Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender
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Die Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender (VSK, auch Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender) war eine der maoistischen Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD/AO) nahestehende Organisation, die von 1975 bis Anfang 1978 bestand. Nachfolgeorganisation wurde die Vereinigung Kultur und Volk, die die Zeitschrift Spuren herausgab.
Geschichte
Die maoistische KPD kündigte auf ihrem Kulturkongress am 20. Mai 1973 in Dortmund die Gründung eines „proletarischen Kulturbundes“ an. Nach der Veröffentlichung eines „Manifests“ am 26. Mai 1974 entstanden örtliche „Initiativen zur Gründung einer Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender“ (ISK). Aus ihrem Zusammenschluss wurde im Mai 1975 die VSK als eingetragener Verein
Die VSK hatte Ortsgruppen und Initiativgruppen in etwas mehr als zehn Städten mit (1976) 150 Mitgliedern aus dem Kulturbereich. Sie gab die Zeitschrift Kämpfende Kunst heraus, deren verantwortlicher Redakteur Klaus Kreimeier wurde und übernahm 1975 die bereits seit 1970 bestehende Zeitschrift Kunst und Gesellschaft. Die Nähe zur KPD/AO ergab sich daraus, dass „bei mehr als 2/3 der Mitglieder ihres 13-köpfigen Zentralvorstandes gesicherte Erkenntnisse über Aktivitäten für die KPD vorliegen“. Die VSK rief 1975 und 1976 in ihren Zeitschriften zur Wahl der maoistischen KPD auf.
Nach dem II. Parteitag der KPD löste sich die VSK von der Partei und nannte sich Anfang 1978 in Vereinigung Kultur und Volk um.
Publikationen
Die Kunst gehört dem Volk ! Nieder mit der revisionistischen Kulturpropaganda ! Protokoll des Kulturkongresses der KPD in Dortmund am 20. Mai 1973, Berlin: Verlag Rote Fahne, 1973 (2. Auflage 1974)
Sozialistische Zeitschrift für Kunst und Gesellschaft (KuG, Kunst und Gesellschaft), Berlin 1970 bis 1977 (1975 von der VSK übernommen)
Kämpfende Kunst, 1975 bis 1977
Spuren. Zeitschrift für Kunst und Gesellschaft (bis 1980 herausgegeben von der Nachfolgeorganisation Vereinigung Kultur und Volk)
Die Kunst gehört dem Volk, diese von Mao übernommene Losung fasst den Inhalt zusammen und war kennzeichnend für eine Kunstrichtung, die als Werbegraphik der Propaganda zu dienen hatte. Hier lässt sich, wie in sozialistischen Staaten von einer Enteignung der Künstlerautonomie reden, der nicht einfach Kunst produzieren durfte, das galt als bürgerlich, sie sollte dem Aufbau des Sozialismus dienen. Entsprechende Beispiele finden sich in der Zeitschrift Kämpfende Kunst, oft heroische Kitschmalerei die den Kampf der Völker oder die Parteiarbeit illustrierten. Im Realsozialismus gehörte die Kunst natürlich nicht dem Volk sondern der Partei. Keineswegs ein Thema aus der Vergangenheit, die Verachtung jeder Kunstform als bürgerlich, die nicht agitativ verwertbar scheint, prägt bis heute die Illustration linker Webseiten.
Aktuell lässt sich diese Kunstform in extremer Ausführung anhand der Propagandagraphik Nord Koreas bis heute bewundern.