Der Agitator
Kein Bild aus ferner Vergangenheit, man könnt s fast vermuten.
So standen viele mal in den 70gern auf der Straße mit der Wahrheit in der Hand,
den Schreiber dieser Zeilen eingeschlossen, die nur noch an s blöde Volk verkauft
werden muß. Nur sahen sie etwas jünger aus als dieser nette Mensch, der nur
versucht den Spartakist, ein kleines Trotzkistenblättchen unters Demovolk
des Ostermarsches zu bringen. Zwar nicht einmal hier besonders erfolgreich,
doch Agitation gehört einfach zum politischen Kampf. Das Blättchen muß
auf der Straße vertickt werden, auch wenn es niemand kauft, das machen
die Wachturmdealer ja genauso. Doch im Unterschied zu früheren Zeiten,
als die Genossen dies am Werktor versuchten, oder in der Einkaufsmeile, heute
sind diese Zeitungsverkäufer nur noch bei linken Veranstaltungen zugegen. Als
wenn es hier wen zu überzeugen gelte. Wer auf eine Demo geht, muß der
noch von der richtigen Linie überzeugt werden? Scheint so. Die letzte
Hoffnung sind hier junge Demonstranten, die noch wenig Erfahrung haben.
Da könnte ja noch Kanonenfutter für die Parteiarbeit abzurippen sein. | |
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