Donnerstag, 31. Januar 2013

Kommiästhetik

Eine Auswahl von Uni, Schul und Betriebszeitungen der KPD/ ML
Was auffällt ist das Klischeebild des Kapitalisten, das aus 
den Karikaturen des 19. Jahrhunderts übernommen wurde. Die 
graphische Gestaltung der Zeitungstitel ist ein Thema für 
sich und sagt einiges über ihre Vorlagen aus den 20er Jahren aus.















Donnerstag, 24. Januar 2013

KP

Nicht das ich mich rechtfertigen müßte, vor wem denn? Seyfried hat  sich auch vor niemanden gerechtfertigt, recht hatte er. Schon gar nicht vor der Sorte sauertöpfiger Linker, die einen Renegaten wie ihn grade mal in die nächste Fischmehlfabrik gesteckt hätten.
Also was soll der Unfug? Legitime Frage. Sicher könnte ich mich auf beliebige Comicfiguren stürzen, hier eben just 4 fun auf Kim Possible. Bin ich da nicht in guter Gesellschaft? Kommt darauf an. Was hier läuft, hat sein Vorbild bei MAD. Sicher, da lief das eher zivil ab, man brauchte schließlich seine jugendliche Zielgruppe als Kunden und wollte nicht wegen zuviel Anatomie auf den Index.
Filme und Comic parodieren aber war deren Job. Als Fan einer Serie konnte man das auch privat versuchen, doch wer bekam das schon zu sehen?
Seit sich Fans ins Netz verirrt haben, nutzen sie die Gelegenheit nach Leuten mit einen vergleichbaren Tick zu suchen und online gegenseitig ihre Werke vorzustellen. Ein nettes Hobby, meist nicht weiter ernstzunehmen.
Über Comicfiguren lässt sich dagegen eines sagen. Sie rauchen nicht, sie saufen nicht und sie f..... nicht. Ihr Leben verläuft jugendfrei und pädagogisch wertvoll. ;-))) Dem lässt sich ja online abhelfen und es fehlt nicht an Fans, die ihre Serienhelden digital versexen, dazu müssen sie nur einigermaßen zeichnen können. So etwa, Kim Possible heut wieder alles wie verh(s)ext. Kleiner Scherz am Rande. Entsprechend sehen dann die Zeichnungen aus. Was man von den Autoren nicht geboten bekommt, da hilft man eben nach. Man könnt meinen, ein Hobby von Lesern, die längst zu alt für ihre Comicfiguren wurden, aber doch nicht ganz loslassen können. Kann man solche Zeitgenossen nicht einfach der Psychologie Heute überlassen? Nicht, seit sie im Internet für alle sichtbar rumtoben können.
Dabei gab s sowas in der Printwelt schon mal in der guten alten Offlinezeit. Zwei Comichefte, die dahingehend beworben wurden, endlich kann man seine Comicgestalten mal v..... sehen. Die Hefte verschwanden dann recht fix vom Markt, wegen Copyright.
Doch mittlerweile gibt es online entsprechende Seiten, in denen sich die Fans austoben, sicher stets am Rande der Abmahnung. Soll man sich nicht allzusehr von beeindrucken lassen. Der Abmahnungswahn wird dann aufhören, wenn sich die Leute weigern zu zahlen und notfalls bis zur Grenze des Gesetzes gehen. Dies nur am Rande.
Was hab ich damit zu tun? Comicfiguren zu versexen erscheint mir etwas veraltet, kenn mer schon aus MAD und wen willst damit schocken? Die Spießer aus deiner Jugend? Die sind längst in Rente oder weggestorben. Ok, möglicherweise die linken Spießer von Indymedia.
Erwachsenencomics gibt es schon länger und gabs auch schon vor dem Internet. Meist sind sie langweilig, wenn man so ein Teil gesehen hat, hast im Prinzip alle gesehen. Das ist wie bei den Sexseiten im Internet. Interessant allenfalls, als es neu war. Schon bald  wurden sie langweilig und ebenso ist das mit jugendfreien Comics. Nette Idee, kannst einmal machen aber dann war s das auch. Noch mehr davon? Danke, jetzt ist s aber genug und vieles will man gar nicht sehen.
Davon abgesehen, die Fanszene ist ohnehin nix für mich, da bin ich ohnehin zu alt für. Daher auch der politsatirische Inhalt von Kim Possible. Da gehör ich wohl zu der Minderheit, die sowas fertigbringt. Es gibt eben nicht viele bei denen wenigstens zwei Dinge zusammenkommen müssen. KP Fan und linke Vergangenheit. Dann bringst sowas zustande. Dann darf KP sich auf DDR Briefmarken rumfläzen oder sich als Denkmal in Nordkorea breitmachen und die Anarchofahne in Petersburg schwingen. Zu politisch? Im Originalfilm sieht die Welt anders aus, man will die Kinder ja nicht überfordern und mit Realitäten belästigen, die doch etwas komplexer sind. Nun ja, meine Zielgruppe ist ja auch nicht die Vorschule und schon gar nicht spielsüchtige Netzjunkies mit dem IQ einer Klärbeckenauster. Ein wenig Hirn und Politikwissen darf ich doch voraussetzen. Und ein wenig Humor, freilich weniger auf Indymedia, der Laden ist eine humorfreie Zone.
Dann eben KP und Graffiti? Ist das nicht naheliegender? Und das passt doch eher für das Jungvolk, sollt man zumindest meinen. Selbst da ist wenig zu finden, denn die Mehrzahl der KP Fans hat es offenbar nicht so mit Graffiti. Writer sind eine Minderheit und daher kommt es nicht so häufig vor, KP und Writer. Eben, es ist ein von den Medien transportiertes Vorurteil, Jugend = Graffiti. Dann würden die Städte anders  aussehen, etwa wie das Klo in der AU. Kein freier Quadratzentimeter. Was die Altersfrage angeht, scheiß auf den Jugendmythos. Etliche Sprüher, (Harald Nägeli, bekanntestes Fallbeispiel) die Streetart produzierten, bevor es diesen Namen überhaupt gab, waren alte Säcke. Graff war nie ein Vorrecht der Jugend, doch mittlerweile sind auch Writer zum Opfer ihres eigenen Mythos geworden. Klar, die Beteiligten sind älter geworden, die Pioniere von New York sogar alte Säcke.
Es ist also keineswegs ungewöhnlich, wenn ich genau dieses Thema als Crossover benutze. So kann man es auch nennen. Zusammenführung zweier Welten, die zunächst nichts miteinander zu tun haben.
Klar doch, Graffiti hat keine Vorbildfunktion. Kinderserien wie KP wollen ja keine Werbung für verbotenes Rumgeschmiere machen. Dann mach ich das eben, zumal das Thema bei KP recht unterbelichtet auftaucht.
Eine Ausnahme gibt es doch. In einer Ausgabe von Sally Bollywood war Writing filmfüllendes Thema (Der Graffiti - Krieg) und dazu fachlich richtig dargestellt. Kommt also vor, ist aber nach wie vor die Ausnahme.
Na dann lassen wir KP mal zur Dose greifen und sich mit Shego batteln. ;-))) Das war schon wieder ein Insiderwitz.







Donnerstag, 17. Januar 2013

LL Demo 2013

Sonntags fanden in Berlin zwei Demonstrationen anstatt der üblichen LL Demo statt. Das war neu und im Vorfeld gab es heftige Auseinandersetzungen, die zumeist online ausgetragen wurden. Die traditionelle Demo wurde von den Mainstreammedien wie gewohnt abgehandelt, die internen Auseinandersetzungen waren weniger das  Thema.
Es begann , das einige Jusos zu einer Alternativdemo aufriefen, der sich dann noch weitere Gruppen anschlossen. Darauf gab es wütende Proteste, ausgerechnet die Jusos? Die Nachkommen der Mörder an Rosa und Karl rufen zu ihrem Gedenken auf? Soll heißen, die gesamte SPD ist für alle Zeiten schuldig gesprochen. Solche Ansichten kamen, nicht unerwartet, aus dem dogmatischten Lager der Linken. Ist die LL Demo bisher eine Veranstaltung gewesen, die allenfalls online einigen Unmut von Einzelpersonen hervorrief oder in der Jungle World etwa einige kritische Zeilen erschienen, diesmal erfasste der Streit weite Teile der Linken und etliche sahen sich gezwungen Stellung zu beziehen. Das Unbehagen über den Stalinistenaufmarsch, der bisher meist satirisch abgehandelt wurde, wurde diesmal Hauptthema.


Junge Welt
Sozis gedenken ihrer Opfer  
Bündnis sozialdemokratischer Organisationen plant »Rosa und Karl«-Demo parallel zur traditionellen Demonstration
Die Betonköpfe aus der Jungen Welt sind nicht gerade begeistert.
In den letzten Wochen sind in der Hauptstadt dunkelblaue Plakate mit den Porträts von Rosa und Karl aufgetaucht. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, daß ein Bündnis vorwiegend sozialdemokratischer Organisationen zur Demonstration aufruft: die Jusos, die Falken und die Naturfreundejugend, dazu die Linksjugend-Solid (der parteinahe Jugendverband der Linkspartei) und die DGB-Jugend. Erst auf den dritten Blick wird klar, daß das Plakat für den 13. Januar nicht zum Frankfurter Tor aufruft, wo die traditionelle Demonstration anfängt, sondern zum Olof-Palme-Platz, tief im Westen der Stadt.
Die Sozialdemokraten machen also eine eigene Gedenkdemonstration? Ein Sprecher des Bündnisses behauptete gegenüber jW, eine »emanzipatorische Alternative zur traditionellen LL-Demonstration« veranstalten zu wollen.
In diesem Sinn bestreitet der SPD-Nachwuchs in seinem Aufruf, daß »solche menschenverachtenden Ideologien etwas mit den Ideen von Rosa und Karl zu tun haben«, und nennt den etablierten Marsch deswegen einen »Ausdruck des Scheiterns«.
Verschiedene Antifa-Gruppen, die die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration mitorganisieren, schäumten vor Wut im Gespräch mit jW. »Zum Kotzen«, sagt Jonas Schießer von der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin über die Initiative der »zukünftigen Sozialabbaukader«. »Puren Zynismus« sieht Ina Laumeyer von der Antifaschistischen Linken Berlin, wenn die »Kinder der Mörder von Rosa und Karl das Erinnern an diese Revolutionäre zu instrumentalisieren versuchen«.

Dafür waren Stalinbilder für diese Gruppen bisher kein Anlass überzuschäumen.

Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
Neues Deutschland 14.1.13
Rund 10 000 Menschen gedachten am Sonntag in Berlin Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts. Erstmalig gab es zwei Demonstrationen, da die Organisatoren unter anderem die Glorifizierung von Josef Stalin während der traditionellen Demo fürchteten.

.......»Mit unserer Demonstration wollen wir etwas völlig anderes organisieren. Statt bloßer Apologetik geht es uns um die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Ideen und Werten Luxemburgs und Liebknechts«, erklärt Kevin Kühnert, Landesvorsitzender der Berliner Jusos, mit Verweis auf die im Vorfeld stattgefundene Diskussionsreihe. Dass gerade seine Organisation zum Gedenken an Karl und Rosa aufrief, wurde etwa aus dem traditionell autonomen Lager als Hohn aufgefasst. ......

»Ich war noch nie auf der traditionellen, oder wie ich eher sagen würde, autoritär-orthodoxen LL-Demo. Dort tummeln sich seit Jahren gruselige Politsekten, die rein gar nichts mit einer freien und emanzipatorischen Gesellschaft zu tun haben«, erklärt Thomas Marquardt, ein der Naturfreundejugend nahestehender Demonstrationsteilnehmer.

......Auch wenn hier und da neben Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Mao Tse Tung und Josef Stalin auf der klassischen Gedenkdemonstration zu sehen sind, ist sie weitaus mehr als das. Keine andere regelmäßig stattfindende Demonstration in Deutschland ist so bunt und vielfältig. Junge und alte Menschen sind zu sehen. Vor allem sind viele migrantische Gruppen anwesend:


Soll heißen, ist doch eine Demo aller Linken und wir wollen doch alle zusammenhalten. Zusammenhalten heißt aber kaum den Mund halten.

Die Kommentare verdienen ebenfalls Beachtung:


Knapp 800 auf der Spalter-Demo? Das ist wohl eine sehr wohlwollende Schätzung. Andere Berichte gehen von ca. 300 bis 500 Scheidemännchen aus, die dürften realistischer sein. Na, immerhin war auch Katja Sorglos-Kipping dabei.

Scheidemännchen? Da ist dem Schreiber ja ein origineller Joke gelungen. Die Traditionsdemo hat noch keiner als Stalinmännchen bezeichnet.


Wer ist hier der Spalter? Spalter sind wohl eher nicht die OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen der Emanzipatorischen Luxenburg Liebknecht Demo sondern jene die z.B. letztes jahr Stalin und Maokritischen Beiträgen auf der Traditionellen LL Demo mit Gewalt begegnet sind. Ist schon sehr zynisch wenn man Leute erstmal zusammenschlägt und sich dann beschwert das sie ihr eigenes Ding machen.

Klingelt da nicht was? Zitat: "Junge und alte Menschen sind zu sehen. Vor allem sind viele migrantische Gruppen anwesend:  Haha. Spätestens an dieser Stelle sollte man was begreifen. In Berlin gibt es um Vielfaches mehr russischer Migranten als Türken oder Kurden. Und sie sind gut miteinander vernetzt. Schon ganz  zu schweigen, dass sie solche revolutionäre Traditionen haben, die keiner hier hat und dass sie begreifen, worum es geht. Tja, wieso waren waren sie denn nicht da? Ihr dürft drei mal raten. Und euch dabei leise freuen. Denn wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass es in Russland kaum eine Familie war, die vom stalinistischen Terror nicht betroffen war... ach, stellt Ihr doch mal vor, nächstes Jahr werden sie vielleicht doch da. Na? (Text etwas im Ausdruck verbessert.)

Die grünen Kommunisten beim Marsch durch die Institutionen
Interessanterweise sind es auch gerade immer wieder jene, die in den 70ern und 80ern unter den Bildern von Mao und Stalin nicht laut genug "REVOLUTION" rufen konnten und heute die angepasstesten Vetreter des bürgerlichen Systems sind, denen Frieden, Arbeitnehmer-Rechte, soziale Gerechtigkeit, nichts mehr bedeuten, wenn sie auch in Worten das Gegenteil behaupten.
Die Mehrheit der Gründer-Elite der Grünen kam z. B. aus den K-Gruppen. Sie verstanden sich alle als aufrechte kämpferische Kommunisten, verstanden sich als Stalins Enkel und Maos Söhne, als Anhänger Enver Hoxhas, wie z. B. Jürgen Trittin (Kommunistischer Bund), Winfried Kretschmann, Ralf Fücks, Krista Sager, Reinhard Bütikofer, Winfried Nachtwei, Joscha Schmierer (alle Kommunistischer Bund Westdeutschlands), Antje Vollmer & Ex-Taz-Redakteur Christian Semler (Umfeld KPD/AO: Liga gegen den Imperialismus ) Semmler war nicht im Umfeld, er war Parteivorsitzender, Heide Rühle (Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands), Volker Ratzmann, Kerstin Müller, Andrea Fischer (Gruppe Internationale Marxisten) und viele andere (Quelle: Wikipedia).
Sie hatten zum größeren Teil Führungsfunktionen in den genannten Parteien inne.
Sie sind es aber auch, die heute den Mitgliedern und Sympathisanten der Partei Die Linke vorwerfen, alte Kommunisten, Stalinisten und Verherrlicher der diktatorischen Regime zu sein.
Wenn sie mit demFinger heute anklagend auf aufrechte Linke zeigen, müssen sie sich bewußt machen, das vier Finger auf sie zurückzeigen.


Dies ist sicher ein interessanter Aspekt, doch für gestandene Dokmatiker kein Anlass nachdenklich zu werden. Denn das waren ja alles Kleinbürger und von denen war noch nie was anderes als Verrat zu erwarten. Das Leben kann ja so einfach sein.

Aus dem Aufruf zur Rosa & Karl  Demo
Nein, nein – das ist nicht der Kommunismus!

In der Vergangenheit sind viele Versuche sozialistische Ideen umzusetzen gescheitert. Nicht nur durch blutige Niederlagen wie die des Spartakusaufstands, sondern auch dadurch, dass ihr fortschrittlicher Gehalt in brutalen Diktaturen und repressiven Systemen ein Ende gefunden hat. Die Namen Stalin, Mao, Ho-Chi-Minh und Honecker stehen stellvertretend für dieses Scheitern.

Das traditionelle Gedenken an Rosa und Karl in Form der LL(L)-Demonstration stellt heute leider einen traurigen Ausdruck dieser Form des Scheiterns dar. Unwidersprochen werden Jahr für Jahr Stalin-Banner geführt, Weisheiten des großen Vorsitzenden Mao Zedongs zitiert und DDR-Fahnen geschwenkt. Kritik wird nicht entgegengenommen, sondern mit körperlicher Gewalt beantwortet. Wir bestreiten, dass solche menschenverachtende Ideologien etwas mit den Ideen von Rosa und Karl zu tun haben und haben die Hoffnung verloren, dass diese Aufstellung des Gedenkens noch von innen reformiert werden kann.

Wenn wir an die Ideen von Rosa und Karl anknüpfen und für ein freies und selbstbestimmtes Leben auf die Straße gehen, so tun wir das als Bündnis emanzipatorischer Jugendverbände und Gruppen. Wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, sondern schreiten fragend voran. Wir wehren uns gegen jeden Dogmatismus und die Verherrlichung von Verbrechen begangen von sogenannten Linken und im Namen „der guten und wahren Sache“. Wir wehren uns gegen eine „Freund-Feind“-Logik, denn die Welt in der wir leben ist nicht schwarz- weiß, sondern bunt.

TAZ 18.12.2012
„Zeitgemäßes Gedenken nötig“
Ein linkes Jugendbündnis will im Januar eine eigene Rosa-Luxemburg-Demonstration durchführen. Fabian Weissbarth von den Jusos über die Gründe.

........Was stört Sie an der Demonstration, die seit 1990 von Friedrichshain zu den Gräbern der SozialistInnen zieht?

Ein wichtiger Faktor waren im letzten Jahr tätliche Angriffe gegen GenossInnen. Die hatten mit einem Transparent gegen Stalin- und Mao-Bilder protestiert, die auf der Demo gezeigt wurden. Vonseiten der Demoleitung und den meisten TeilnehmerInnen wurden die GenossInnen nicht unterstützt. Jusos, Falken, Naturfreunde-, DGB-Jugend und Solid sind daraufhin unabhängig voneinander zu der Überzeugung gekommen, dass eine Teilnahme an der traditionellen Demonstration nicht mehr möglich ist.

Hat die Demo denn nicht dazu beigetragen, eine öffentlich wahrnehmbare linke Gedenkkultur zu etablieren?

Wir sprechen vielen TeilnehmerInnen nicht ab, dass es ihnen um ein linkes Gedenken geht. Wir wollen mit unserer Initiative dieses Gedenken weiterentwickeln. Dazu ist aber ein Bruch mit autoritären Sozialismusvorstellungen nötig, wie sie im Zeigen von Stalin- und Mao-Bildern auf der Demo deutlich wird.

Sie haben auch Kritik an dem Demo-Aufruf, der den Syrienkrieg kritisiert und dabei vor allem die USA und Israel angreift. Gehören solche Themen nicht zu einer Ehrung der Antimilitaristen Karl und Rosa?

Wir wollen mit einer klassischen Imperialismusanalyse brechen, die mit ihren Vorstellungen vom Feind USA den komplexen weltpolitischen Vorgängen nicht gerecht wird. Menschen mit friedenspolitischen Anliegen sind aber auf unserer Demonstration selbstverständlich willkommen.

........Teile des Vorbereitungskreises der traditionellen LL-Demo haben Sie als „Kinder Noskes“ tituliert. Noske war maßgeblich an der Niederschlagung der Arbeiteraufstände 1918/1919 beteiligt. Müssen Sie nicht kritisch die eigene sozialdemokratische Geschichte aufarbeiten?

Wir sind uns der Problematik unserer sozialdemokratischen Geschichte bewusst – wozu auch Gustav Noske gehört – und setzen uns damit auseinander. Gerade deswegen rufen wir zur neuen Demo auf. Wir erwarten aber auch von dem anderen Bündnis, dass es sich seinerseits kritisch mit der Geschichte des Staatssozialismus und kommunistischer Kämpfe auseinandersetzt.

Genausogut könnte man die Kommunisten auf der Traditionsdemo als Kinder der Kronstadtmörder und Schauprozeßricher bezeichnen. Is echt ein Kreuz mit der Geschichte.


TAZ 13.1.2013
Getrennt marschieren zur Revolution

Am Sonntag wurde gleich doppelt Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht. Die einen versuchten es ohne Stalin und Mao. Die Massen aber waren bei den Traditionalisten.

Kurz bevor sich der Demonstrationszug in Gang setzt, verteilt das „Rosa und Karl“-Bündnis, wie es sich liebevoll nennt, Pappen in Sprechblasenform. Darauf kann jeder Demonstrant auf dem Olof-Palme-Platz schreiben, was er will. Eine malt ein Anarchie-Zeichen. Ein junger Mann mit rosa Schal schreibt: „Mensch sein ist vor allem die Hauptsache“.
Die Sprechblasen passen zu Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Denn die beiden Revolutionsführer sind ein bisschen wie Wundertüten, in die sich jeder hineinwünscht, was er will. Waren sie nun Feinde oder Freunde der Demokratie? Waren sie Humanisten? Die Auffassungen, wie man ihnen gedenken soll, gehen weit auseinander. So weit, dass es nun neben dem traditionellen Gedenken in Friedrichsfelde eine zweite Demo gibt, für die man sich an diesem Sonntag am Tiergarten versammelt.
......„Die Demo ist moderner und undogmatischer“, sagt Caren Lay, stellvertretende Bundesvorsitzende der Linken, die mit Stalin-Verehrung wenig am Hut hat. Alles, was mit der Verherrlichung von Diktaturen zu tun hat, bleibt draußen. Die Demo wurde bewusst am selben Tag gewählt – damit man sich für eine entscheiden muss.
.........Kann man Luxemburg wirklich fein säuberlich von allem trennen, was mit Diktatur zu tun hat? Das sehen auf der Demo viele anders. Ein paar Falken aus Stuttgart haben ein Plakat dabei, auf dem steht „Diktatur, jawoll!“. Das stamme von Luxemburg, erklären sie. Keineswegs sei sie eine lupenreine Demokratin gewesen – darum sei auch die klare Trennung Quatsch. Auch die Antifa kann mit den Junggewerkschaftern und Sozialdemokraten wenig anfangen. „Revolution kann man nur gegen den Staat machen“, sagt Timon Simons. Auch hier ist man gespalten, wer sie nun war, die Rosa-Wundertüte. Aber zumindest bekommt man nicht gleich auf die Nase.

Auf der Traditionsdemo:
.......Vor dem Friedhofstor steht derweil Anmelder Klaus Meinel. Immer wieder, beteuert er, habe man sich von den Stalin-Fans distanziert. "Aber was sollen wir machen? Hier herrscht eben keine Zensur." Lieber als über "die drei Stalin-Bilder" redet Meinel über die Forderungen der Demo, keine Kriege, keine Armut. "Reale Politik, kein Personenkult." Als Meinel hört, dass die andere Demo nur mehrere hundert Teilnehmer hatte, lächelt er kurz. "Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter", sagt er, und verschwindet zwischen Büchertischen und Bratwurstständen.

Wieviel es auf der Alternativdemo waren ist weniger von Bedeutung, entscheidend ist, das diese überhaupt stattfand.


Tagesspiegel 14.1.2013
Das Treffen auf dem Friedhofsvorplatz, der Gang zum Gedenkstein, das Niederlegen einer roten Nelke – das mag für manchen eine Erinnerung an die DDR sein, für viele andere ist es das große Linken-Treffen Berlins, ein Polit-Hochamt zum Jahresbeginn.
Da kommen die Alten mit strengem Blick über dunkel getönten Brillengläsern im Metallgestell, aber eben auch viele Junge, rote Kapuzenjacken mit Lenins markantem Schädel, Rastalocken-Anarchos, zauselbärtige mutmaßliche Intellektuelle schlendern zwischen den Ständen strammlinker Ideologieproduktion. Die „Junge Welt“ und das „Neue Deutschland“ sind vor Ort.

......Die Kundgebung auf dem gepflasterten Friedhofsvorplatz ist eher in Richtung Zukunft orientiert. Von einer Bühne aus, neben der auf einem Transparent die Köpfe von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tsetung nach links in die Zukunft blicken, werden die Zuhörer agitiert. Ein paar tausend Menschen waren es auch am Mittag noch, die dem Gitarristen und den beiden Sängerinnen vom „Jugendverband Rebell“ lauschten – oder dem gleichermaßen wort- und stimmgewaltigen Frontmann der MLPD, der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands, Stefan Engel.

Eine nicht ganz kleine Gruppe junger Linker geht inzwischen auf Abstand zu einer Gedenkkultur, in der auch für Stalin und Mao Ehrenplätze bereitgehalten werden. Ein Bündnis linker Gruppen hat am Sonntagvormittag zur Separat-Demo aufgerufen – weit entfernt vom Sozialistenfriedhof, nahe bei der Stelle im Landwehrkanal, wo 1919 die Leiche Luxemburgs gefunden worden ist. Auf dem Olof- Palme-Platz an der Budapester Straße in Charlottenburg trafen sich Jusos und junge Linke der Linken-Nachwuchsorganisation „solid“, dazu Gewerkschaftler von Verdi und vom DGB, und auch der Piraten-Abgeordnete Gerwald Claus- Brunner erschien, wie stets mit Palästinenser-Kopftuch und Latzhose.

Ein paar hundert vor allem junge Leute wollten auf diese Weise zeigen, dass es so etwas wie ein neues Nachdenken über die Ikonen der Linken gibt – und darüber, wie es mit dem Sozialismus weitergehen könnte. Vor allem von den Stalinisten und Maoisten, die in den vergangenen Jahren bei der „LL-Demo“ genannten Kundgebung in Lichtenberg zu sehen waren, wolle man sich distanzieren, sagt ein junger Fahnenträger von „solid“. Stalin und Mao, das sei „kein gutes Bild“.

Aus dem Aufruf zur Rosa & Karl  Demo
Nein, nein – das ist nicht der Kommunismus!


In der Vergangenheit sind viele Versuche sozialistische Ideen umzusetzen gescheitert. Nicht nur durch blutige Niederlagen wie die des Spartakusaufstands, sondern auch dadurch, dass ihr fortschrittlicher Gehalt in brutalen Diktaturen und repressiven Systemen ein Ende gefunden hat. Die Namen Stalin, Mao, Ho-Chi-Minh und Honecker stehen stellvertretend für dieses Scheitern.

Das traditionelle Gedenken an Rosa und Karl in Form der LL(L)-Demonstration stellt heute leider einen traurigen Ausdruck dieser Form des Scheiterns dar. Unwidersprochen werden Jahr für Jahr Stalin-Banner geführt, Weisheiten des großen Vorsitzenden Mao Zedongs zitiert und DDR-Fahnen geschwenkt. Kritik wird nicht entgegengenommen, sondern mit körperlicher Gewalt beantwortet. Wir bestreiten, dass solche menschenverachtende Ideologien etwas mit den Ideen von Rosa und Karl zu tun haben und haben die Hoffnung verloren, dass diese Aufstellung des Gedenkens noch von innen reformiert werden kann.

Wenn wir an die Ideen von Rosa und Karl anknüpfen und für ein freies und selbstbestimmtes Leben auf die Straße gehen, so tun wir das als Bündnis emanzipatorischer Jugendverbände und Gruppen. Wir haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen, sondern schreiten fragend voran. Wir wehren uns gegen jeden Dogmatismus und die Verherrlichung von Verbrechen begangen von sogenannten Linken und im Namen „der guten und wahren Sache“. Wir wehren uns gegen eine „Freund-Feind“-Logik, denn die Welt in der wir leben ist nicht schwarz- weiß, sondern bunt.

Schau an, in diesen Zeilen sind etliche linke Erkenntnisse zusammengefasst, welche die Linke im Laufe ihrer Zeit (oft genug schmerzhaft) lernen mußte. Nicht bei allen kam dies an, es gibt immer Linke, ddie sich bis heute hinter den alten Parolen und Ikonen verschanzen und nicht loslassen können.

Tagesspiegel 14.1.2013
Das Treffen auf dem Friedhofsvorplatz, der Gang zum Gedenkstein, das Niederlegen einer roten Nelke – das mag für manchen eine Erinnerung an die DDR sein, für viele andere ist es das große Linken-Treffen Berlins, ein Polit-Hochamt zum Jahresbeginn.
Da kommen die Alten mit strengem Blick über dunkel getönten Brillengläsern im Metallgestell, aber eben auch viele Junge, rote Kapuzenjacken mit Lenins markantem Schädel, Rastalocken-Anarchos, zauselbärtige mutmaßliche Intellektuelle schlendern zwischen den Ständen strammlinker Ideologieproduktion. Die „Junge Welt“ und das „Neue Deutschland“ sind vor Ort.

......Die Kundgebung auf dem gepflasterten Friedhofsvorplatz ist eher in Richtung Zukunft orientiert. Von einer Bühne aus, neben der auf einem Transparent die Köpfe von Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Tsetung nach links in die Zukunft blicken, werden die Zuhörer agitiert. Ein paar tausend Menschen waren es auch am Mittag noch, die dem Gitarristen und den beiden Sängerinnen vom „Jugendverband Rebell“ lauschten – oder dem gleichermaßen wort- und stimmgewaltigen Frontmann der MLPD, der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands, Stefan Engel.

Eine nicht ganz kleine Gruppe junger Linker geht inzwischen auf Abstand zu einer Gedenkkultur, in der auch für Stalin und Mao Ehrenplätze bereitgehalten werden. Ein Bündnis linker Gruppen hat am Sonntagvormittag zur Separat-Demo aufgerufen – weit entfernt vom Sozialistenfriedhof, nahe bei der Stelle im Landwehrkanal, wo 1919 die Leiche Luxemburgs gefunden worden ist. Auf dem Olof- Palme-Platz an der Budapester Straße in Charlottenburg trafen sich Jusos und junge Linke der Linken-Nachwuchsorganisation „solid“, dazu Gewerkschaftler von Verdi und vom DGB, und auch der Piraten-Abgeordnete Gerwald Claus- Brunner erschien, wie stets mit Palästinenser-Kopftuch und Latzhose.

Ein paar hundert vor allem junge Leute wollten auf diese Weise zeigen, dass es so etwas wie ein neues Nachdenken über die Ikonen der Linken gibt – und darüber, wie es mit dem Sozialismus weitergehen könnte. Vor allem von den Stalinisten und Maoisten, die in den vergangenen Jahren bei der „LL-Demo“ genannten Kundgebung in Lichtenberg zu sehen waren, wolle man sich distanzieren, sagt ein junger Fahnenträger von „solid“. Stalin und Mao, das sei „kein gutes Bild“.

Zehntausende für den Sozialismus und das Gedenken an Lenin, Liebknecht und Luxemburg auf der Straße

 
Die RF News der MLPD, erwartungsgemäß die übliche Propaganda.
Gegen antikommunistische Spaltungsversuche eines Bündnisses aus Führern der Jusos, Falken, Naturfreundejugend, DGB-Jugend und Linksjugend Solid waren der REBELL und die MLPD, aber auch viele andere Kräfte für eine gemeinsame überparteiliche LLL-Demonstration eingetreten. Mit anfänglich 40 und zuletzt gerade mal 300 Teilnehmern fiel die Spalterdemo entsprechend kläglich aus.

Möglichst kleinreden, nicht das es auf die Anzahl ankäme.


Die Vorsitzende des REBELL, Lisa Gärtner, sagte: "Kein Zweifel, Rosa Luxemburg würden morgen mit uns, an der Seite der Arbeiterpartei MLPD und der anderen Revolutionäre aus ganz Europa demonstrieren".

Zum Glück muß Rosa das nicht mehr lesen.

Jungle World 10.1.2013
Der traditionelle Aufmarsch vertritt eine autoritäre linke Politik
In der traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration manifestiert sich nur eine autoritäre Vorstellung linker ­Politik und Kultur. Doch dieses Jahr bekommt sie Konkurrenz.
Wenn unisono orthodox-kommunistische Blogs und Zeitungen aufgebracht von »Klassenverrätern« und »Antikommunisten«, »zukünftigen Sozialabbaukadern« und den »Kindern der Mörder von Karl und Rosa« schäumen, dann können die so Gescholtenen grundsätzlich schon einmal nicht alles falsch gemacht haben.
Wer sich hier so verraten fühlt, sind die loyalen Anhänger der Luxemburg-Liebknecht-Demons­tra­tion, denn sie bekommen Konkurrenz.
.........Die LL-Demonstration ist die größte regelmäßige linke Demonstration in Deutschland und steht sinnbildlich für das Konzept einer linken Einheit um jeden Preis und die Aufopferung jeglicher fortschrittlicher Mindeststandards linken Selbstverständnisses zugunsten massenhafter Selbstvergewisserung.
Die LL-Demo ist damit zuallererst der Ort, an dem sich stalinistische, maoistische und marxistisch-leninistische K-Gruppen unwidersprochen als anerkannter Teil linker Bewegung inszenieren dürfen.
.........Wer aber das Gedenken an Rosa und Karl aufgibt und die Demonstration schulterzuckend als traurigen Ausdruck der Verfasstheit der deutschen Linken abtut, ignoriert die Funktion der LL-Demonstration. Für politisch interessierte Jugendliche spielt dieses Gedenken eine nicht unerhebliche Rolle im Identitätsbildungsprozess und schickt seine Teilnehmer auf den Weg in die Welt der orthodoxen Politsekten. Und tatsächlich dürfen auch Medien und Anwohnende Jahr für Jahr beobachten, wie »die Linken« mit der Sowjet­hymne zum Friedhof marschieren. Das LL-Gedenken normiert und normalisiert auf diese Weise eine autoritäre und orthodoxe Vorstellung linker Praxis und Kultur und fesselt die Linke an das ideologische Erbe des Realsozialismus.
Die Hoffnung auf ein Ende dieses Spuks durch das stille Fernbleiben von der Veranstaltung ist illusorisch, und die Versuche einer Rückgewinnung haben sich als aussichtslos und gefährlich herausgestellt. Der Bruch muss krachend sein. Ein Erfolg der »Rosa&Karl«-Demonstration kann der erste Schritt zur Schließung dieses düsteren Kapitels sein.
..........Die Linke ist in den vergangenen Jahrzehnten wie lange nicht mehr einem Wandel unterworfen gewesen, der von einer grundsätzlichen Distanzierung vom Realsozialismus angestoßen wurde und sich in der immer weitergehenden Hinterfragung vermeintlicher linker Gewissheiten fortsetzt. Das »Rosa&Karl«-Bündnis ist nicht zuletzt ein Ausdruck von genau diesen neuen linken Ansätzen und Perspektiven.
Die »Rosa&Karl«-Demonstration ist daher nicht nur wichtig, um Maoisten die Räume zur Selbst­inszenierung zu entziehen oder die Akzeptanz stalinistischer Ideologeme in linken Zusammenhängen anzugreifen, sondern bietet sich auch als Ausgangspunkt an für eine weitergehende Auseinandersetzung mit linker Geschichte, linkem Selbstverständnis und der Transformation der Linken hin zu einer grundsätzlich emanzipatorischen Ausrichtung.

Zumindest die wütenden Reaktionen der Traditionskommis bewiesen, wie hart sich die Dogmatiker auf ihren ureigenen Feld angegriffen fühlen. Sie wissen, wie dünn ihre Überzeugungskraft ist. Die Zeiten da man auf viele Jugendliche hoffen konnte, die sich vom Kommunismus angezogen fühlten sind lange vorbei.

Nochmal Jungle World 10.1.2013

.......So wichtig es ist, diese Unterdrückung als solche zu benennen – danach wird es bizarr: »Wir bestreiten, dass solche menschenverachtenden Ideologien etwas mit den Ideen von Rosa und Karl zu tun haben«. Wer den Personenkult um Stalin oder Mao zurückweist, sollte selbst keinen veranstalten: Rosa und Karl haben es nicht verdient, zu Plüsch verarbeitet zu werden. Die beiden hatten einfach nie die Chance, aus einer Machtposition heraus Befehle zu erteilen. Es geht nicht um Unfehlbarkeit. Es geht darum, sich der Widersprüchlichkeit der Geschichte aller Arbeiterbewegungen zu stellen. .....

Ein bemerkenswerter Gedanke. Niemand kann wissen, was aus den beiden geworden wäre, wenn die Geschichte anders verlaufen wäre und sie reale Macht bekommen hätten. Man muß die Widersprüche in der Geschichte akzeptieren, denn an der Geschichte sind Menschen beteiligt und keine Maschinen.


Jungle World 17.1.2013
Karls und Rosas Spaziergang
Die jährliche Liebknecht-Luxemburg-Gedenkdemonstration durch Berlin ist wie ein großer, furchtbarer Verkehrsunfall. Man kann den Blick nicht abwenden, auch wenn das, was zu sehen ist, entsetzlich und verstörend ist. Aber wie beim schlimmsten Unfall muss man ja die eigene Schockstarre überwinden, hingehen und alles dafür tun, dass es besser wird. Aus diesem Pflichtgefühl heraus habe ich mich dort jahrelang mit Lenin-, Mao- und Stalinkultisten, Nationalbolschewisten und orthodoxen Antiimperialisten herumgeärgert. Irgendwann musste ich einsehen, dass diese Demonstration wie die dort versammelte Linke ein hoffnungsloser Fall ist. Alle lebenserhaltenden Maßnahmen verbieten sich. Sterbehilfe ist angesagt! An einem besseren Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, ohne Stalin- und Honecker-Fans, versuchte sich am vergangenen Sonntag das linke Jugendbündnis »Rosa und Karl«. Doch die gemeinsame Grundlage ist leider nicht der revolutionäre Klassenkampf oder die Feindschaft zu Staat und Kapital, sondern nur die moralische Kritik am Stalinismus.


LL Demo 2013
.......Bereits 24 Jahre später bewahrheiten sich Luxemburgs Prophezeiungen. Am 1. September 1939 begann mit dem deutschfaschistischen Überfall auf Polen der II. Weltkrieg und der bis dahin barbarischste Völkermord aller Zeiten.

Heute gilt es zu verhindern, dass ein noch grausamerer, die menschliche Zivilisation auslöschender Weltenbrand entsteht. Wir demonstrieren am 13. Januar 2013 gegen imperialistische Kriege und alle aggressiven Bestrebungen der EU und der NATO - darunter besonders die USA und deren willige Helfer. Wir demonstrieren gegen deutsche Rüstungsexporte, Auslandseinsätze der Bundeswehr und deutsche Kriegsbeteiligungen. Wir entlarven die sogenannte Responsibility to Protect als die gemeingefährliche militärische Variante neokolonialistischer Machenschaften und lehnen jegliche militärische Aktionen gegen Syrien und den Iran ab. .....

Der Aufruf hats in sich. Ob man sowas ernst nehmen sollte? Genau, gegen den kommenden Weltbrand wirkt der II Weltkrieg eher unbedeutend. Linker Alarmismus, wer schreit am lautesten?

Sonntag, 13. Januar 2013

Che Possible

Comandante Possible? Was ist denn nu los? Hat es Kim Possible 
bei einer ihrer Missionen etwa nach Bolivien verschlagen? Hoff sie 
hat da mehr Glück als ihr Vorgänger.

Indymedia vor dem aus?

Indymedia am Ende? Nach mehr als zehn Jahren scheint Indymedia die Segel streichen zu wollen und hat sich eine Deadline gesetzt. Nun stellt man sich die Frage, ist das Projekt grundsätzlich gescheitert oder war das einfach nach so langer Zeit absehbar? Immerhin sind nach den Maßstäben des Internets zehn Jahre eine wirklich lange Zeit. Doch es ist ja nicht nur das Netz, es sind die User. Die Indyuser, seinerzeit jung voller Idealismus und Tatendrang, wie das eben in dem Alter so ist. Jetzt sind wir an den Hebeln, endlich alt genug um mit den Zeug der Erwachsenen zu spielen. Endlich dürfen wir auch.
Zudem war es auch das Neue an dem Medium, einfach mal selbst berichten zu können, von der unwichtigen Demo bis zu Großereignissen, von denen man eigenes Bildmaterial veröffentlichen kann. Das war zunächst beeindruckend, standen solche Möglichkeiten früher nur den großen Medien zur Verfügung.
Doch wie das so ist, einerseits voll Neugier und Experimentalfreude, andererseits dumm wie Bohnenstroh neigte dieser Haufen schnell dazu, die alten Dummheiten nachzumachen und unhinterfragt jedes Vorurteil und  jede Dummheit der Alten Säcke zu übernehmen.
Man konnte es live besichtigen, wenn Debatten plötzlich ihre Neuauflage erlebte, von denen man meinte, sie hätten sich bereits vor Jahren aus Mangel an Substanz und Zuhörern von selbst erledigt. Auf Indy konnte man alle Verhaltensweisen von jungen oft fanatisierten Mattbirnen erleben, die stets recht hatten, die keine Zweifel kannten und trotz verkündeter Nichtdogmatik, ihre Dogmen umso erbitterter verteidigten. Als Veteran stand man daneben und  fragte sich was das soll, man hatte das doch schon vor Jahrzehnten erlebt und machte sich echt Sorgen, was die Lernfähigkeit des Menschen betrifft.
Nun es kam  wie es kommen mußte. Auch immer wieder erlebt. Die Zeit ist echt ein harter Mühlstein. Wieviele Probleme die unlösbar schienen, erledigten sich mit  der Zeit von selbst? Man muß nur lang genug abwarten und sich nicht einmal abmühen. Die Beteiligten werden älter, Schule oder Uni fertig und zwangsweise geht es in die Realwelt der Maloche. Spätestens da lässt sich die reale Welt nicht länger auf Antikap, Antipath, Sexismus und BinnenI reduzieren. Da erlebst Otto Normalverbraucher und was die Leut wirklich im Kopp haben. Mit diesen Dreck mußt dich dann auseinandersetzen. Das ist eben die Welt der Bildschlagzeile, der Vorurteile gegen Arbeitslose und "Sozialschmarotzer," die wollen ja gar nicht arbeiten, denen würde ich...., denen sollt man.....! Es ist die Welt der Schlechtbezahlten die ihren Frust an noch Schwächere ablassen, mit freundlicher Hilfe von Bild.
Das ist eben doch eine andere Welt als die linken Scheindebatten, deren Betreiber sich einbilden, es wären die Probleme der Menschheit. Man könnt meinen, spätestens wenn sie mit der Arbeitswelt konfrontiert  werden, verlieren die Leut das Interesse an Indymedia. Das die Arbeitswelt da kaum vorkommt ist ja auch kein Zufall. Bemerkenswert auch, das Hartz IV kaum Thema ist. Man sollt meinen, das etliche Indyuser davon betroffen sind. Offenabr will keiner den Frust noch auf Indy zeilenweise abhandeln.
Auf folgende Idee kamen bereits einige User im www, die Beteiligten wurden älter und die alten Storys auf Indymedia sind ihnen heute eher peinlich, wenn sie  überhaupt noch Interesse daran haben.
Das in den Kommentaren gestritten werden konnte, machte zunächst den Reiz aus. Hier wurden mal alle gezwungen, ihre Ansichten und Vorurteile auf ihre Wirkung zu testen, die seinerzeit in der Printwelt einfach unhinterfragbar auf dem Papier standen. Bekanntlich sind Diskussionen hier unerwünscht, man will kein Forum sein. Tia, dieses Bedürfnis lässt sich aber nicht so einfach unterdrücken. Mit Usern zu streiten, denen man in der Realwelt nichts zu sagen hätte, das war erstmal neu und interessant. Doch mit der Zeit erledigt sich das auch, irgendwann verliert jeder das Interesse, den falschen Leuten das Richtige zu erklären. Oder wenn man feststellt, dieser Unsinn ist doch dreißig Jahre alt, mindestens.
Konkret lässt sich sagen, viele mit denen man sich vor Jahren noch in der Commentspalte rumgestritten hat, sind jetzt älter und haben das Interesse an Indymedia und den linken Insiderstreit verloren, sie haben mittlerweile andere Sorgen. Hätte man es ihnen seinerzeit sagen sollen? Wozu? Solche Mahnungen gehen links rein, rechts raus.
Selbst bei Wiederholungsgefahr, also noch einmal. Spätestens wenn man die reale Welt seiner Mitmenschen nicht mehr ignorieren kann, erlebt man, in welcher irrealen Parallelwelt, bestehend aus Gender und Gesichterunkenntlichmachen, man sich vorher eingerichtet hatte. Und wer die Muffe bekommt, der Personalchef bei der Vorstellung könnte mich auf einen Demobild von Indy gesehen haben, keine Panik, der hat von Indymedia noch nie was gehört, geschweige sich mal auf diese Seite verirrt.
Zurück zum Portal. Das Konzept war ja ursprünglich gut gemeint. Ein Tool mit dem auch unerfahrene User leicht veröffentlichen können. Doch dieses Prinzip wird überall als Blog angeboten und oft kostenfrei. Die alte Erfahrung, bei kommerziellen Anbietern bist du freier als auf linken Portalen. Das lässt sich an dem Webspace beurteilen, bei dem Linke an die Decke gehen. Google Blog; ausgerechnet bei denen? Ja, genau bei denen. Da bin ich noch nie zensiert worden, auf Indy dagegen... hab schon nicht mehr gezählt.
"Finanzkräftige Anbieter à la Facebook, Twitter und Co. sind eher in der Lage, ein weitestgehend störungsfreies Funktionieren ihrer Seiten zu gewährleisten. Allerdings »zu deren Bedingungen«, wie Indymedia in einer Presseerklärung warnt: Im Falle, dass dem entsprechenden Seitenbetreiber, seinem Geldgeber oder einer finanzkräftigen Lobby Inhalte missfallen, sei es nicht ungewöhnlich, dass sich »über Nacht« die Nutzungsbedingungen ändern und unliebsame Seiten unwiderruflich entfernt werden."
Ok, auf Geocities verschwand eine Vielzahl von Seiten. Doch wem seine eigene Arbeit bedeutend genug erschien, hatte genug Zeit, die Daten zu sichern und anderweitig unterzubringen. Wer das nicht tat, dem war es nach einiger Zeit auch nicht mehr so wichtig, kommt ja häufig vor. Sicher ist man auf Kommerzportalen vom Betreiber abhängig und wenn sie kostenfrei sind, hast noch nicht einmal die üblichen Vertragsrechte, halt Leistung /Geld. Doch gerade die Vielzahl der Nutzer schaffen auch einen öffentlichen Druck. Wenn Google zensiert, ist das Thema in den Nachrichten. Wenn du auf Indy zensiert wirst, who cares?
Kleiner Einschub, selbst war ich schon nahe dran, meinen eigenen Beitrag für Indy einzustellen. Etwas zu oft angepisst worden und da verlierst irgendwann die Motivation, wenn man nur Diss und  Anschiß erntet. Anders ausgedrückt, Arsch hochbekommen, dabeigewesen, Fotos gemacht und einige Zeilen getippt. Wird nichtmal bezahlt und wie sieht dann der Dank aus? Dies nur als kleine persönliche Erfahrung.
Jedenfalls durfte ich die Erfahrung machen, auf Kommerzportalen hatte ich noch nier Probleme mit den Inhalten. Ok, Indy hat einen Vorteil, man muß nicht unbedingt auf s C achten, wenn man nicht vom eigenen Rechner postet, keiner kann nachweisen, das es dein Werk ist, vor allem keine Abmahnungsparasiten. Auf eigenen Webspace dagegen sollte man schon eher darauf achten.
Jedenfalls nicht  einigen hirngewaschenen Indymods, die sich zu oft als  Museumswächter von durchgeknallten Ideologien verstehen, die außerhalb des linken Paralluniversums niemanden etwas bedeuten.
Soviel zum Thema, ob man den Linken wirklich das Internet anvertrauen sollte.
Bezeichnend war der Warnruf mit dem vor einiger Zeit vor Facebook gewarnt wurde und das Linke von den Kommerzportalen besser die Finger lassen. Die Antwort bestand Teils aus Spott und Hohn von der Sorte wie, trefft euch nur noch im Wald und schmeißt euer Handy nach jeden Gebrauch weg.
Hier hatten wir den Fall vorliegen, das auch Linke nach anderen Netzwelten suchen, in denen sie das finden, was ihnen linke Portale nicht bieten können. Linke sollen sich nicht einbilden, ihren Leuten eine Rundumversorgung bieten zu können und ihnen daher verbieten zu können, sich auch woanders umzusehen. Und sei es nur auf Youtube rum zu kommentieren, um mal zu lesen, was andere so denken. Das www besteht ja nicht aus Usern, die außer der näxten Demo nichts anderes im Kopp haben.
Davon abgesehen, es gibt viele Angebote im www um zu veröffentlichen, wenn man meint es sollte ins Netz. Und oft  gibt es Material, das eben nicht in den engen Rahmen von Indy passt, das sich auf freien Webspace oder Blog auch recht gut posten lässt.
Brauchen wir Indymedia noch? Schwer zu sagen, wenn Bedarf besteht, dann wird es notfalls einen Ersatz geben. Das Ende von Indy wäre nicht der Weltuntergang, 99% der deutschsprachigen User würden es nicht einmal bemerken. Das Internet in seiner Struktur bietet Einzelpersonen oder kleinen Gruppen Möglichkeiten, die früher nur Organisationen und Parteien zur Verfügung standen. Daher hatten autoritäre Parteien schon immer Angst vor offenen Portalen und stehen Indy nach wie vor mißtrauisch gegenüber. Genauso wie jene undogmatische linke BinnenI, Transgender und Sexismusdogmatiker, die ihre Szene sauberhalten wollen. Die fürchten genauso offene Portale, in denen sie mit abweichenden Meinungen konfrontiert werden und auf einmal gezwungen werden ihre Argumente auf Debattentauglichkeit zu überprüfen.
Linke fühlen sich am ehsten auf Seiten wohl, die in Einwegkommunikation gestaltet sind und wenn s der Imageplege dient, noch ein vormoderiertes Forum in dem niemand einfach so seine Meinung sagt bevor sie nicht Parteikonform abgeklopft und ideologisch getestet und TÜVgeprüft wurde.
Es steht jedem frei, im Paralleluniversum der DKP- oder MLPD- Seiten zu surfen und den Rest des Internets zu ignorieren, eine derart eindimensionale Nutzung wäre auch echt eine Leistung. Schließlich ist es ja gerade Sinn der Sache, andere Welten und Ansichten kennenzulernen. Nur dann kann man die eigenen Ansichten auch überprüfen.
Oder so; wenn die Linke nicht mal imstande ist, es auf einen virtuellen Portal miteinander auszuhalten, wie hält sie es dann in der realen Welt miteinander aus? Na eben. So wie auf der LL Demo, wer da behauptet, nein das ist nicht der Kommunismus, bekommt was auf die Mütze.
PS: Würde mir Indymedia fehlen? Nicht lange, ich würd mich dran gewöhnen und mir andere Seiten suchen und zudem, was die Möglichkeit zu veröffentlichen angeht, da bin ich auf Google immer noch besser bedient. Ein kleines Medium das man selber hat, ist immer noch besser, als ein großes, das die anderen haben.

Abschließend noch ein humorvoller Beitrag:
verbesserungsvorschläge
es fehlt... 20.11.2012
indymedia braucht:

+ "gefällt mir" - buttons

+ "find ich scheisse" buttons

+ knöpfe womit ich demjenigen der mich verbal anpisst, stromschläge über den pc geben kann

+ ein button zum bestellen von was zu essen

+ ein cybersex button wenn mir einE Userin gefällt

+ ein button um die ip des gegenüber rauszufinden damit ich ihn zerbomben kann mit viren wenn er scheisse erzählt

+ ein bundestrojaner "ich ergebe mich" button

und ein

+ "direct action" button wie bei age of empires, wo du n signal abgibst von da wo du gerade bist und dann ganz viele leute kommen um dir zu helfen oder sich n moderator team abseilt um dich aus deinem loch rauszuholen. (zb wennde ausm knast schreiben kannst, aus der psychiatrie oder aus anderen zwangslagen).

:]

ach und ein

+ hausverbot in linken projekten - aufheb button

und ein

+ exfreundin aus der szene prügel button.

und ein

+ diejenigen die dich aus der szene geprügelt haben - halbtot/folter - button.

joa das dürfte erstmal reichen um die lebensqualität auf indymedia zu verbessern :]

hab ich was vergessen?


Siehe auch:
Immer tiefer indy Krise

PS: Was ich noch dazu sagen könnte. Indymedia und den Mods mit ihrer linken Zensur habe ich viel zu verdanken.  Genau dies brachte mich dazu, nach freien Webspace zu suchen, mich mit Webseitenbau zu befassen oder auch hier zu bloggen. Selbst wenn sich nicht so viele hierher verirren wie auf Indymedia, zumindest hast dann einen Platz im Web, wo dir niemand das Maul stopft.

PS: Indymedia macht vorerst weiter, offenbar ist die Krise vertagt.

Freitag, 11. Januar 2013

Crossover

Die Zusammenführung zweier Charactere aus zwei 
unterschiedlichen Comicwelten nennt man ein Crossover.
Kann man mit Überschneidung übersetzen. Soll heißen, es 
überschneiden sich zwei Geschichten bzw. zwei 
Geschichtuniversen, die sonst nichts miteinander zu tun haben. 
Für Fans die heute in Netz Fanfictionstorys schreiben, ein 
beliebtes Spielchen. Graphisch geht es auch und im 
Briefmarkenblock ist auch noch für Danny Phantom Platz. 
Und das passt sogar, zumal die Auseinandersetzung 
um linke Vergangenheit oft genug in einen 
Gespensterkrieg ausartet.

Die Befreiung der Menschheit wird nicht am Humor scheitern .
Eher an ihren sauertöpfigen Predigern.

Dienstag, 8. Januar 2013

A Sitch in Time

Kim Possible auf Mission zwischen den Zeiten und hier 
hat es sie offensichtlich mitten in die Oktoberrevolution 
verschlagen. Und wenn schon bei einen historischen 
Ereignis dabei, offenbar nur eines im Kopp. Wo gibts 
was zu saufen. Nun, sie hat sich sehr schnell ihrer 
Umgebung angepasst. In der Originalserie darf sie ja 
nicht saufen, wegen Jugendschutz *fg* und Vorbildfunktion. 
Da soll man sich eben nicht wundern, wenn sie etwas ausrastet, 
kaum Disneys Kontrolle entkommen und sich in Rußland  
von 1917 voll daneben benimmt. Die Situation war freilich 
ohnehin so chaotisch, das sie da nicht weiter auffiel.

Dazu benötigt man etwas Backgroundwissen über die 
Ru(h)mreiche Oktoberrevolution und den Sturm auf den 
Weinkeller, der das Hauptmotiv für den berühmten Sturm 
auf den Winterpalast gewesen sein soll. Dann wird der 
Witz auch verständlich.

Montag, 7. Januar 2013

Neues aus Nord Korea

KPD ML Screenshot
Wir erinnern uns, nach dem der geliebte Führer Kim der Zweite den Tron für Kim den Dritten räumte, kamen einige Zeit Meldungen aus dem Juchestaat, da fragte man sich, sind das noch die Nachrichten oder ist das bereits die Satiresendung?
Wenn es um Nordkorea geht, da bekommt man die Satire frei Haus geliefert. Sollte man meinen. Dummerweise ist alles was aus dem letzten Stalinistenreich vermeldet wird, bitterernst gemeint. Wenn nun dieser Blog den Anschein erweckt, das ich hier nur ein etwas abgedrehtes Hobby pflege, na dann schau dir mal das Zeug an. Der Webmaster der  Seite der KPD online pflegt sicher auch ein kurioses Hobby, nur was da zu lesen ist, soll nicht als Satire verstanden werden, auch wenn es eigentlich genau das ist. Dieser seltsame Text ist die traditionelle Fortsetzung der Grußadressen der K-Gruppen an finsterste Diktatoren aus den 70igern, wie etwa die Grußbotschaften an die Roten Khmer. Auch heute finden sich noch Irrläufer, die mit Gewalt den Leitsatz bestätigen wollen, alles was wir aus der Geschichte lernen ist, das wir nichts aus ihr lernen.
Aber man soll ja fair bleiben, oder gemeinerweise anfügen, die wenigen verbliebenen Irrläufer aus der K - Gruppenzeit haben es echt nicht leicht. Selbst nur noch ein unbedeutender Haufen stehen ihnen auch nicht mehr viele Adressaten für Grußbotschaften zur Verfügung. Dafür stehen solche Texte auf den wenigen offiziellen Webauftritten Nordkoreas freundlicherweise zur Verfügung. Doch wählerisch darf man halt nicht sein und da ist der erste Todestag des geliebten Führers durchaus Anlass einen derart durchgeknallten Schrieb zu kopieren und die Einführung von CNC Maschinen zu feiern. Irre, CNC Technik ist ja vor Ort auch echt ein Wunderwerk, das im kapitalistischen Westen dagegen bereits 30 Jahre alt sein dürfte. Zudem erfahren wir von der Einführung des revolutionären Juche Stahls. Was immer man sich darunter vorzustellen hat, etwa Jubelschreie im Hochofen? Frag ja nur.
"Als Ende des letzten Jahrhunderts infolge der Beseitigung der Sozialistischen Staatengemeinschaft in Europa...."
Der ist auch gut. Von wem wurde diese Staatengemeinschaft eigentlich beseitigt? Der Schreiber ist echt n Komiker. Wer also meint, mit meiner Briefmarkenproduktion würd ich es etwas übertreiben, der sollt sich den folgenden Schrieb reinpfeifen. Propaganda wie aus einer anderen Welt.


Kim Jong Il, der große Sohn des koreanischen Volkes

Am 17. Dezember 2012 jährt sich zum ersten Mal der Todestag des Genossen Kim Jong Il. Kim Jong Il hinterließ als großes politisches Erbe die Basis und die Garantie für eine aufblühende sozialistische Entwicklung der koreanischen Gesellschaft. Unter seiner Führung wurde die Juche-Ideologie und die Songun-Idee zur großen Leitideologie im Kampf für die Souveränität und Integrität Koreas.

 In jungen Jahren schon befaßte sich Kim Jong Il tiefgründig mit politisch-ideologischen Fragen und entwickelte voller Elan eigene ideologisch-theoretische Überlegungen. In diesem Prozeß faßte er die revolutionären Ideen des Gründers des sozialistischen Koreas, des Präsidenten KimIl Sung zusammen, systematisierte sie und schuf so ein in sich geschlossenes System von Theorien, Ideen und Methoden.

 Durch die Veröffentlichung von unzähligen Werken, wie zum Beispiel "Über die Juche-Ideologie" (März 1982) vertiefte und entwickelte er die Juche-Ideologie weiter. Außerdem entwickelte und begründete er auf der Grundlage der Ideen Kim Il Sungs und entsprechend den Notwendigkeiten und Gegebenheiten des heutigen Zeitalters die Songun-Idee. Mit der Schwerpunktlegung auf die Entwicklung eines modernen Militärwesens und der Landesverteidigung schuf er die Grundlage für die weitere unabhängige Entwicklung des Sozialismus in der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK). All diese von ihm entwickelten ideologisch-theoretischen Ideen und Erkenntnisse und die Umsetzung in die Praxis stellen ein wertvolles Erbe für das koreanische Volk sowie die fortschrittliche Menschheit dar. Kim Jong Il formte die Partei der Arbeit Koreas (PdAK) zu einer unbesiegbaren wegweisenden Kraft, die DVRK zu einem siegreichen sozialistischen Staat und die Koreanische Volksarmee (KVA) zu einer unbesiegbaren Armee.

 In seiner nahezu 50-jährigen anleitenden Tätigkeit in der PdAK entwickelte sich die Partei zu einer vorbildlichen kämpferischen sozialistischen Führungskraft mit großer Disziplin und Ordnung, sowie hohem Grad an Organisiertheit. Großes Augenmerk wurde auf die Einheit von Theorie und Praxis gelegt. Auf dieser Grundlage konnte die PdAK ihrer Verantwortung für das Schicksal und das Wohl des gesamten koreanischen Volkes gerecht werden. Als Ende des letzten Jahrhunderts infolge der Beseitigung der Sozialistischen Staatengemeinschaft in Europa, einer außerordentlichen Verschärfung der Konfrontation durch die USA geführte imperialistische Kräfte zur Strangulierung der DVRK, sowie mehrerer hintereinander folgender Naturkatastrophen das sozialistische Korea in eine extreme Notlage geriet, war es für Kim Jong Il, der mit Hilfe der Songun-Politik die Existenz des sozialistischen Koreas sicherte, die KVA zu einer unbesiegbaren starken Armee weiterentwickelte und somit dem Volk der DVRK die Möglichkeit gab, ein souveränes uneinnehmbares sozialistisches Bollwerk zu errichten. Unter der Führung Kim Jong Il's konnte sich die DVRK zu einer mächtigen Atommacht mit einer ideologisch und militärisch starken unerschütterlichen KVA entwickeln, gegen die die atomare Bedrohung des Imperialismus wirkungslos blieb.

 Mit einer Politik der Liebe und des Vertrauens verwandelte Kim Jong Il die ganze Gesellschaft in eine politisch und ideologisch starke und fest zusammengeschlossene Gemeinschaft. Dies war die Grundlage auch inmitten von tobenden Stürmen der Geschichte unerschütterlich das sozialistische Werk bis zum Ende zu verwirklichen. Deswegen ist es auch kein Zufall, daß das koreanische Volk ihn zum ewigen Generalsekretär der PdAK und zum ewigen Vorsitzenden des Verteidigungskomitees ernannte.

 Ihm ist es zu verdanken, daß die PdAK einen zukunftsorientierten Plan für den Aufbau eines mächtigen sozialistischen Staates besitzt, der durch konsequente Orientierung auf eine Vor-Ort-Anleitung alle Voraussetzungen für seine Verwirklichung enthält. Kim Jong Il sorgte dafür, daß mit der Einführung der CNC-Technik in der Maschinenbau-Industrie die Epoche der wissenschaftlich-technischen Revolution eingeleitet wurde, daß im ganzen Land die Flamme der industriellen Revolution im neuen Jahrhundert aufloderte und sich die gesamte Wirtschaft des Landes konsequent auf die Modernisierung und die Verbreitung wissenschaftlich-technischer Basis konzentrierte.

 Mittlerweile wurden modernste CNC-Werkzeugmaschinen in großer Stückzahl hergestellt. Außerdem wurde das in der metallurgischen Industrie weltweit als Revolution angesehene Produktionssystem von Juche-Stahl eingeführt. Die Vinalon-Produktion (Kunstfaserproduktion) wurde modernisiert und in der Düngemittelproduktion fand ein Kohlevergasungsverfahren seine Verwirklichung. Viele Betriebe wie zum Beispiel das Huichoner Maschinenbaukombinat Ryonha und das Obstverarbeitungskombinat Taedonggang wurden in modernste Betriebe von Weltniveau verwandelt. Korea erlangte mit der Raketentechnologie auch den Rang der weltweit wenigen Länder, die Erdsatelliten bauen und starten können.

 Das ganze Land mit der Hauptstadt Pyongyang an der Spitze wird modern ausgestaltet, wodurch sich für das Volk der DVRK mittlerweile auch die Perspektive eröffnet, die Früchte der Revolution zu genießen.

 Das revolutionäre Erbe, welches Kim Jong Il hinterließ, war und ist die Grundlage für die Verteidigung des sozialistischen Werkes in Korea und wird somit ein Leuchtfeuer im Kampf für die souveräne und gerechte Sache der Menschheit sein.


Und hier noch eine Grußerklärung im Wortlaut.

An den
Obersten Führer der Partei der Arbeit Koreas,
des Staates und der Armee
Kim Jong Un
Pyongyang

Werter Genosse Kim Jong Un,
anläßlich des 20. Jahrestages der Pyongyanger Erklärung, die unsere Partei mit unterzeichnet hat, übermitteln wir Ihnen, allen Mitgliedern des Zentralkomitees sowie dem Volk der DVRK herzliche kommunistische Grüße.
Die noch von Genossen Kim Il Sung initiierte Erklärung nahm Stellung zu den konterrevolutionären Ereignissen in der Sowjetunion und in Mitteleuropa. Zugleich legte sie den Grundstein für die internationale Zusammenarbeit vieler kommunistischer Parteien und verteidigte die Ziele des Sozialismus und Kommunismus. In ihrer Folge entstanden Foren internationalen Zusammenwirkens, wie die Mai-Seminare bei der Partei der Arbeit Belgiens in Europa und in anderen Teilen der Welt. Vielfach vertieften sich auch die Beziehungen bilateraler Art, so zwischen unseren beiden Parteien.
Wie in der Pyongyanger Erklärung betont, konnte die Konterrevolution in einem Teil der Welt zwar einen zeitweiligen Sieg erringen, die Ideen des Sozialismus-Kommunismus jedoch nicht zerstören. In Ihrem standhaften Land, in der VR China, in Kuba und in anderen Ländern wird der Sozialismus weiter aufgebaut und nach allen Notwendigkeiten geschützt. Dafür gilt unser Dank.
Die Pyongyanger Erklärung ist nach unserer Auffassung noch heute von großer Bedeutung. Sie fordert die standhafte Verteidigung des real existierenden Sozialismus und die weitere revolutionäre Veränderung der Welt sowie das organisierte nationale und internationale Zusammenwirken der Kommunisten. Gerade in der gegenwärtigen Krise des Imperialismus sowie bei steigender Kriegsgefahr sind derartige Erkenntnisse wichtiger denn je.

Wir wünschen Ihnen, Ihrer Partei und Ihrem gesamten Volk neue Erfolge beim sozialistischen Aufbau der DVRK sowie der Sicherung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel.

Mit kommunistischem Gruß

Dieter Rolle, Vorsitzender der KPD