Samstag, 30. Juni 2012

Erster Mai in Frankfurt

Auch in Frankfurt fand wieder die Maidemo auf dem Römer statt, ca 4000 dürftens gewesen sein. Gut, runden wir auf 5000 auf, hier wieder ein Bildbericht. Indymedia
Das Wetter meinte es gut, was will man mehr?

 Erster Mai ist DGB Demo und diesmal ein recht entspannter Erster Mai. Das lag natürlich daran, das die Jungen und die Schwarzkapuzen in Mainz beschäftigt waren. Daher ist der Altersdurchschnitt der Demo jenseits der 40. Römer ist natürlich auch stets ne linke Messe der diversen Vereine. Diesmal sind die Migrantengruppen gut vertreten, beim Ostermarsch hatten sie sich ja rar gemacht. Am aktivsten toben die Tamilen. Die Parole versteht zwar niemand, dafür machen sie Streetparty oder so. Das geht über ne Stunde so, ihre Power scheint keine Grenze zu kennen, na sind ja auch viele Jüngere drunter.
Na fein, schauen wir uns mal die Politlandschaft an. Die Aufbaukommis wieder mit fetten Transpi, wenn auch nicht ganz so überdimensioniert, vermute das Teil braucht die Ortsgruppe im Ruhrpott. MLPD sammelt Unterschriften für die Wahl und ist wieder mit naiver Malerei vertreten. Die Tanten vom Tarnverein Courage haben nen eigenen Stand, auch nicht beeindruckender. Hier kannst live sehen, wer hinter den diversen Webauftritten steht. Im www siehst ja meist nix davon.
Beim Kaffee sitzt die Gruppe, die bedingungsloses Grundeinkommen fordert und führt entspannt vor, wie das dann aussehen soll. Entspannt und entschleunigt. Eben, renn der Kohle nicht hinterher, die ist eh schneller.
Klar ist die Linke vertreten, dafür zeigt auch die SPD Höchst Flagge, die Frankfurter SPD traut sich schon nicht mehr her? ;-))) Frag ja nur.
MLPD und Trotzkisekte PSG scheinen sich Ständer vom Supermarkt ausgeliehen zu haben, doch statt für Gemüse wird hier für der echte Sozialismus, bzw. die Perspektive des Sozialismus verkauft. An Lesefutter mangelt es nicht und Marx und Engels hätten sich sicher nicht träumen lassen, das sie nun auch von "AnfängerInnen" gelesen werden. Daneben wartet die Schrift "Von Flammen und Dampfkesseln" geduldig auf einen Interessenten für Technikgeschichte und historische Industriekultur.
Von der Bühne werden wir freundlicherweise über den aktuellen Stand in Mainz informiert, nun das die Nazis nicht aus dem Bahnhof rauskommen, das hört man hier sicher gern.
Papier sammeln kannst hier auch, die Junge Welt gibts kostenlos, die UZ dagegen kost was, dafür bekomm ich eine ältere Ausgabe. Diesmal ist niemand weggestorben, dafür wird in dieser Ausgabe einigen verdienten Genossen und Genossinnen zum 80sten bzw. 60sten Geburtstag gratuliert. Na herzlichen Glückwunsch, dem schließen wir uns doch gerne an.
Hartz 4 heißt Mangelernährung, so in einen gemeinsamen Flugblatt der Erwerbsloseninis. Da kannst mal wenigstens was lesen. 3,85€/Tag für Essen und Trinken? Reicht ihnen das? Damit bekommst in Obervolta sicher ne Großfamilie satt und in Angola kannst damit den halben Marktstand leerkaufen. Wenn nur der Flug etwas günstiger wäre und wegen der Gewichtsbegrenzung mußt den halben Einkauf zurücklassen. Ok, Humor ist, wenn keiner lacht.
Wie üblich gibt s dann noch Kulturprogramm, da hat das Demovolk freilich schon sein Soll erfüllt. Wer etwas Geduld mitbringt, bekommt dafür noch Coverrock live, umsonst und draußen zu hören.


PS 2: Wer auf Kriegsberichterstattung steht, besucht die Seiten der traditionspflegenden Kleinvereine, mit ihren objektiven Demoberichten, die von allen subjektiven Ansichten leer gefegt sind, wo sauber und rein nur noch Massen, Klassen und richtige Forderungen übrig bleiben. Da sind die Beteiligten nur ausführende Organe und werden in einer antiseptischen Automatensprache abgehandelt, wie man man schon vor 30 Jahren lesen konnte.

Linker Pressespiegel
Hier nun einige Fundstücke aus dem Netz zum Thema.

Das schreibt Arbeit Zukunft.
Stuttgart
Wir verteilten „Arbeit Zukunft“ mit dem gemeinsamen 1.Mai-Aufruf. Am Ende hatten wir alle 400 Exemplare weg und 30 Euro Spenden.

Köln
Wir verteilten den gemeinsamen Aufruf zum 1.Mai von KPD, KPD/ML und uns, sowie „Arbeit Zukunft“. Wir führten viele interessante Gespräche, auch über die vielen K-Gruppen, die alle ihre Flugblätter verteilten und für viel Verwirrung bei den Arbeitern sorgten. Auch hier stellte sich heraus, dass der Aufbau einer starken Kommunistischen Partei in Deutschland notwendig ist, um diese Verworrenheit aufzulösen.

Diese vielen K Gruppen, immer diese Konkurrenz. ;-)))

Und dies lesen wir bei der Partei für Soziale Gleichheit (4. Internationale)
Die einzige Partei, die heute das Ideal des Ersten Mai hochhält, ist das Internationale Komitee der Vierten Internationale (IKVI). In seiner langen Geschichte hat das IKVI einen prinzipienfesten Kampf gegen alle politischen Tendenzen geführt, die sich an Nationalismus, Stalinismus und das kapitalistische System angepasst haben. Das IKVI sieht mit großer Zuversicht dem Anwachsen internationaler Arbeiterkämpfe entgegen und vertraut darauf, dass die Perspektive der sozialistischen Weltrevolution wieder aufleben wird.

Wie sind die einzig wahre Partei, wer sonst? Die Christensekten behaupten das ebenfalls, nur unsere Leut kommen in den Himmel.

Das Schönste kommt zum Schluß. Hier in voller Länge, der Aufruf des Genossen Eggers. Ein echter Lesegenuß.

Wir marschieren für die

WELTREVOLUTION !

Aufruf des Vorsitzenden der KPD / ML – Wolfgang Eggers

Seit 40 Jahren rufen wir den Kolleginnen und Kollegen in Deutschland zu : „Heraus zum Roten 1. Mai !“

Diesmal rufen wir euch zum ersten Mal in der Geschichte der KPD / ML direkt dazu auf,

unter dem internationalistischen Banner der heranreifenden proletarischen Weltrevolution zu marschieren !

Warum ?

Die KPD / ML stellt an euch die Frage, ob es heute noch ausreicht, sich mit den Kollegen und Kolleginnen in der ganzen Welt solidarisch zu erklären und sich am 1. Mai mit ihnen verbunden zu fühlen ? Allein auf sich gestellt und isoliert können die Arbeiter eines jeden Landes gegen die globale Übermacht des Kapitals nichts ausrichten. Jetzt, wo der Kapitalismus am Boden liegt, müssen wir uns zur Weltrevolution erheben: Wenn er wieder Kraft gewinnt, wird er uns nach enger an seine Ketten schmieden ! Darum reicht heute die alte Losung: „Proletarier aller Länder – vereinigt euch!“ nicht mehr aus. Sie muss durch eine neue, bahnbrechende Losung ergänzt werden: „Weltproletariat – vereinige alle Länder!“ Was ist darunter zu verstehen?

Das Weltproletariat hat sich im Weltmaßstab zentral organisiert, und vereinigt seine Kampfabteilungen in allen Ländern unter zentraler Führung. So können die Arbeiter der verschiedenen Länder ihren gemeinsamen Willen in gemeinsames Handeln verwandeln, können sie erstmals in geschlossener Formation auf die Weltbühne der Geschichte treten und in ihrer so gewonnenen, unbesiegbaren Welteinheit endlich mit der Weltherrschaft des Kapitalismus Schluss machen. Wir bilden hier in Deutschland also einen Frontabschnitt an einer gemeinsamen, zentral gesteuerten globalen Arbeiterfront gegen das globale Kapital. Das ist der einzige Weg, um zu verhindern, dass wir das morsche Gebäude des Weltimperialismus gegen unseren Willen wieder in jedem Land aufrichten müssen. Das ist der einzige Weg, um zu verhindern, dass es beim nächsten und übernächsten Mal wieder über alle Länder zusammenbricht und uns begräbt. Und das heißt, dass wir mit global gebündelter Kraft selber dafür sorgen müssen, dass sich der Weltkapitalismus nicht wieder erholen und uns erneut versklaven kann, dass wir über ihn die Weltmacht der Arbeiter errichten müssen..

Unsere Tradition des 1. Mai ist nunmehr 120 Jahre alt. Das ist eine stolze Zeit, in der wir viele Siege und Niederlagen erlebt haben und wir fragen euch Kollegen und Kolleginnen, was habt ihr gelernt aus diesen 120 Jahren ? Wollt ihr die nächsten 120 Jahre weiter für die Profite der Reichen schuften oder aufs Abstellgleis geschoben werden oder sollen sich etwa die Kolleginnen und Kollegen in aller Welt zum zigsten Male für die räuberischen Kriegsgewinnler auf den Schlachtfeldern gegenseitig abschlachten ?

Hat es in diesen 120 Jahren jemals einen solchen 1. Mai wie diesen gegeben, wo das ganze kapitalistische Weltsystem vor unseren Augen zusammengestürzt ist, um die Existenz von Milliarden Menschen unter sich zu begraben ?

Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo die Menschen auf dem ganzen Erdball in dramatischsten Situationen um ihr nacktes Überleben kämpfen ?

Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo das gesamte Weltproletariat noch schlimmer unter Arbeitslosigkeit, Lohnsklaverei und Menschenverachtung, weiter zunehmender Armut und bitterer Not zu leiden hatte ?

Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo die politische Überwachung und Unterdrückung sich dermaßen verschärft hat, dass die Freiheit der Menschheit in der Finsternis des Weltfaschismus, der Weltreaktion untergeht ?

Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo die Widersprüche unter den Großmächten sich durch die Weltkrise dermaßen verschärft haben, dass ein noch größerer Weltkrieg unvermeidlich vor der Tür steht ?

Was ist das für eine Zeit, in der wir jetzt leben ? Es ist eine Zeit, wo das Weltproletariat vor seiner größten und schwersten Prüfung steht. Es ist eine Zeit, die ihm die größten Opfer abverlangt, ihm aber auch die große Chance bietet, eine neue Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu schaffen. Es ist die Zeit, auf die die Arbeiter auf der ganzen Welt so lange gewartet , die sie seit langem herbeigesehnt haben – die Zeit ihrer Befreiung, die Zeit der Weltrevolution ! Die weltrevolutionäre Situation ist endlich da. Woran erkennen wir das ?

Die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung will nicht so weiter dahin vegetieren wie bisher. Es ist für sie eine verschärfte, ja unerträgliche Lage eingetreten, die sie im Überlebenskampf unvermeidlich zum Widerstand, zum politischen Handeln zwingt. Und die Herrscher der Welt, die internationalen Monopolisten, sie können nicht mehr so wirtschaften und regieren wie früher, da sie in allen Ländern in ihre tiefste Krise geraten sind. Diese beiden Faktoren der weltrevolutionären Situation sind eingetreten und machen die politische Weltkrise, das Auslösen der revolutionären Massenbewegungen auf der ganzen Welt deutlich sichtbar. Die „zivilisierte“ Weltordnung ist in ihrem Fundament erschüttert, ihre Grundpfeiler wanken. Die Konterrevolution ist angesichts der katastrophalen Lage und der aufständischen Massen zur schärfsten Gangart gezwungen, und errichtet den Weltfaschismus, was den Widerstand nur noch weiter ansteigen lässt und die Weltrevolution unvermeidlich beschleunigt, bis sie die schwächste Stelle des Weltimperialismus durchbricht und sich unaufhaltsam über die ganze Welt ausbreitet. Jetzt bereiten sich das Weltproletariat und die Weltbourgeoisie auf ihre Entscheidungsschlacht vor. Wer – wen ? Wenn die Weltrevolution den Weltkrieg nicht verhindert, wird der Weltkrieg die Weltrevolution herbeiführen – auf jeden Fall bedeutet dies das Ende des Weltkapitalismus und den Beginn des Weltsozialismus, den keine Macht der Welt den Arbeitern wieder wegnehmen kann !

Es lebe der Rote 1. Mai 2009 !

Proletarier aller Länder – vereinigt euch ! Weltproletariat - vereinige alle Länder !

Es lebe der proletarische Internationalismus !

Es lebe die Große Sozialistische Weltrevolution !

Wer sich mit unserem weltrevolutionären, proletarischen Standpunkt genauer beschäftigen möchte, der ist auf unser Homepage der KPD/ML und der Homepage der Komintern / ML herzlich willkommen: