Dienstag, 14. November 2023

Klasse gegen Klasse

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Propaganda und die Reaktionen der User bei Klasse gegen Klasse.

Palästinensischer Widerstand erschüttert Israel: Solidarität mit dem Befreiungskampf
In Jerusalem und Tel-Aviv läuten die Sirenen, Merkava-Kampfpanzer brennen, nachdem sie von Drohnen angegriffen wurden. Israelische Soldat:innen werden nach Gaza gebracht.
Hamas, der Islamischer Jihad und weitere palästinensische Gruppen des Widerstandes haben eine großangelegte militärische Operation gestartet, die die israelische Armee und Gesellschaft vollkommen überrascht hat. Wie von israelischen Medien ebenfalls bestätigt, hat Hamas 5 Orte in der Nähe von Gaza unter ihre Kontrolle gebracht. Zum ersten Mal seit 1948 verliert Israel also die Kontrolle über Teile „ihrer“ Territorien.
Als Vergeltung fängt Israel an, die palästinensische Bevölkerung wieder einmal kollektiv zu bestrafen. Israel bereitet sich auf ein Massaker der zivilen Bevölkerung im Gazastreifen vor, um den militärischen Hohn durch die Hamas zu bestrafen. Divisionsgeneral Rasan Alijan kündigte unumwunden an: „Hamas hat die Toren der Hölle in den Gazastreifen geöffnet…“ Während diese Zeilen geschrieben werden, wirft die israelische Luftwaffe mächtige Bomben auf das dichteste Freiluftgefängnis der Welt, den Gazastreifen, ab. Israel mobilisiert Militäreinheiten und Panzerverbände, während die Luftwaffe die Zivilbevölkerung massakriert. Israels Premierminister Netanjahu erklärt zum ersten Mal seit 1973 offiziell den Krieg und kündigt eine massive Bodenoffensive an. Proisraelische Sektoren fordern die direkte Auslöschung der Palästinenser:innen, ein genozidaler Krieg wird vorbereitet.
Westliche Medien zeigen sich, wie gewohnt, empört über die palästinensische Gewalt, gleichzeitig üben sie sich in ohrenbetaubendes Schweigen, wenn es um den Terror Israels gegen der Palästinenser*innen geht. Die imperialistische Speerspitze in der Region wird verteidigt, in Washington, Berlin, Rom, Madrid und Kiew. Die heilige Allianz der ach so demokratischen Kräfte in Europa, mit Baerbock und Zelensky an der Spitze, wird auch von den ultrarechten Parteien wie AfD in Deutschland. Die Unterdrückung der Palästiner:innen durch Israel wird begrüßt, der Angriff gegen den Widerstand der unterdrückten palästinensischen Massen als Kampf gegen Islamismus abgestempelt. Außenministerin Baerbock erklärte erwartungsgemäß, Israel habe das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich gegen Terror zu verteidigen.
Die deutsche Linke geht jedoch wieder mal in Duckstellung und wartet, dass der Sturm sich legt.
Der psychologische Effekt dieser militärischen Operation wird in Israel, deren Existenz auf die dauerhafte Ermordung und Vertreibung von Millionen Palästinenser:innen beruht, gewaltig sein. Israel hat das Ausmaß des Widerstands nicht kommen sehen, ein gewaltiges Fiasko für den Apartheidstaat und eine Prestigeoperation für den palästinensischen Widerstand. Die Narrative des sicheren Ortes für Jüd:innen fällt wie ein Kartenhaus zusammen.
Zwar wird der Geist der nationalen Einheit die Spannungen, die die israelische Gesellschaft zur Zeit zerrütteln, kurz die Oberhand gewinnen, ein Dauerzustand ist jedoch nicht möglich. Früher als später werden die Spannungen, die den Staat Israels durchkreuzen, wieder an die Oberfläche kommen. Der Kampf der Palästinenser:innen wird weiter gehen.
Der palästinensische Widerstand steht einer gewaltigen Militärmacht gegenüber. Zudem ist Israel, nach Angaben der Arms Control Association, die achtgrößte Atommacht der Welt. Daher ist es schlichtweg lächerlich, Israel als Opfer darzustellen. Das ist auch großen Teilen der unterdrückten Jugend weltweit klar.
Angesichts des drohenden Genozids gegenüber den Palästinenser:innen heute, ist es unerlässlich Solidarität mit dem palästinensischen Kampf gegen der zionistischen Unterdrückung an den Tag zu legen. Dabei sind Kampferfahrungen wie der der Hafenarbeiter von Livorno in Italien maßgeblich. Die Hafenarbeiter:innen weigern sich immer wieder, Waffen für Israel zu verladen. Stattdessen marschieren sie durch die Straßen von Livorno, um ihre Solidarität gegenüber dem palästinensischen Befreiungskampf zu signalisieren.
Der DGB sollte dabei seine skandalöse Haltung in der palästinensischen Frage aufgeben und den berechtigten Kampf des palästinensischen Volkes unterstützen. Sie sollte sich dem Beispiel der Hafenarbeiter von Livorno annehmen und der deutschen Staatsräson den Rücken kehren. Ein Beispiel, von dem die Reichen und die von ihnen finanzierten politischen Parteien nicht wollen, dass es wiederholt wird. Sie versuchen, jede Unterstützung für das palästinensische Volk zum Schweigen zu bringen.

Lang lebe der palästinensische Widerstand!
Für das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser:innen!
Nieder mit dem Apartheidstaat Israels!
Für ein geeintes sozialistisches, laizistisches und multiethnisches Palästina!
Für den Rauswurf des Imperialismus aus der Region und eine sozialistische Föderation Westasien!
    
    

Rikd sagt:   
8. Oktober 2023 um 13:06 Uhr   

Ihr habt so hart den Bezug zur Realität verloren. Ihr seid widerlich und steht Seite an Seite mit Klerikalfaschisten. Ihr seid schon lange keine „Linken“ mehr.

peter sagt:   
8. Oktober 2023 um 15:39 Uhr   

„Für ein geeintes sozialistisches, laizistisches und multiethnisches Palästina!“ Dem würde ich Zustimmen, man müsste das nur noch mit der Hamas diskutieren. ;)

Ajith sagt:   
8. Oktober 2023 um 15:44 Uhr   

Es werden Kinder entführt und ermordert und ihr fordert dann unerlässliche Solidarität mit dem „palästinensischen Kampf“ .Einfach lächerlich sich dann als links zu sehen .
Leo Shaposhnik sagt:   
8. Oktober 2023 um 15:45 Uhr   

Ich dachte ihr seid gegen jeden Krieg oder etwa doch nicht

Oberklasse sagt:   
8. Oktober 2023 um 17:23 Uhr   

„Wer mit Islamisten Revolution machen will, wird nicht in der linken Utopie leben, sondern den Tee im Gottesstaat servieren. “ – BY

Ihr scheint ganz schön den Bezug zur Realität, schlimmer noch zur Geschichte verloren zu haben.
Dass über so ein Machwerk von einem „journalistischen“ Beitrag keiner noch mal drüberguckt und fragt, ob die Autorenperson noch alle Klötze im Beutel hat, ist schwer zu ertragen

Elyas sagt:   
8. Oktober 2023 um 19:39 Uhr   

Was ist das für ne einseitige Meinung ohne Verstand. Was ist an iranisches Regime und dessen Marionetten zu Verteidigen?

Ariel Weiss sagt:   
8. Oktober 2023 um 21:11 Uhr   

Ihre Ansichten gleichen sich bereits faschistischen Grundsätzen an. Ihre Dummheit ist erschreckend. Wundern Sie sich nicht, wenn ihre Verantwortungen nun auch in Personenbezug öffentlich bloßgestellt werden. Was an Ihren Aussagen justiziabel ist, wird angezeigt werden. Shalom

John sagt:   
10. Oktober 2023 um 08:37 Uhr   

Genossen, selbst der Widerstand gegen die Unterdrückung der Palästinenser kann nicht die Tötung völlig Unbeteiligter (bspw. des Supernova Raves, der als erste – und vermutlich auch geplante – Aktion von Hamaskämpfern gestürmt wurde) rechtfertigen. Das Ziel bei derartigen Taten ist nicht irgendein gearteter Antiimperialismus, sondern eine Ablehnung der damit verbundenen Ideen und bürgerlicher Freiheiten, also ein „Verbündeter“ der KommunistInnen bei erster Gelegenheit den Kopf abschlägt (was genauso in der Vergangenheit auch mehrfach von ihnen getan wurde).

Als würde das Töten von irgendwelchen Ausländern und Technofans den Kampf zur Befreiung Palästinas voranbringen.

Steriouser sagt:   
10. Oktober 2023 um 19:00 Uhr   

Schämt euch für diesen Artikel!
Haltet ihr euren Leser für blöd? Die Hamas töten wahllos Menschen und ihr macht Propaganda für diesen Terroristen, ich kann es kaum fassen. Wenn ihr wirklich an das was ihr geschrieben habt glaubt, dann seid ihr mehr Faschisten als was anderes. Der Staat Israel macht sehr vieles falsch, es rechtfertigt aber solchen Taten in keinster Weise. Die islamistische und jüdische Rechten helfen sich gegenseitig, damit die Apocalypse schnellstmöglich eintritt.
Es werden jetzt sehr vielle Palästinensern und ein paar Israelis sterben, damit ihr euren Propaganda habt.

Klaus sagt:   
18. Oktober 2023 um 00:00 Uhr   

Oh man, das ist hier also diese viel zitierte antisemitische Linke. Man würde denken, dies ist eine Persiflage – aber ihr meint das ja anscheinend alles Ernst…! Das ist echt bestürzend, nein widerlich!
Zig Artikel und „Gedichte“ über das böse, imperialistische Israel, aber nur dieser eine pamphlethafte Bericht über den Terrorangriff der Hamas. Ich verstehe nicht, wie ihr so verblendet sein könnt. Oder halt, ich verstehe es doch, es ist ganz einfach: ihr seid einfach nur furchtbare Antisemiten!

Julian sagt:   
18. Oktober 2023 um 20:28 Uhr   

Wow, wie menschenverachtend und einseitig! Mit dem Genosse Autor will ich nich
ts zu tun haben.

Dienstag, 7. November 2023

Rote Hilfe zu Gaza

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 Mit dem Schrieb der „Roten Hilfe“ zu Palästina unter dem Titel; „Für den palästinensischen Widerstand,“ ist ihnen ein erbärmliches Zeitdokument gelungen, was den traditionellen Antiimperialismus als Ideologie deutlich macht. Genau diesen Antiimperialismus der heute als Antikolonialismus scheinbar etwas moderner auftritt. Man könnte glauben, wer immer das geschrieben hat, ist in den 70ern in eine Zeitmaschine gestiegen, heute gelandet und hat über vierzig Jahre Diskussion und Auseinandersetzungen innerhalb der Linken verschlafen.

Die RHI ist eine Organisation der revolutionären Linken und unterstützt als solche alle Völker, die sich im Widerstand gegen Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus befinden. Die historische Erfahrung hat gezeigt,dass der Sieg über Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus meist über eine Episode des bewaffneten Widerstands führt. Jede Unterstützung für ein unterdrücktes Volk, die ihm das Recht auf bewaffneten Widerstand abspricht, ist Heuchelei. Die RHI erkennt das Recht der Völker auf Selbstbestimmung auch dann an, wenn ihre nationale Befreiungsbewegung keine fortschrittliche Führung hat. Die Tatsache, dass die Islamisten die politische Führung in Gaza oder die prowestlichen Kräfte die politische Führung im Westjordanland haben, ändert nichts am Recht des palästinensischen Volkes auf Widerstand gegen Besatzung, Kolonisierung und Apartheid.

Damit sind die Fronten klar. Mit der Grundannahme, Israel ist eine Kolonialmacht, wird unterstellt, daß sie da im Grunde fehl am Platze sind und um sie loszuwerden, ist jedes Mittel erlaubt. Auch wenn sie keine fortschrittliche Führung hat. Eine echt nette Bezeichnung für eine Mörderbande wie der Hamas, der es um einen judenfreien Gottesstaat geht und die aktuell offen gezeigt hat, wie sie den zu realisieren gedenkt, wenn sie nur könnte. Doch das ändert nichts 'am Recht des palästinensischen Volkes auf Widerstand gegen Besatzung, Kolonisierung und Apartheid.'

Mal davon abgesehen, daß es da etwas anders zugeht als etwa in Südafrika oder in den USA der 60er, der Begriff der Apartheid ist ein fester Bestandteil jeder Palästinasolidarität. In Südafrika verstand man unter Apartheid, Rassentrennung. Das soll in dem Fall also heißen, Israelis und Palästinenser wären zwei unterschiedliche Rassen? Und daß, wo doch in der Woke Bewegung gepredigt wird, es gibt gar keine Rassen. Das nur nebenher gesagt. Und was die Kolonisierung angeht. Wo wäre denn dann das israelische Mutterland zu verorten? Historisch gesehen, haben doch Kolonialreiche ein Mutterland. Nun es gibt Ausnahmen, wie Russland das nach wie vor das größte Kolonialreich darstellt. Es versteht sich, was aktuell in der Westbank an Verdrängung läuft ist durchaus zu hinterfragen, doch der Hamas geht es gar nicht um Land. Ihnen geht es wie allen Islamisten um den globalen Gottesstaat. Vorher werden sie keine Ruhe geben. Was zeigt, mit ihnen kann man nur mit einer geladenen Waffe in der Hand verhandeln. Die einzige Sprache, die sie verstehen.

Aus Prinzip und historischer Erfahrung steht die revolutionäre Linke jedem theokratischen politischen Projekt und damit auch dem Islamismus ablehnend gegenüber. Die RHI unterstützt die Kräfte der palästinensischen Linken, die für das ursprüngliche Projekt der palästinensischen Revolution eintreten, nicht für ein Palästina, das in einen jüdischen und einen muslimischen Staat geteilt ist, nicht für ein vereinigtes islamisches Palästina, sondern für ein freies, säkulares und demokratisches Palästina vom Jordan bis zum Meer, das allen Völkern offen steht. Ein Palästina, in dem die Bürger ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres Glaubens die gleichen Rechte hätten. Ein Palästina,in dem historische Ungerechtigkeiten wiedergutgemacht werden, also ein Palästina, das den Nachkommen der Flüchtlinge von 1948 und 1967 die Rückkehr ermöglicht.

Das ist aber nett, wenn ihr das unterstützen wollt. Ein Palästina in dem alle Bürger die gleichen Rechte hätten? Aus der Geschichte weiß jeder, der es wissen will, die Palästinenser seinerzeit sprachen den Juden grade mal die Funktion einer geduldeten Minderheit zu, wenn überhaupt. Daran waren die ansässigen Juden wenig interessiert, denn dann hätten sie auch gleich in Europa bleiben können. Und was war nun das 'ursprüngliche Projekt der palästinensischen Revolution?' Ein 'freies, säkulares und demokratisches Palästina.' Ein wenig idealistisch diese Vorstellung. Die ansässigen Israelis vertrauten da eher ihren Waffen als solchen Versprechungen. Das war die Erfahrung die sie mit ihren Feinden gemacht hatten. Mit denen konnte man nicht in Europa reden und auch nicht im Nahen Osten.

„…...den Nachkommen der Flüchtlinge von 1948 und 1967 die Rückkehr ermöglicht.“

Ob sie davon Gebrauch machen würden, selbst wenn sie könnten? Die Nachkommen der Flüchtlinge die heute innerhalb der arabischen Gemeinde in den europäischen Großstädten demonstrieren, wer von denen würde freiwillig in die Westbank oder sogar in den Gaza umsiedeln wollen? Die bringen keine zehn Pferde da hin. In Neukölln gibt es eben keine Hamas, die Paare auf der Straße kontrolliert, ob sie verheiratet oder verwandt sind. Dafür können sie in Europa ihren Hass rausschreien.

Die Brutalität einiger Aspekte der Hamas-Offensive kann nicht von der allgemeinen Situation isoliert betrachtet werden, in der sie sich manifestiert. Es sei daran erinnert, dass die israelischen Streitkräfte, als die Hamas 2018 an der Gaza-Grenze den “Marsch für die Rückkehr” mit Tausenden unbewaffneten Demonstrant:innen organisierte,wiederholt das Feuer eröffneten und dabei 253 unbewaffnete Demonstrant:innen töteten und 5866 weitere durch Schüsse verletzten. Die Geschichte zeigt, dass die Entkolonialisierungskriege extrem brutale Kriege sind. Der symbolträchtigste unter ihnen, der Algerienkrieg, war durch und durch von Massakern an Kolonisierenden und Kolonisierten geprägt. Es geht nicht darum, “zu billigen” oder “zu verurteilen”. Es geht lediglich darum, festzustellen, dass die koloniale Abscheulichkeit die härtesten Formen des Widerstands und der Unterdrückung hervorbringt.

Da fehlt nur noch ein Amen drunter. Damit wird dem Morden der Hamas die Absolution erteilt. Was den Hinweis auf den sogenannten “Marsch für die Rückkehr”angeht. Erstens waren es Demonstranten, wenn schon. Frauen hatten da nichts zu suchen. Also spart euch den Genderscheiß.

'…...wiederholt das Feuer eröffneten.....' Nun, eine Grenze ist eine Grenze und wenn man jeden durchlässt, kann man s auch gleich lassen. Und was sie auf der anderen Seite wollten? Nur mal freundlich grüßen, was auch sonst? Und da beklagen sich ausgerechnet diejenigen, für die der Antifaschistische Schutzwall seinerzeit eine legitime Grenzsicherung und jede Kritik daran, rechts und reaktionär war. Dies nur zur Erinnerung. Nicht zu vergessen, die linken Zeitgenossen, die in den Prozessen gegen DDR-Grenzposten wegen Schüsse auf Flüchtende, nur eine Rachejustiz der BRD sehen wollten.

'Es geht lediglich darum, festzustellen, dass die koloniale Abscheulichkeit die härtesten Formen des Widerstands und der Unterdrückung hervorbringt.'

Das lässt sich so übersetzen. Die Hamas als Kämpfer gegen die „koloniale Abscheulichkeit“ haben damit einen Freibrief. Sie können also machen was sie wollen, schuld ist auf jeden Fall die Kolonialmacht. In dem Fall ist wie immer, Israel an allem Schuld. Das sollen Linke sein, die sich immerhin mal die Sache der Aufklärung auf die Fahnen geschrieben haben? Und damit auch eine Eingrenzung der Gewalt, wie etwa in der Genfer Konvention beschlossen. Was diese angeht, für Islamisten und weite Teile der arabischen Staaten, ist diese eher Teufelswerk aus dem Westen. Was mit Feinden und Gefangenen zu geschehen hat, steht in einen vor langer Zeit geschriebenen Buch. Das freilich die Hamas nicht allzu genau nimmt, denn sogar da wird Geiselnahme abgelehnt. Nun, das ist nicht neu. Was sich durch den Konflikt zieht, ist das stete Beharren auf die Regeln des Völkerrechts, die offenbar nur für Israel gelten. Ihre Gegner werden (zumindest wenn es um Gewalt geht) als Steinzeitmenschen betrachtet, für die Kriegs und Völkerrecht eine Zumutung wäre. Auf keinen der aktuellen Demos findet sich der Hinweis, daß die Verschleppung von Zivilisten illegal ist. Offenbar wird der Hamas Geiselnahme als legitime Kampfform zugestanden.

Die Bündnisse, die zwischen den verschiedenen Kräften des palästinensischen Widerstands geschlossen wurden, sind ein direkter Ausdruck der Unterdrückung, die das palästinensische Volk erleiden muss.

Die Hamas hat etliche ihrer Freunde vom palästinensischen Widerstand seinerzeit abgemurkst, schon vergessen? Doch der palästinensische Widerstand kann nicht wählerisch sein und da sollten Linke Verständnis für haben. In Deutschland nennt man sowas übrigens Querfront und die wird von der Mehrheit der Linken abgelehnt. Gab’s bekanntlich schon mal, als KPD und Nazis kooperierten. Den Kommunisten half es wenig.

„Das schafft schwierige und komplexe Situationen, aber wenn die revolutionäre Linke in Europa die Realitäten verändern und nicht nur moralische Positionen zum Ausdruck bringen will, muss sie lernen, sich in unübersichtlichen und sich verändernden Situationen zu positionieren.“

Der war gut. Seit Jahrzehnten tritt die Linke Europas auf der Stelle und schafft es nicht, einen relevanten Anteil der Bevölkerung (von der Mehrheit nicht erst zu reden) von ihren guten Absichten zu überzeugen. Dann soll sie halt endlich diese verstaubten moralischen Positionen aufgeben. Ok, kann man zwar machen, aber dann hast gar nichts mehr, denn von realer Macht ist die Linke nach wie vor weit entfernt.

„Als Kraft der revolutionären Linken müssen wir lernen, wie wir uns in diese offensiven Volksbewegungen, die nicht unsere politischen und ideologischen Referenzen haben, einbringen können, indem wir unsere Analysen und Projekte aufwerten.“

Wie darf man das verstehen? Das ist hier zu lesen. 

 
„Wir haben bereits die ersten Anzeichen dafür gesehen, als jede Kritik an der offiziellen Gesundheitspolitik stigmatisiert wurde und die kleinste Kritik an der Position der Ukraine oder der NATO bei der Entstehung des Krieges in der Ukraine als “Unterstützung der Putin-Aggression” verurteilt wurde.
Die Leichtigkeit und Stärke, mit der die Rechte einen einheitlichen, bedingungslos proisraelischen Diskurs durchgesetzt hat, muss analysiert werden, zumal auf diese politisch-ideologische Offensive eine polizeilich-juristische Offensive mit Verboten und Gerichtsverfahren folgt.“

Sind das noch Linke, oder bereits Querfrontler? Mal davon abgesehen, daß sie Quatsch erzählen und übertreiben, sie fallen weit hinter den Positionen der heutigen Linken zurück, von der sich viele von der Gut/Böse Front schon lange verabschiedet haben. Was hier deutlich zu lesen ist, so sieht linke Propaganda aus, der viele, die mal mitgemacht haben nicht mehr trauen. Sie sind zu oft auf die eigenen Parolen hereingefallen.
 
„Heute geben die israelischen Kriegsverbrechen in Gaza wieder Raum für eine öffentliche Unterstützung der palästinensischen Sache. Wir müssen jedoch über den Moment der Verblüffung nachdenken, in dem viele Kräfte schwiegen oder sich, schlimmer noch, von der palästinensischen Sache distanzierten, aus Angst, als “pro-Hamas”wahrgenommen zu werden. Es gab hier eine Schwäche, über die wir nachdenken müssen, denn diese Art von Schwäche kann die Rechte nur dazu ermutigen, noch weiter zu gehen.“

Der war gut, aber echt. Die Meldungen über den Massenmord an Frauen und Kindern und an Menschen, die nur feiern wollten, hat naturgemäß Erschrecken ausgelöst. Auch bei denen, die sich bisher für Palästina positionierten. Da hat es die Hamas ein wenig übertrieben, so könnte man meinen. Nein, hat sie nicht. Sie hat offen gezeigt, wie sie sich den „Befreiungskampf“ vorstellt und zu führen gedenkt. Zudem trafen sie eben die moderaten Israelis, die Frieden wollten. Worauf die Hardliner nun schadenfroh sagen können, das habt ihr davon. Die verstehen eben nur Gewalt.
Auch die Gutwilligen begriffen endlich, mit wem sie sich da gemeinmachen. Wer das Schwäche nennt, für den dürfte die Aufarbeitung der stalinistischen Verbrechen auch nur eine Schwäche darstellen. Oder jene Art von Bedenken, was die Auslöschung des alten Zks und die Säuberungen, noch mit einer befreiten Gesellschaft zu tun hatten. Alles nur eine Schwäche. Wer solche Texte verfasst, dem ist zuzutrauen, daß er nach der Machtübernahme bedenkenlos auf seine Mitstreiter schießen wird, weil sie noch eigene Gedanken haben. Auf solche Linke kannst echt stolz sein. Ironischerweise können sie im kapitalistischen Westen solchen Textmüll verfassen. In islamischen Ländern oder im Gaza würden sie hängen.

„ …........ die Solidarität mit dem palästinensischen Volk und dem bewaffneten palästinensischen Widerstand zu verstärken, den auf Kolonisierung und Apartheid basierenden Staat Israel anzuprangern, das Ziel eines befreiten Palästinas vom Meer bis zum Jordan zu übernehmen und sich praktisch mit den verfolgten Strukturen der revolutionären palästinensischen Linken in Europa, angefangen beim Samidoun-Netzwerk, zu solidarisieren.“

Vom Meer bis zum Jordan. Das ist einfach zu übersetzen. Der Staat Israel muß weg. Und wie die Hamas anschaulich demonstriert hat, seine Bewohner gleich mit. Wer sich damit solidarisieren will, der könnte konsequenterweise auch die Rückgabe Kambodschas an die Roten Khmer fordern und hält Nord-Korea sicher für das wunderbarste Land auf der Welt.

Samstag, 4. November 2023

Fridays for Future Marburg aufgelöst

FfF in Frankfurt
Fridays for Future in Marburg löst sich auf Seit mittlerweile fünf Jahren demonstrieren junge Menschen bei Protesten von Fridays for Future für eine bessere Klimapolitik. In Marburg ist jetzt aber Schluss. Die Fridays-for-Future-Gruppe löst sich hier auf. Der Grund dafür: Das, was die deutschlandweite Bewegung fordert, geht der Organisation in Marburg nach eigenen Angaben nicht weit genug. Demnach sei es nur ein leerer Appell, wenn Fridays for Future von der Politik fordert, das 1,5-Grad-Ziel beim Klimaschutz einzuhalten. Die Ortsgruppe Marburg kritisiert, dass Fridays for Future zu wenige konkrete Maßnahmen fordere. Außerdem hätten gesellschaftliche Themen wie Rassismus oder die Diskriminierung von LGBTQ-Menschen keinen Platz bei Fridays for Future
Soweit in der Hessenschau zu lesen.

Warum muss man mit Breitbandmaximalforderungen den derzeit am weitesten gesellschaftlich verwurzelten und akzeptierten Kampf für bessere Klimapolitik mal so eben en passant in einer noch dazu so dankbaren Stadt wie Marburg zerstören?
Soweit ein Kommentar

Und nun die Erklärung der Ortsgruppe.

Fridays for Future Marburg löst sich auf! Wir haben uns in den letzten Wochen viele Gedanken gemacht, wie und ob es mit Fridays for Future Marburg weitergeht, wie wir unsere Ziele erreichen können und wie wir unsere Differenzen zu FfF Deutschland sehen. Nach langer Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Fridays for Future in Marburg, aber vor allem Bundesweit keine Perspektive mehr hat. Fridays for Future Marburg löst sich damit auf. …..............
Seit den Anfängen von Fridays for Future wurde sich fast ausschließlich auf den Schulstreik beschränkt. Was anfangs viele Menschen auf die Straße gebracht hat, entwickelte sich mit der Zeit immer mehr zu klassischen Demonstrationen. Die mediale Aufmerksamkeit, die FfF 2019 noch hatte, wurde jedoch nicht für die Aufrechterhaltung und den Aufbau einer Massenbewegung genutzt. …...............
Fridays for Future war anfangs für uns der Name einer Bewegung, die genutzt werden sollte, um den Kampf für Klimagerechtigkeit zusammen mit feministischen, queeren, antikapitalistischen, antirassistischen und antikolonialen Befreiungskämpfen zu führen. Der Name einer Bewegung, die den Kampf für eine Welt mit einer lebenswerten Zukunft für alle Menschen, in den Fokus rückt. Hierbei dachten wir an mehr als Klimaschutz und dem 1,5 Grad Ziel. Unsere Vorstellungen entsprachen nicht nur dem Appellieren an Politiker*innen, abgesprochene Klimaziele einzuhalten. Die nötige Systemkritik an einem fehlerhaften System wurde weggelassen und das Infragestellen des kapitalistischen Systems gewollt übersprungen. …............
Ein weiterer Punkt, auf den wir in unserem Text eingehen wollen ist der Strukturelle Rassismus innerhalb von FfF Deutschland. Da wir als ausschließlich Weiße Ortsgruppe keine eigene Perspektive daraufhaben zitieren wir an dieser Stelle ein Statement von BIPoC for Future."
FRIDAYS FOR FUTURE DEUTSCHLAND IST STRUKTURELL RASSISTISCH. IM ZUGE DES RIESIGEN RASSISMUS-PROBLEMS HABEN BIPOC FOR FUTURE UND MITGLIEDER RASSISTISCHES MOBBING, BELEIDIGUNGEN, MACHTMISSBRAUCH UND VIEL WEITERES TRAUMATISCHES ERLEBT, WAS DAZUFÜHRTE, DASS VIELE BIPOC DIESE STRUKTUREN VERLIESSEN, WEIL SIE WEDER SICHER SIND, NOCH SCHEINBAR SICHER SEIN SOLLEN. AUFARBEITUNGEN, ENTSCHULDIGUNGEN? FEHLANZEIGE.STATTDESSEN WURDE ALLES UNTER DEN TEPPICH GEKEHRT UND TÄTER*INNEN IN SCHUTZ GENOMMEN".
Wir sehen innerhalb von Fridays for Future keine Ambitionen etwas an den veralteten Strategien zu ändern. Stattdessen wird weiterhin darauf vertraut, dass es der xte Globale Klimastreik schon richten wird. Spoilerwarnung, wird er nicht. Alle Versuche, bei FfF etwas zu verändern oder die Bewegung zu reformieren, sind gescheitert. Auch wenn es Menschen innerhalb von FfF geben mag, die so denken wie wir, möchte die Mehrheit so weitermachen, wie bisher. Aus all diesen Gründen sehen wir bei Fridays for Future keine Zukunft mehr. Diese Bewegung ist für uns an ihrem Ende.

Ja was sagt man dazu? Es entwickelte sich immer mehr zu einer klassischen Demonstration? Ja, was denn sonst? Irgendwann wollen die Leut auch wieder nach Hause. Und das wurde nicht für den Aufbau einer Massenbewegung genutzt? War sie doch bereits. Was, noch mehr? Noch größer? Kriegst den Hals nicht voll?

„Fridays for Future war anfangs für uns der Name einer Bewegung, die genutzt werden sollte, um den Kampf für Klimagerechtigkeit zusammen mit feministischen, queeren, antikapitalistischen, antirassistischen und antikolonialen Befreiungskämpfen zu führen.“

Jenau, wir wollen alles und das sofort, wenn s geht am besten noch Gestern. Alles zusammen, als wenn alle, die dabei sind, dem Politgemisch vorbehaltlos zustimmen würden. Wird einfach so vorausgesetzt, daß jeder, der mitmacht auch zugleich für das Querzeug zu haben ist oder sich in den antikolonialen Kampf stürzen wird. Ja und was ist mit den Tierrechten? Wie steht's mit den Veganern, Antispezisten und wer da noch alles vergessen wurde. Und wie das mit dem sogenannten antikolonialen Kampf so ist, das hat gerade das Zugpferd der Bewegung vorgeführt, die sich schlecht beraten grad so für Gaza positioniert.
Ja klar, der antikapitalistische Kampf nicht zu vergessen. Den sollten doch die Arbeiter führen, doch die erweisen sich nicht gerade als Freunde der Gymnasiastenjugend. Klimagerechtigkeit? Ja schön und gut, aber dafür zahlen? Als wenn wir zuviel verdienen würden. Und ohne Auto geht’s auch nicht. Für etliche Forderungen sind die Arbeiter nicht zu haben und Kapitalismus ist auch nicht so ihr Tagesthema. Da prallen zwei Welten aufeinander. Da kannst den Kapitalismus den ganzen Tag in Frage stellen, wird auch nicht's ändern.


„Ein weiterer Punkt, auf den wir in unserem Text eingehen wollen ist der Strukturelle Rassismus innerhalb von FfF Deutschland.“

Wer sich die Demos anschaut, dem fällt es auch auf. Dunkelhäutige oder Leute mit migrantischen Wurzeln sind ausgesprochen selten zu finden. Weil FfF alle rassistisch und weiß sind? Oder weil sie sich dafür halten, weil im Zusammenhang mit dem woken Irrsinn überall nach Rassismus gesucht wird und jeder, der Weiß ist, unter Rassimusverdacht steht? Oder doch, weil migrantische Jugendliche eher von einem SVU als von Klimazielen träumen? Streut euch doch Asche auf s Haupt.

„Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch. Im Zuge des riesigen Rassismusproblems haben BIPoC for future und Mitglieder rassistisches Mobbing, Beleidigungen, Machtmissbrauch und viel weiteres traumatisches erlebt ….“

Ach ja, die BIPoC. Muß man erst nachschlagen, was das wieder soll. Viel Traumatisches erlebt? Wer denn? Gibt ja kaum Schwarze bei denen, was soll ihnen da so Traumatisches passiert sein? Keine Ahnung, steck ja nicht drin. Hat sich aber rumgesprochen, in der woken Szene reicht schon ein falsches Wort und die gehen an die Decke wie ein HB-Männchen. Muß nur einer ein unbedachtes Wort sagen, schon brechen die unterdrückten Mikroaggressionen aus. Läuft ja so in einer Gemeinschaft, die sich durch Scheinharmonie auszeichnet und in der alle nicht aus Überzeugung mitmachen, sondern weil sie den Ausschluß fürchten.
Man könnt meinen, sie haben sich nicht wegen inhaltlicher Fragen aufgelöst, es scheint ein Psychoproblem zu sein. Schon anderen ist es aufgefallen. Die Woke Bewegung die aus den USA herüberkommt, gleicht in vieler Weise einer religiösen Erweckungsbewegung und hat weniger was mit Politik, dafür umso mehr mit religiösen Wahn zu tun. Und wer sich dabei wohlfühlt, sollte mal seinen Kopf untersuchen lassen. Daß die Mehrheit bei FfF dafür nicht zu haben ist, könnte man ja als gutes Zeichen betrachten. Gibt noch vernünftige Menschen, die viel mitmachen, aber nicht alles. Und weil nicht alle ihren Scheinradikalen Forderungen begeistert zustimmen, sind sie beleidigt und lösen den Laden auf. Nun ja, so wie FfF nicht die Jugend an sich darstellt, vertreten die wenigen Szenelinken auch nicht die Mehrheit der Linken. Dieser ganze Mist, von Trans, BIPoC, Rassismus und Antikolonial plus kulturelle Aneignung, um die nicht zu vergessen, ist eine laute tobende Minderheit und die hat keineswegs die Weisheit für sich gepachtet, auch wenn sie so tut. FfF ist auch irgendwann Geschichte. Die Kids werden älter und dann sieht die Welt auch anders aus. Sollt man daher nicht überbewerten.