Samstag, 23. Juni 2012

Linksruck

Linksruck
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Linksruck war bis zu ihrer offiziellen Auflösung im September 2007 eine trotzkistische Organisation in Deutschland, die der International Socialist Tendency (IST) angehörte. Sie wurde vom Bundesamt für Verfassungsschutz als linksextremistisch und damit verfassungsfeindlich eingestuft. Anstelle von Linksruck existiert heute ein Nachfolgenetzwerk namens marx21, das auf die Partei Die Linke Einfluss nehmen will.

Ziele und Positionen
Linksruck vertrat nach eigenen Angaben die marxistische These, nach der der Kapitalismus krisenhaft sei und insofern nicht in der Lage wäre, allen Menschen auf Dauer gute Lebensbedingungen zu bieten. Daher müsse das kapitalistische Wirtschaftssystem überwunden werden. Da die Macht in den Händen von „ungewählten Managern, Bankern und Richtern“ und nicht bei den Institutionen der parlamentarischen Demokratie liege, könne eine Veränderung der bestehenden Verhältnisse nur erreicht werden, nachdem der bürgerliche Staat „zerschlagen“ und durch „demokratische Institutionen von unten“ ersetzt werde. Den Hebel hierzu sah Linksruck in der Stellung der Arbeiterklasse im Produktionsprozess und in ihrer Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und Verbesserungen ihres Lebensstandards durch Klassenkampf zu erkämpfen.

Geschichte der Organisation


Die Ursprünge von Linksruck lagen in der Sozialistischen Arbeitergruppe (SAG), die in den 1970er Jahren unter dem Einfluss der britischen International Socialists (IS) in der Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde. Ein wichtiges Mitglied der SAG war Volkhard Mosler, der der IS seit 1966 nahestand. In den 1970er Jahren baute die SAG eine bundesweite Struktur auf, die jedoch bis zur Wiedervereinigung relativ klein blieb. Relativ stark war der Einfluss der Gruppe auf die sogenannte Heimkampfbewegung in Frankfurt am Main. Von Beteiligten kam hier Kritik auf, wegen Funktionalisierung der Jugendlichen für die Parteipolitik der SAG. Dabei spielte die Jugendorganisation Rote Panther eine wesentliche Rolle. Die SAG gab erst die Sozialistische Arbeiterzeitung und später den Klassenkampf heraus.


Die SAG intervenierte 1991/92 in die Antifa-Bewegung und initiierte teilweise mit großem Erfolg selbst Antifas. Nach einem Aufmarsch von 2.000 Neonazis in Dresden initiierte die SAG einen bundesweiten Aufruf, dort eine große Antinazidemonstration zu veranstalten. Der Aufruf erhielt große Beachtung und bekam in kurzer Zeit mehr als hundert Unterstützer – Einzelpersonen wie Organisationen. Auf einem bundesweiten Bündnistreffen in Berlin kam es aber zu offenen Differenzen mit dem autonomen Antifa-Lager. Die Großdemonstration fand nicht statt.


1992 gab daraufhin die Zentrale Leitung unter Werner Hallbauer die Parole „Raus aus dem Sumpf“ aus, d. h. Beendigung der Antifa-Arbeit. In vielen Städten arbeiteten SAGler jedoch immer noch in der Antifa mit, waren sie doch zu großen Teilen über diese Arbeit gewonnen worden. Das Ergebnis war nun, dass die SAG durch ihren Schwenk aus der Antifa-Bewegung sich von ca. 2.000 Mitgliedern auf ca. 800 verkleinerte. Nach den Berichten des Verfassungsschutzes hatte die SAG zu dieser Zeit weitaus weniger Mitglieder (1991: 150; 1992: 250; 1994: 200). Im Sommer 1993 fand in England das jährliche Treffen Marxism der IST statt. Als Reaktion auf die Krise der SAG äußerte Tony Cliff sinngemäß:


„Der Fisch stinkt zuerst vom Kopf […] ich schicke sie in die Jusos […] das ist meine letzte Hoffnung.“


Die Operation der Entsendung der SAG in die SPD-Jugend sollte mehreres bewirken: Zum einen war es ein Enthauptungsschlag gegen den auf Eigenständigkeit bedachten Alt-Kader um Halbauer – man durfte als Juso-Mitglied maximal 35 Jahre alt sein –, andererseits sollten die SAGler in der Auseinandersetzung mit den Juso-Funktionären auch praktisch ihre sektiererischen Tendenzen verlieren. Die SAG löste sich damit faktisch in die Jusos auf. Nach Ansicht des Verfassungsschutzes bestand die SAG aber weiterhin. Der SAG-Altkader überwinterte derweil mit der Zeitschrift Sozialismus von Unten.


1993 begannen einige Mitglieder der SAG mit einer auf die Jusos gerichteten entristischen Strategie und fingen an, die Zeitschrift Linksruck zu verlegen. Dies geschah auf Anweisung des Leiters der Socialist Workers Party, Tony Cliff. Allerdings erwies sich diese Entrismus-Strategie als nicht erfolgreich, da Mitglieder vor allem von außerhalb der Jusos gewonnen werden konnten und die Organisation einige „Altkader“ an die Jusos verlor. In dieser Periode spalteten sich mehrere, heute zumeist zerfallene Gruppen von der SAG ab, die es ablehnten, sich in die Jusos aufzulösen.


Sie schlossen sich mit der deutschen Exilgruppe der Sosyalist İşçi (SI; „Sozialistische Arbeiter“), der türkische Schwesterorganisation der SAG zur Gruppe Internationaler Sozialisten zusammen und vereinigten sich später mit der Initiative Sozialistischer Internationalisten (ISI) um den SAG-Altkader Norbert Nelte zur 1994 gegründeten Internationalistisch-Sozialistische Organisation (ISO). Hauptkritikpunkte dieser Gruppen an der SAG waren u. a. mangelnde innerorganisatorische Demokratie, Theoriefeindlichkeit und Antifeminismus. Des Weiteren wurde von N. Nelte die Taktik von Werner Halbauer kritisiert, statt inhaltlicher Qualität auf Masse zu setzen, d. h. die Inhalte zu verstecken, um mehr – vor allem jugendliche – Mitglieder gewinnen zu können, was zu einer „Sozialdemokratisierung“ der SAG bzw. des Linkrucks führen würde, sowie zu einer Organisation in der Organisation, in der die „klaren Kader“ ihren neu gewonnenen, noch reformistisch denkenden Mitgliedern kein echtes Mitspracherecht zugestehen würden. N. Nelte verließ 1995 nach innerorganisatorischen Auseinandersetzungen die ISO und gründete die Internationalen Sozialisten (IS). Die ISO zerfiel in der Folgezeit, die SI verließ ebenfalls die ISO, die größte der Restgruppen, die 1999 gegründete Gruppe Internationale SozialistInnen, vertritt wie die 2002 von ihr abgespaltene Initiative Linkskommunismus Positionen, welche sich eher aus antinationalistischen, rätekommunistischen und linkskommunistischen Wurzeln speisen.


Nach der Mehr Druck von unten-Demonstration in Bonn 1996 und im Zuge der Vorbereitungen auf die Bundestagswahl 1998 wandelte sich die Organisationsstruktur von Linksruck. Man legte größeren Wert darauf, in die vorhandene Bewegung der Bevölkerung gegen soziale Ungerechtigkeiten, Sparpakete der Regierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl und gegen die kapitalistische Globalisierung mit sozialistischen und marxistisch-trotzkistischen Argumenten einzugreifen. Diese Zeitspanne wurde mit dem von Tony Cliff geprägten Slogan, man solle „das Gedächtnis der Arbeiterklasse“ sein, geprägt. Es sollten Erfahrungen der Arbeiterklasse gesammelt und in die Bewegung eingebracht werden, auf dass diese erkennen möge, dass die Ursachen ihrer Probleme systemimmanenter Natur seien.


Ab der Jahrhundertwende engagierte sich Linksruck stark in der globalisierungskritischen Bewegung, mobilisierte zu den Protesten in Genua 2001 und wurde Mitglied von attac. Gleichzeitig wurde es für Linksruck schwieriger, Personen, die politisch aktiv werden wollten, in ihre bestehenden Strukturen zu integrieren. Es folgte ein Mitgliederschwund, der nur durch erneute Rückbesinnung auf die eigentliche Aufgabe, nämlich revolutionäre Ideen in Protestaktionen einzubringen, gestoppt werden konnte.


2001/02 kam es zu einer Welle von Austritten aus Linksruck, die einerseits mit unterschiedlichen Strategien im Zusammenhang mit antikapitalistischen Bewegungen zusammenhing und die andererseits mit dem Vorwurf gegenüber der Linksruck-Führung, sexuelle Übergriffe und Fehlverhalten vertuscht zu haben, begründet wurde. Weiterhin konstatierten die Kritiker einen Mangel an innerorganisatorischer Demokratie. Ein Teil der Kritiker konstituierte sich 2001 zunächst als Strömung Seattle Bolschewik innerhalb Linksrucks, nach dem Austritt als Antikapitalistisches Netzwerk (Antikapitalistas), welches inzwischen weitgehend zerfallen ist.


Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt von Linksruck neben der antifaschistischen und der Antirassismus-Arbeit war spätestens ab dem 11. September 2001 die Friedensbewegung und ab 2003 der Protest gegen die Besatzung im Irak.


Mit der Verschärfung der Krise der SPD im Jahre 2004 richtet sich das Interesse von Linksruck nun auch auf die WASG. Am Zustandekommen des Bündnisses der WASG mit der Linkspartei.PDS zur Bundestagswahl 2005 waren Linksruck-Mitglieder maßgeblich beteiligt, und Linksruck stellte Personal in Kreis- und Landesvorständen der WASG. Mit Christine Buchholz war eine Linksruck-Funktionärin auch im Bundesvorstand vertreten. Seit der Vereinigung mit der Linkspartei ist Buchholz Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der neugebildeten Partei Die Linke.


Organe von Linksruck waren die jährlich stattfindende Mitgliederversammlung, die dort gewählte Bundesleitung und die in unregelmäßigen Abständen stattfindende Delegiertenkonferenz Orga-Rat. Stadtgruppen wählten auf ihren Mitgliederversammlungen die Gruppenleiter. Von jedem Mitglied wurde verlangt, dass es aktiv einen Beitrag zum Erfolg der Organisation leistet – insbesondere durch den regelmäßigen Verkauf der Zeitung Linksruck und durch Werben neuer Mitglieder.


Linksruck hatte zuletzt laut deutschem Verfassungsschutz etwa 300 Mitglieder, es herrschte eine hohe Fluktuation.


Auflösung


Linksruck hat sich am 1. September 2007 offiziell aufgelöst. An dessen Stelle ist das Netzwerk um die Zeitschrift marx21 getreten. marx21 ist inhaltlich als auch personell weitgehend identisch mit Linksruck und konzentriert seine politische Aktivität innerhalb der Partei Die Linke derzeit vorrangig auf die Strömung Sozialistische Linke und versucht von dort aus, auf die Partei Einfluss zu nehmen. Die eigene Auflösung zugunsten der Arbeit innerhalb einer übergeordneten Organisation entspricht den Mustern des deep entrism.


Abgrenzung zu anderen Trotzkisten


Linksruck bezeichnete seinen Trotzkismus als „undogmatisch“, was bedeutet, dass nicht alle Theorien Trotzkis übernommen wurden. Dies äußerte sich theoretisch vor allem in der von Tony Cliff formulierten These, dass die Sowjetunion kein „degenerierter Arbeiterstaat“ war, sondern aufgrund von materiellen Ursachen zu einem staatskapitalistischen System geworden sei. Des Weiteren vertrat Linksruck zur Erklärung der gescheiterten Revolutionen während der Existenz des Staatskapitalismus eine Abwandlung von Trotzkis Theorie der permanenten Revolution: Die Theorie der umgelenkten permanenten Revolution, ebenfalls von Tony Cliff.


Linksruck unterschied sich nach eigenen Angaben von anderen trotzkistischen Organisationen vor allem wie folgt: Während andere Organisationen eine „progressive“ Politik verfolgen, um mit einer Partei mit sozialistischem Programm die „fortschrittlichsten“ Arbeiter in die politische Arbeit einzubinden, stellte Linksruck oft Forderungen auf, die die gesamte Arbeiterklasse erreichen sollten. Beispiele hierfür waren der Aufruf zur Wahl Gerhard Schröders 1998 und die Formulierung der Forderungen an eine Regierungsbeteiligung während des Wahlkampfs für die WASG 2005.


Publikationen


Linksruck gab zwei Publikationen regelmäßig heraus: die Zeitung Linksruck (2007 eingestellt) und das Magazin Argumente (2006 eingestellt). Hinzu kamen in unregelmäßigen Abständen Broschüren zu aktuellen Themen, Positionspapiere oder Übersetzungen aus den Publikationen der Socialist Workers Party.


Kritik an Linksruck


Die Gruppe Linksruck wurde von bestimmten linken Gruppen kritisiert. Einige andere Parteien und außerparlamentarische Gruppen zeigten sich skeptisch gegenüber der Teilnahme von Linksruck-Mitgliedern an ihren Arbeitsgruppen und Plena, da sie fürchteten, Linksruck verfolge ihnen gegenüber eine Unterwanderungsstrategie wie Ende der 1990er Jahre in den Versammlungen der Jusos.


Auch die interne Hierarchie, der absolute Mangel an organisationsinterner Demokratie und der immense Gruppendruck wurden immer wieder von anderen linken Organisationen, aber vor allem auch von Aussteigern kritisiert. Beredtes Zeugnis in diesem Zusammenhang ist auch folgendes Zitat aus einem Interview mit Flori Kirner, Mitgründer von Linksruck:


„Und unser, vor allem mein eigener, eher diktatorischer Führungsstil hat die Leute hoffentlich in Richtung anti-autoritärer Ansätze abgeschreckt […]“


Zudem wurde kritisiert – etwa von haGalil –, dass Linksruck ein Existenzrecht Israels bestritt und den Kampf von als Terrororganisationen eingeschätzten Gruppen wie Hamas und Hisbollah, deren Mitglieder in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet werden, als „legitimen Widerstand“ bezeichnete:


„Hamas und Hisbollah sind Teil dieses rechtmäßigen palästinensischen Widerstands. Wer Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit im Nahen Osten will, muss den Widerstand der Palästinenser unterstützen.“


Unter anderem aufgrund oben genannter Positionen wird die Tätigkeit ehemaliger Linksruck-Mitglieder in der Partei Die Linke derzeit kritisch beobachtet. Die innerparteiliche Kritik am ehemaligen Linksruck ist generell strömungsübergreifend, findet sich aber vor allem beim reformorientierten Flügel aus dem Spektrum der ehemaligen PDS um das Netzwerk Reformlinke und das Forum demokratischer sozialismus. Die Linksruck-Strömung wird allerdings auch aufgrund der Positionen zum Nahen Osten von eher linken und vor allem im Bereich Antifa arbeitenden Gruppen und Personen in der Partei angegriffen. Die wichtigsten Kritikpunkte sind allgemein eine einseitige Ausrichtung des politischen Agierens auf Bewegungen, die antizionistischen Positionen zum Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern und die Art und Weise der Mehrheitsfindung in der Gruppe. Zudem missfällt die offene Dominanz in einzelnen Untergliederungen der Partei. Diese Dominanz existiert vor allem im Studierendenverband Die Linke.SDS und in einigen Bezirks- und Kreisverbänden. Eine Dominanz wird derzeit zusätzlich in der Strömung Sozialistische Linke angestrebt, in dessen Koordinierungsgremien auf Bund- und Länderebene diverse ehemalige Linksruck-Funktionäre sitzen.


Trotzkisten neigten stets zu Sektiererpolitik, da bildete Linksruck keine Ausnahme. Hier haben wir einen Fall, das politisches Sektiertum nicht mit den K Gruppen verschwunden ist.



Trotzkisten gründen Sektenstrukturen, lösen sich irgendwann auf und treten in die neue Linkspartei ein. Das erinnert grad an die Grünen, bei denen auch etlich aus den K Gruppen eine neue Heimat fanden. Viel Schaden konnten sie nicht anrichten und auch in der Linkspartei führt dieser Entrismus nur dazu, das die Partei ihnen einige Brocken ihrer Ideologie hinschmeißt, ansonsten aber in die Parteistruktur einbindet und sie ungefährlich macht. Im integrieren von Linken haben Sozialdemokraten ohnehin Erfahrung. Es geht nur um eine Anzahl von Beteiligten, denen diese Sekten jede Politik auf Jahre versauen. Wer da raus ist, wird sich so schnell nicht mehr für irgendwas einsetzen. Damit wirken solche Sekten Systemstabilisierend. Im Folgenden drei Textdokumente zu diesem Thema.




Wir waren wie eine Rakete

Junge Welt
Wissen, wann es Zeit ist zu gehen; Linksruck löst sich als Zeitung und Organisation in die Linkspartei auf. Ein Gespräch mit dem ehemaligen Funktionär Flori Kirner


"Ich bin überzeugt. Fast alle von denen sind heute weiter links, als sie vorher waren." (Flori Kirner)


Weil sich am 16. Juni die neue Partei Die Linke gründet, soll es Linksruck als eigenständige Organisation nicht mehr geben. Statt dessen möchte man dort die Strömung »Sozialistische Linke« stark machen. Sind Sie als ehemaliges Gründungsmitglied von Linksruck darüber traurig?

Eher erleichtert. Der Höhepunkt der Organisation war schon Ende der 90er überschritten. Damals hatte Linksruck 1200 Mitglieder, verfügte über eine äußerst effektive Propagandamaschine, einen eigenen Verlag, eine Zentrale mit bis zu zehn Hauptamtlichen und eine aktive Basis in der linken Jugend. Das ist lange vorbei. Was in den letzten Jahren unter dem alten Namen das Projekt weiterbetrieben hat, war nur noch ein abgebliebener Rest. Das war traurig.

Wie schätzen Sie das Projekt Linksruck im Rückblick ein?

Als Pedram Shahyar, ich und einige andere Anfang der 90er, noch als Schüler, in die linksradikale Szene eingestiegen sind, gab es dort fast nur zynische Frusthaufen. Die einzigen, die eine kämpferische Perspektive hatten und Optimismus ausstrahlten, waren die Trotzkisten. Alles andere, Autonome, DKP, Maoisten und so weiter, war nach dem Ostblockcrash in einem Zustand der Schockstarre. Linksruck war ein Versuch, aus dieser Frustraˇtion auszubrechen. Wir waren alle sehr jung und sehr wütend, und wir haben zu jedem Anlaß eine Kampagne losgetreten. Diese aktivistische Dynamik hat uns nach oben gebracht.

Was hat das ausgelöst?

Linksruck hat in seiner besten Phase linke Politik sichtbar gemacht, einer neuen Generation marxistische Theorie und revolutionäre Geschichte vermittelt und dabei eine umstrittene, aber sehr wirkungsvolle Organisationspraxis entwickelt. Ich glaube, Linksruck hat die Linke in Deutschland ordentlich aufgemischt. Aber wir haben dem Druck, den wir damit auf uns gezogen haben, nicht standhalten können. Irgendwann ist unser permanentes Guerilla-Marketing und der doch irrationale Dauerenthusiasmus dem Rest der Linken derartig auf den Senkel gegangen, daß sie uns massiv bekämpft, aber auch gemerkt haben, daß sie ihren eigenen Arsch hochkriegen müssen, um unseren Durchmarsch zu verhindern.

Hat so ein Durchmarsch realistisch gedroht?

Eigentlich nicht. Linksruck ist wie eine Rakete raufgeschossen, aber im Grunde war der anschließende Absturz unvermeidlich. Linksruck war ja ein hybrides Wesen. Einerseits eine Nachgeburt von 1968, mit aus heutiger Sicht zum Teil aberwitzig sektenhaftem K-Gruppenverhalten und einer postpubertären Lust, die KPD der frühen 20er Jahre im Hosentaschenformat zu imitieren. Aber in vielem war Linksruck auch ein Vorbote der Globalisierungsbewegung, ein originäres Produkt der 90er Jahre, wo es neben dem Rechtsruck in der Gesellschaft auch eine gewisse Jugendradikalisierung gab, rund um Golfkrieg, Antifa, Streiks an Schulen und an den Unis.

Warum dann der schnelle Absturz?

Dieser hybride Charakter war einerseits eine Stärke. Wir konnten auf Traditionsreste der 70er Jahre bauen, hatten aber den Charme des Neuen und der Jugendlichkeit. Aber es war schwierig, die Balance zu halten. Dazu war unsere Analyse sehr einseitig, um das wenigste zu sagen, und zwar, daß es in den 90ern unterm Strich massiv nach links geht, in Richtung einer baldigen revolutionären Situation. Das konnte man nur überzeugend darstellen, wenn man die eigene Organisation zum Nabelpunkt der Analyse machte und solange diese Organisation spektakuläre Erfolge einfuhr. Als es erste Probleme gab, sind die inneren Widersprüche sehr schnell aufgebrochen und der Laden ist implodiert.

Was hatte es mit der sagenumwobenen Unterwanderung der Jusos auf sich?

Dazu muß man wissen; Linksruck entstand aus der SAG, Sozialistische Arbeitergruppe, einem Überbleibsel der 70er. Die SAG war Mitglied einer internationalen trotzkistischen Strömung, deren Gründer und spiritueller Führer Ygael Gluckstein alias Tony Cliff war. Der war fast 80, ein staatenlos in London lebender Jude, großartiger Charakter und der totale Kauz. Bei einem internationalen Treffen Anfang der 90er jammerte die SAG-Führung nur über den Rechtsruck in Deutschland und die Nazi-Attacken, als Cliff plötzlich von hinten reinquäkte; »Good God, no wonder the Germans lost in 33!« – Gute Güte, keine Frage daß die Deutschen 1933 versagt haben!

Und bei den Jusos wollte man eine neue Niederlage verhindern?

Cliff war ein Leninfuchs vor dem Herrn, absolut durchtrieben. Und er war auf der Suche nach einem Weg, die Situation in der deutschen Sekˇtion radikal zu verändern. Cliff nahm also fünf Youngsters, schickte sie zu den Jusos und während wir dort eine neue, netzwerkartige Struktur aufbauten, machte er die SAG schrittweise und mit großer krimineller Energie kaputt. Das ganze hatte den Vorteil, daß durch die Altersgrenze der Jusos von 35 Jahren die SAG-Mitgliedschaft altersmäßig gespalten und der jungen Generation die Fäden in die Hand gegeben wurden. Ein brillantes Manöver. Hat auch geklappt, wir sind 1998 wieder aus den Jusos rausgegangen, aber mit fünfmal mehr Leuten und einer erneuerten Führung.

Was ist dann passiert?

Dann kam Rot-Grün ans Ruder, das hat uns total aus der Bahn geworfen. Vorher, unter Kohl, war alles einfacher. Der komplexeren politischen Lage ab ’98 waren wir weder theoretisch noch taktisch gewachsen. Außerdem hatten wir inzwischen einen Kader von vielleicht 30, 40 Leuten. Damit war es einerseits leicht, die Organisation von oben zu führen. Man konnte jede Kritik leicht unterdrücken. Aber damit haben wir die Lebendigkeit der Organisation zerstört. Vor lauter Linie und Einheitlichkeit gab es kaum mehr echte Dynamik. Dann starb Cliff 2000 und es hat die ganze internationale Strömung in Diadochenkämpfen zerlegt. Das war dann alles nicht sehr schön, und nicht alle haben in dieser Phase menschlich-charakterlich zu überzeugen vermocht, um das mal diplomatisch zu sagen.

Als Chefredakteur von 1996–2000 waren Sie auch für die Zeitung Linksruck verantwortlich. Fühlen Sie sich schuldig?

Geht so. Ich habe die Zeitung 1996 im DIN4-Format als Monatszeitung mit 800er Auflage übernommen. 1997 haben wir auf Zeitungsformat, später auf 14tägige Erscheinung umgestellt und die Auflage bis auf 7000 gesteigert. Für eine linke Straßenzeitung, die wir ja waren und sein wollten, die vor allem auf Infoständen, bei Demos, Veranstaltungen und im persönlichen Umfeld verkauft wurde, eigentlich sehr gut. Und wir hatten ehrlich gesagt alle keine Ahnung, wie man Zeitung macht. Wir waren fast alle ehemalige Schülerzeitungsleute, was meines Erachtens eine sehr gute Schule für Journalisten ist. Doch wir haben alles im »Trial-and-Error«-Verfahren ausprobieren und selber rausfinden müssen. Allerdings gab es das Vorbild des Socialist Worker, unsere englische Schwesterzeitung und sozusagen das Modell »linke Bild-Zeitung«. Ich würde sagen, Linksruck war genau das; Mischung aus Schülerzeitung und Socialist Worker. Für unser Umfeld – eben vor allem sehr junge, frischradikalisierte Leute – hatte der Linksruck genau die nötige, unfertige Aggressivität. Als Organisationsinstrument war der Linksruck sehr effektiv. Als Zeitung war das natürlich viel zu plump, zu einseitig, zu missionarisch und auch zu schlampig.

Was ist das politische Erbe der Organisation Linksruck?

Wir hatten eine fast schon absurde Fluktuation unserer Mitgliedschaft. Wir haben die Organisation 1993 mit fünf Leuten gegründet, aber was dann da alles ein- und wieder ausgetreten ist, das kann man gar nicht übersehen. Ich würde mich nicht wundern, wenn 5000 oder 8000 Leute zu irgendeinem Zeitpunkt, für ein paar Wochen, Monate oder länger, bei uns Mitglied waren. Aus der Zeit haben sie hoffentlich einige marxistische Theorieversatzstücke oder sogar ein linksradikales Weltbild mitgenommen. Ich bin überzeugt, fast alle von denen sind heute weiter links, als sie vorher waren. Und unser, vor allem mein eigener, eher diktatorischer Führungsstil hat die Leute hoffentlich in Richtung anti-autoritärer Ansätze abgeschreckt …

Was bleibt sonst?

Wir waren sehr, sehr ernsthaft bei der Sache. Linksruck war für keinen ein Hobby, das war Fanatismus im besten Sinne, eine revolutionäre Identitätsmaschine. Außerdem haben die Leute bei uns das gesamte Repertoire an Arbeiterliedern gelernt. Mir selber muß nichts bleiben, ich bin schon 2001 rausgeschmissen worden. Alle Leute, die mir wichtig waren, sind längst ausgetreten. Ich würde mich freuen, wenn von denen, die sich jetzt offenbar mit einigem Erfolg anschicken, in der neuen Linkspartei, in Gewerkschaften, NGOs und bei ATTAC Karriere zu machen, nicht vergessen wird, daß das Selbstverständnis unserer gemeinsamen politischen Jugend ein revolutionäres war. Damit war nicht nur »Druck von unten« gemeint, sondern bewaffnete Massenbewegung. Ich wüßte keinen Grund, diese Perspektive in Frage zu stellen.
Interview; Donna San Floriante

(07.05.2007) Tagesspiegel

Trotzkisten im Linksbündnis – die Führung wacht langsam auf.

Berlin - Die Unterwanderung des Linksbündnisses aus PDS und WASG durch die trotzkistische Gruppe „Linksruck“ sorgt für Diskussionen. Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei/PDS, Dietmar Bartsch, sagte am Sonntag, er betrachte diese Entwicklung aufmerksam. „Mir kommt es auf die inhaltlichen Positionen an“, meinte der PDS-Reformer.

Bartsch spielte damit auf dubiose Aussagen von „Linksruck“-Funktionären zum Nahostkonflikt an. Christine Buchholz, seit März eine von vier WASG-Bundeschefs, hatte im vergangenen Jahr in der „Jungen Welt“ Sympathien für die radikalislamische Hisbollah geäußert; „Die Dämonisierung der Hisbollah ist Teil der ideologischen Kriegsführung. Die Linke sollte dabei nicht mitmachen.“ Buchholz will Vizechefin der Partei „Die Linke“ werden, die im Juni gegründet werden soll. In der PDS-Spitze gibt es erheblichen Widerstand gegen diese Kandidatur. Stefan Liebich, Vizechef der PDS im Berliner Abgeordnetenhaus und einer der Sprecher des Forums Demokratischer Sozialismus, forderte seine Parteifreunde auf, die Entwicklung genau zu beobachten; „Wir vereinigen uns mit der WASG, nicht mit ,Linksruck‘“, sagte er.
Aktivisten von „Linksruck“ setzten am Wochenende durch, dass der neue Hochschulverband der Linken „SDS“ im Titel trägt. In die Führung wurden bei dem Gründungskongress in Frankfurt am Main mindestens zwei Funktionäre von „Linksruck“ gewählt, Luigi Wolf als Geschäftsführer und Julia Meier als Bundesvorstand. PDS-Vizechefin Katja Kipping, die in Frankfurt dabei war, nannte es „unfair“, den Hochschulverband als „Linksruck“-Projekt darzustellen. Sie ermunterte ihre Genossen in der Debatte zu „mehr Gelassenheit“, warnte zugleich aber auch vor „Blauäugigkeit“. Die Initiatoren des Verbandes geben zu, dass sich die Dynamik des neuen Verbandes auch durch die Mitarbeit von „Studierenden aus dem Spektrum des einheitsorientierten und modernen Trotzkismus“ ergebe.
Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, wies darauf hin, dass „Linksruck“ sich noch in diesem Jahr auflösen wolle. Wohl aus diesem Grund verzichtete er auf weitere Kommentierung. Nach eigenen Angaben will sich „Linksruck“ zwar als eigenständige Organisation auflösen, künftig allerdings als „Netzwerk“ innerhalb der neuen Linken „neu konstituieren“.
Matthias Meisner

Linksruck - Politsekte im Aufwind?

Indymedia

Bei jeder größeren Demonstration tauchen sie auf, durch einen Animator mit Megaphon angetriebenen: Gruppen mit vereinfachten Parolen und gleichgeschalteten Plakaten: Politsekten.
Eine von ihnen - Linksruck - ist besonders häufig anzutreffen; überall, wo es neue Leute zu gewinnen gibt. Mit ihrer Taktik ist es ihnen gelungen, besonders in den letzten Monaten in vielen Zusammenhängen - wo sie oft erst unerkannt bleiben - den Fuß in die Tür zu bekommen.

Was ist Linksruck? Struktur

Linksruck ist eine klassische Politsekte, welche Teil der weltweit agierenden SWP (socialist worker party, Ablegerin den USA: ISO) ist, deren Hauptsitz sich in London befindet. Im folgenden werden einige typische Strukturmerkmale aufgezählt.
- Multi level marketing (MLM). Das ist eine Vorgehensweise, wie sie auch durch Kettenbriefe, Piloten- oder Pyramidenspiele und andere Sekten (so etwa Scientology) bekannt ist. Hierbei geht es darum, zum großen Teil im Bekanntenkreis zu werben - wer am meisten anwirbt (oder Zeitungen verkauft), hat die besten Chancen nach oben aufzusteigen. (vergl. zu MLM/Strukturvertriebe Literatur von Frank Nordhausen und Liliane Billerbeck)
-Entrismus. Besonders bei trotzkistischen GG Gruppen (auch z.B. SAV usw.) typische Taktik - Unterwanderung und/oder Vereinnahmung anderer Gruppen. In der Vergangenheit waren es die zum Beispiel die Jusos, die für Unterwanderungsversuche verschiedener trotzkistischer Gruppen herhalten mussten. Natürlich geschieht dies immer auf Anweisung von London hin. (Interessanterweise haben viele trotzkistische Politsekten in London ihre Zentrale)
Betroffen sind heute unter anderem: Attac, Rising Tide, verschiedene Flüchtlingsorganisationen oder der Widerstand gegen die neoliberale Globalisierung. In Spanien und England hatte Indymedia Probleme mit Vereinnahmungsversuchen, die aber abgewehrt werden konnten.

Populismus

Wie jede Sekte ist natürlich der Populismus ein besonders hervorstechendes Merkmal. Linksruck gibt sich - neben einem klaren gut-böse-Schema und verkürzter Kapitalismuskritik - nach außen hin basisdemokratisch und "will"scheinbar alles, was auch wir wollen. Daß in Wirklichkeit andere Ziele verfolgt werden und die Strukturen alles andere als basisdemokratisch - was ja auch im Widerspruch zum propagierten Leninismus stünde - sind, erfährt zunächst niemand. Oft mischen sich die Linksruck-Kader bei Treffen und Veranstaltungen als völlig nette Menschen "von nebenan" unter die Leute, wo sie erst mit der Zeit zugeben, von Linksruck zu sein.
Wer genauer hinsieht, wird in den Publikationen von Linksruck Sätze wie "In jeder Bewegung gibt es eine Führung" oder "Emanzipier dich selber ist einfach gesagt. Dafür brauchst du Führung" (aus "Sozialismus von unten -Herbst 2000) finden.
Linksruck versucht sich in Auseinandersetzungen meist als Opfer der bösen Anderen, der bösen Spalter hinzustellen. Oft versuchen sich die Kader in Diskussionen selbst als Linksruck-kritisch darzustellen. Da der Umgang mit Linksruck meist ziemlich konfrontativ verläuft, ist es leicht diese Strategie zu nutzen.
Linksruck versucht andere Strömungen, bedeutende Persönlichkeiten oder sogar Kritiker für sich zu vereinnahmen.
So sind im Programm für den zu Pfingsten stattfindenden Linksruck-Kongress in Berlin Namen wie Chomsky.
Bei größeren Prostestaktionen und Demonstrationen nutzt Linksruck die Gelegenheit für Propaganda-Shows. Meist wird versucht das Geschehen optisch zu dominieren und Leute direkt anzusprechen. Diese Taktik ist auch bei einigen antifaschistischen Gruppierungen verbreitet. Besonders beim Castor-Transport ist dies vielen Menschen unangenehm aufgestoßen. Bei den Protesten gegen das IMF in Prag durchbrach SWP/Linksruck die vereinbarte Taktik und brachte die Tute Bianches in größte Gefahr. Die Ereignisse aus der Sicht eines SWP-lers sind hier zu lesen.
Den genannten Strategien hat Linksruck den momentanen Aufwind zu verdanken.
Linksruck taucht unter anderem auch als Kampagne "menschenstattprofite" (zus. mit Projektwerstatt), "Humanstattkapital", "antinazi.de" oder als diverse "Widerstandskollektive" auf. Bei der Prag-Vorbereitung traten sie zunächst unerkannt als "S26 Collective" auf und erst mit der Zeit gaben sie zu, von der SWP zu sein.

Ideologie

Wie andere trotzkistische Politsekten auch, ist Linksruck hierarchisch, dogmatisch und setzt in den eigenen Strukturen Gleichschaltung durch. Das Besondere an Linksruck ist die extrem offensive Herangehensweise. Der Trotzkismus selbst ist eine Spielart des Leninismus (Bolschewismus), die auch in ihren Ursprüngen für Populismus und Unterwanderdungsstrategien bekannt ist. So schafften bis November 1917 die Bolschewiki mit Infiltration oder offener Gewalt die seit Februar 1917 entstehenden Sowjets (Räte) zu dominieren und später de facto aufzulösen. Widerstand wurde blutig niedergeschlagen - bekanntestes Beispiel ist sicherlich Kronstadt.
Wie alle dogmatischen Strömungen des Kommunismus - die sich interessanterweise immer auf ein oder zwei"Gurus" als Besitzer der absoluten Wahrheit beziehen und nach ihnen benennen - ist der Trotzkismus vor allem anti emanzipatorisch und neigt darüber hinaus zur Zersplitterung. An dieser Stelle kann natürlich keine Analyse dogmatisch-kommunistischer Strömungen erfolgen.

Lösung?

Die Art und Weise, wie sich die Linke mit Linksruck und ähnlichen Gruppen auseinandersetzt ist oft ziemlich ungeeignet, verständlich zu machen, wo das Problem liegt. Zu oft verläuft die Auseinandersetzung nicht inhaltlich sondern konfrontativ. Das erleichtert Linksruck, sich als Opfer einer Verschwörung hinzustellen.
Es muß klar gemacht werden, was warum zu kritisieren ist und daß nicht die Menschen abgelehnt werden, sondern die Organisation als solche. Es muß erklärt werden, was Emanzipation bedeutet, daß sie auch bedeutet, den eigenen Verstand zu gebrauchen, sich nicht blind einer Gruppe anzuschließen, sondern auch innerhalb dieser ein eigenes Individuum zu sein. Besonders wenn die Lösungen zu einfach klingen, die Parolen zu schön oder das Denken der "Führung" überlassen bleibt, sollte zumindest ein kritisches Hinterfragen einsetzen.
Die Gruppe I.N.K.A.K. hat zum Thema Linksruck eine Broschüre erstellt.
Natürlich ist Linksruck nicht die einzige Politsekte. Daher ist es wichtig die Prinzipien zu erkennen.

"Wir brauchen...Demokratie. Keine Demokratie als Selbstzweck, sondern weil sie nötig ist, um die nächsten Schritte der Bewegung zu entscheiden..." (Linksruck in "Sozialismus von Unten" - Ausgabe Herbst 2000, zitiert nach der I.N.K.A.K.-Broschüre)


Aus: Wider den erschlichenen Kommunismus

"Wir haben bei Gründung der Internationalen ausdrücklich den Schlachtruf formuliert: Die Befreiung der Arbeiterklasse muss das Werk der Arbeiterklasse selbst sein. Wir können also nicht zusammengehn mit Leuten, die es offen aussprechen, dass die Arbeiter zu ungebildet sind, sich selbst zu befreien, und erst von oben herab befreit werden müssen, durch philanthropische Groß- und Kleinbürger."