In den 20er Jahren der SU gab es in der Kunst den Heroischen Realismus, der in der Tradition der Ölbilder den Sozialismus darstellte, wie er bereits sein sollte, und den Synthetischen Realismus, der direkt die sozialistische Umgestaltung darstellen wollte.
Die Richtung der Avantgarde war eine kurze Aufbruchsstimmung nach der Revolution, in der der internationale Standard der Kunst genutzt wurde, besonders in Form von Foto, Montage und Plakatgraphik. Sicher in agitativer Absicht, dafür gab es eine Gestaltungsfreiheit, die später nie mehr erreicht wurde.
Wie der Staat die Kunst für die Politik nutzte und auf Parteilinie brachte, lässt sich mit einen Stalinzitat von 1934 verdeutlichen.
"Der Sozialistische Realismus fordert vom Künstler wahrheitsgetreue historisch-konkrete Schilderung der Wirklichkeit und ihrer revolutionären Entwicklung. Dabei müssen wahrheitstreue und historische Konkretheit der künstlerischen Wirklichkeitsschilderung mit der Aufgabe der ideellen Umgestaltung und Erziehung der werktätigen Massen im Geist des Sozialismus verbunden werden".
Der Begriff Sozialistischer Realismus selbst war Propaganda und Programm. Nicht die Realität sollte wiedergegeben werden, sondern eine erwünschte Realität, die erst noch geschaffen werden müsste, aber von der Propaganda als bereits existent dargestellt wurde.
Die Kunst sollte Partei ergreifen und Erzieherfunktion haben, Kritik war nicht gewünscht, sondern Schönfärberei. Heroisierung der Abeitswelt wie auch heroisierende Darstellungen der Revolutionszeit waren bevorzugte Themen, im Krieg naturgemäß Kampfszenen, die auch als Briefmarken gedruckt wurden.
In der Stalinzeit wurde auch auf die Ausdrucksformen der Malerei und Ornaments des vorrevolutionären Russlands zurückgegriffen, was sich bemerkenswerterweise auch bei der Briefmarkengestaltung festmachen lässt. Die Ölbilder entstanden wie zur Jahrhundertwende, nur die Inhalte zeigten nicht mehr die privilegierten Auftraggeber, sondern Lenin und Stalin oder Szenen aus der Revolutionszeit, teilweise idealisiert oder notfalls frei erfunden.
Bereits 1932 wurden alle Künstlervereinigungen aufgelöst, dies bedeutete das Ende der Avantgarde und den Beginn des kulturellen Stalinismus. 1934 wurde mit der Proklamation des Sozialistischen Realismus die Kunstrichtung vorgegeben und der Kunstbetrieb staatlich organisiert. Der Künstler wurde in den Plan eingebunden, die sozialistische Wirklichkeit zu formen, soll heißen, graphisch den Sozialismus als erreichte Realität darzustellen.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen, besonders die Bilder der sozialistischen Führer.
In der Architektur wurde auf Monumentalbau gesetzt, deren Hinterlassenschaft sich noch heute bewundern lässt. Mit Monumentalbau und Monumentaldenkmal wollte sich die Ideologie selbst ein Denkmal setzen. Diese totalitäre Bauweise ist heute noch in Nordkorea Staatsarchitektur und wird u.a. auf Briefmarken der Welt vorgestellt.
Nach Kriegsende und der Umgestaltung der Staaten Osteuropas, breitete sich diese Kunstform auch hier aus. Zwar gab es regionale Unterschiede und nach Stalin einige Veränderungen, letztlich bleib es bei der vorherrschenden Auftragskunst in der jeder wußte, was erwartet wurde und wer von seiner Arbeit leben wollte, hatte keine Wahl als mitzumachen.
In der DDR lief dies nicht anders und auch hier lassen sich von der Frühphase der DDR bis zu den 70er Jahren Veränderungen feststellen. Zumindest im technischen Ausdruck, weniger im Inhalt und Absicht.
In Westeuropa wurde diese Kunstform von den jeweiligen kommunistischen Parteien übernommen, hier von der DKP, die sich aus der DDR frei bedienen konnte und wahlweise die ML Parteien und nach 68er Linken, die sich vorwiegend aus der chinesischen Kunstproduktion bedienten. Auf Ikonographie aus der Zeit Lenins/Stalins griffen sie bei Bedarf auch zurück, wenn sie Material zur Illustration historischer Vorgänge benötigten. Besonders die Arbeitswelt wurde aus dieser Zeit reproduziert und stellte sich ziemlich retro dar. Eine Arbeitswelt aus den 20er Jahren die in den 70ern bereits im Umbruch bzw. am verschwinden war.
Als die kommunistische Richtung ihren Einfluß in den 80ern verlor verschwanden auch die Propagandakopien aus den Medien. In der Alternativpresse wurde der Comic populär, vielfach aus den USA übernommen, aus heimischer Produktion waren Seyfried u.a. populär. Sonst aber führte Kunst innerhalb der linken Presse stets ein Schattendasein. Die Bewegungslinke wußte mit Kunst wenig anzufangen und selten verirrte sich mal Kunst in die linke Presse, die diesen Namen verdient.
Die Plakatproduktion war eine Ausnahme, das lag am Material. Plakate müssen eben optisch wirken und daher bestand schon von der Aufgabenstellung ein gewisser Gestaltungsdruck. Die Ausdrucksformen linker Plakate sind vielfältig, die Bandbreite reicht von optisch wirksamer Verbindung aus Fahnenelement und Parteiakronym, über von Text und Bild überladenen Papier, bis hin zu hingeschmierter Druckfarbe, die grade mal der schnellen Information diente.
Nachdem es die linken Veröffentlichungen ins Internet geschafft haben, wird in der Webseitengestaltung zum einen wieder auf die sozialistische Ikonographie zurückgegriffen, besonders bei den Webauftritten der Traditionslinken. Aktuell könnten sich sich auch aus der Sammlung Nord Koreas bedienen, doch diese farbenfrohen Holzhammergraphiken taugen eher als abschreckendes Beispiel oder als ironisches Attribut.
Die Webauftritte der Bewegungslinke reproduziert die Schmoddergraphik aus der Hochzeit der Alternativpresse bzw linker Fanzines der 80er, ist aber kaum imstande eine dem Medium Internet angemessene Graphik zu schaffen. Entsprechend unansehnlich sehen ihre Webauftritte bis heute aus. Zwar hat die Writerkultur auch hier Einzug gehalten, was lange genug gedauert hat, die führt aber auch hier nur ein geduldetes Schattendasein als Attribut von Jugendkultur.
Nach wie vor wird Kunstausdruck in dieser Welt mit Mißtrauen betrachtet und steht unter Generalverdacht, besonders der erotische Ausdruck von Kunst. Hier hat das Bildverbot durchaus die Qualität stalinistischer Zensur.
Die Richtung der Avantgarde war eine kurze Aufbruchsstimmung nach der Revolution, in der der internationale Standard der Kunst genutzt wurde, besonders in Form von Foto, Montage und Plakatgraphik. Sicher in agitativer Absicht, dafür gab es eine Gestaltungsfreiheit, die später nie mehr erreicht wurde.
Wie der Staat die Kunst für die Politik nutzte und auf Parteilinie brachte, lässt sich mit einen Stalinzitat von 1934 verdeutlichen.
"Der Sozialistische Realismus fordert vom Künstler wahrheitsgetreue historisch-konkrete Schilderung der Wirklichkeit und ihrer revolutionären Entwicklung. Dabei müssen wahrheitstreue und historische Konkretheit der künstlerischen Wirklichkeitsschilderung mit der Aufgabe der ideellen Umgestaltung und Erziehung der werktätigen Massen im Geist des Sozialismus verbunden werden".
Der Begriff Sozialistischer Realismus selbst war Propaganda und Programm. Nicht die Realität sollte wiedergegeben werden, sondern eine erwünschte Realität, die erst noch geschaffen werden müsste, aber von der Propaganda als bereits existent dargestellt wurde.
Die Kunst sollte Partei ergreifen und Erzieherfunktion haben, Kritik war nicht gewünscht, sondern Schönfärberei. Heroisierung der Abeitswelt wie auch heroisierende Darstellungen der Revolutionszeit waren bevorzugte Themen, im Krieg naturgemäß Kampfszenen, die auch als Briefmarken gedruckt wurden.
In der Stalinzeit wurde auch auf die Ausdrucksformen der Malerei und Ornaments des vorrevolutionären Russlands zurückgegriffen, was sich bemerkenswerterweise auch bei der Briefmarkengestaltung festmachen lässt. Die Ölbilder entstanden wie zur Jahrhundertwende, nur die Inhalte zeigten nicht mehr die privilegierten Auftraggeber, sondern Lenin und Stalin oder Szenen aus der Revolutionszeit, teilweise idealisiert oder notfalls frei erfunden.
Bereits 1932 wurden alle Künstlervereinigungen aufgelöst, dies bedeutete das Ende der Avantgarde und den Beginn des kulturellen Stalinismus. 1934 wurde mit der Proklamation des Sozialistischen Realismus die Kunstrichtung vorgegeben und der Kunstbetrieb staatlich organisiert. Der Künstler wurde in den Plan eingebunden, die sozialistische Wirklichkeit zu formen, soll heißen, graphisch den Sozialismus als erreichte Realität darzustellen.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen, besonders die Bilder der sozialistischen Führer.
In der Architektur wurde auf Monumentalbau gesetzt, deren Hinterlassenschaft sich noch heute bewundern lässt. Mit Monumentalbau und Monumentaldenkmal wollte sich die Ideologie selbst ein Denkmal setzen. Diese totalitäre Bauweise ist heute noch in Nordkorea Staatsarchitektur und wird u.a. auf Briefmarken der Welt vorgestellt.
Nach Kriegsende und der Umgestaltung der Staaten Osteuropas, breitete sich diese Kunstform auch hier aus. Zwar gab es regionale Unterschiede und nach Stalin einige Veränderungen, letztlich bleib es bei der vorherrschenden Auftragskunst in der jeder wußte, was erwartet wurde und wer von seiner Arbeit leben wollte, hatte keine Wahl als mitzumachen.
In der DDR lief dies nicht anders und auch hier lassen sich von der Frühphase der DDR bis zu den 70er Jahren Veränderungen feststellen. Zumindest im technischen Ausdruck, weniger im Inhalt und Absicht.
In Westeuropa wurde diese Kunstform von den jeweiligen kommunistischen Parteien übernommen, hier von der DKP, die sich aus der DDR frei bedienen konnte und wahlweise die ML Parteien und nach 68er Linken, die sich vorwiegend aus der chinesischen Kunstproduktion bedienten. Auf Ikonographie aus der Zeit Lenins/Stalins griffen sie bei Bedarf auch zurück, wenn sie Material zur Illustration historischer Vorgänge benötigten. Besonders die Arbeitswelt wurde aus dieser Zeit reproduziert und stellte sich ziemlich retro dar. Eine Arbeitswelt aus den 20er Jahren die in den 70ern bereits im Umbruch bzw. am verschwinden war.
Als die kommunistische Richtung ihren Einfluß in den 80ern verlor verschwanden auch die Propagandakopien aus den Medien. In der Alternativpresse wurde der Comic populär, vielfach aus den USA übernommen, aus heimischer Produktion waren Seyfried u.a. populär. Sonst aber führte Kunst innerhalb der linken Presse stets ein Schattendasein. Die Bewegungslinke wußte mit Kunst wenig anzufangen und selten verirrte sich mal Kunst in die linke Presse, die diesen Namen verdient.
Die Plakatproduktion war eine Ausnahme, das lag am Material. Plakate müssen eben optisch wirken und daher bestand schon von der Aufgabenstellung ein gewisser Gestaltungsdruck. Die Ausdrucksformen linker Plakate sind vielfältig, die Bandbreite reicht von optisch wirksamer Verbindung aus Fahnenelement und Parteiakronym, über von Text und Bild überladenen Papier, bis hin zu hingeschmierter Druckfarbe, die grade mal der schnellen Information diente.
Nachdem es die linken Veröffentlichungen ins Internet geschafft haben, wird in der Webseitengestaltung zum einen wieder auf die sozialistische Ikonographie zurückgegriffen, besonders bei den Webauftritten der Traditionslinken. Aktuell könnten sich sich auch aus der Sammlung Nord Koreas bedienen, doch diese farbenfrohen Holzhammergraphiken taugen eher als abschreckendes Beispiel oder als ironisches Attribut.
Die Webauftritte der Bewegungslinke reproduziert die Schmoddergraphik aus der Hochzeit der Alternativpresse bzw linker Fanzines der 80er, ist aber kaum imstande eine dem Medium Internet angemessene Graphik zu schaffen. Entsprechend unansehnlich sehen ihre Webauftritte bis heute aus. Zwar hat die Writerkultur auch hier Einzug gehalten, was lange genug gedauert hat, die führt aber auch hier nur ein geduldetes Schattendasein als Attribut von Jugendkultur.
Nach wie vor wird Kunstausdruck in dieser Welt mit Mißtrauen betrachtet und steht unter Generalverdacht, besonders der erotische Ausdruck von Kunst. Hier hat das Bildverbot durchaus die Qualität stalinistischer Zensur.