Donnerstag, 25. Juli 2013

K-Gruppen / Frauenbewegung

Sebastian Kasper:  Die vertagte Emanzipation
K-Gruppen und die Frauenbewegung

In der Jungle World befasst sich dieser Beitrag mit einen wenig beachteten Teilaspekt der ML Welt. Ausführliche mit Fußnoten und Quellen dargestellt und wie zu sehen, hat der Autor dafür die alten Parteidokumente durchgearbeitet. In dem Beitrag wird die Zeit der 70ger dargestellt. Doch die Nachwirkungen reichen bis in die heutige Zeit.
In den 70igern dominierten die ML Sekten vielfach die Politlandschaft, doch daneben entstand auch die Frauenbewegung aus dem sog. Weiberrat von 68. Allgemein als Frauenbewegung bezeichnet, ist hier aber klar, das es "die" Frauenbewegung nie gegeben hat. Es gab aber zwei Welten, sie einen verstanden sich als autonome Frauenbewegung und wenn viele Forderungen scheinbar gleich schienen, von den K - Gruppen trennte sie einiges.
Und die ML Parteien trennten sich von ihnen. Ideologisch hatten konnten sie auf Vorlagen der Vergangenheit zurückgreifen. Der Auseinandersetzung, proletarische Frauenbefreiung gegen bürgerlichen Feminismus aus den 20iger Jahren. Hauptpunkt schon damals, der § 218 und die Distanzierung von den Frauen bürgerlicher Herkunft, denen es um Teilhabe an Rechten und einer Gesellschaft ging, die der proletarischen Frau ohnehin verschlossen war. Das war zwar nicht völlig falsch, führte aber in der Konsequenz zu einer Politik, in der die Frauenfrage in die Parteipolitik der KPD eingebunden wurde. Soll heißen, die Revolution wird das Problem quasi nebenher lösen. Vorbild war dafür die Sowjetunion, in der die Frau gleichgestellt sei.
Die ML Parteien griffen diese Traditionslinie ungebrochen auf und hatten damit ausreichend Munition gegen Frauengruppen, die sich weder dem Proletariat unterordnen wollten noch sich als Nebenwiderspruch begriffen.
Untermauert wurde diese Politikform durch einen idealistischen Blick auf die Fortschritte in den Befreiungsbewegungen (illustriert durch Fotos von Frauen mit Gewehr), der idealisierten Sicht auf China in der die Frau mit dem Sozialismus befreit wäre oder auch Albanien, je nach Ausrichtung. Eine Sichtweise die bis heute in der MLPD überlebt hat und fortgeführt wird.

Nebenwiderspruch

"Die Haupt-Nebenwiderspruch-These besagt, dass es einen Hauptwiderspruch in der kapitalistischen Gesellschaft gebe, den zwischen Lohnarbeit und Kapital, von dem alle anderen Nebenwidersprüche direkt abhingen. Die Frauenunterdrückung stelle nur einen Nebenwiderspruch dar, der erst gelöst werden könne, wenn der Hauptwiderspruch, die kapitalistische Produktionsweise, überwunden sei."

So einfach kann Politik sein und auf dieser Basis ist die Frauenpolitik der ML Parteien zu verstehen, wenn man überhaupt von so einer reden kann.
"Erst mit der Erkämpfung des Sozialismus und der Beseitigung der Kapitalistenklasse sind die Voraussetzungen geschaffen für eine wirkliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern."

So hieß es z.B beim KB und wenn man den Satz konsequent anwendet, dann bedeutet dies, jede spezifische Forderung um Frauenrechte ist Zeitverschwendung, erst im Sozialismus kann dieses Problem gelöst werden. Daher hat sich alles der Revolution unterzuordnen.

"Der theoretische Befund, dass geschlechterpolitischen Reformen innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft kein Erfolg beschieden sei, entband die K-Gruppen davon, ihr eigenes Frauenbild in Frage zu stellen."

Die K Gruppen waren eben von Männer dominiert, wenn auch nicht unbedingt eine Männerwelt. Es waren ja bemerkenswert viele Frauen beteiligt und ordneten sich freiwillig unter. Nicht nur, das sie die Parteipolitik 1:1 vertraten, in der Frauen nur als Teil des Klassenkapmfes Befreiung erlangen können, sie waren oft genug auch fanatisch und sektiererischer als die Genossen.
Diskriminierung innerhalb der Organisation wurde daher nicht weiter thematisiert.

"Die ökonomistische Reduktion der Diskriminierung der Frauen auf ihre Stellung in der Produktion und die damit einhergehende Vernachlässigung sexistischer und anderer Diskriminierungsformen führten in den K-Gruppen zu einer Vertagung der Frauenemanzipation auf die Zeit nach der Revolution. Diese Vertagung in den Sozialismus ging mit einer Glorifizierung des Lebens der Frauen in den von Maoisten regierten Staaten und in angeblichen Befreiungsbewegungen einher."

"Aber nicht nur in China galt die Frau nun als befreit, auch andere angeblich sozialistische Länder boten sich als Projektionsfläche an."

Den verbliebenen Parteisekten fällt der Verdienst zu, diese Wunschprojektionen in die digitale Welt gerettet zu haben.

"So wie es keine Frauenemanzipation im Kapitalismus gebe, könne auch keine Geschlechterdiskriminierung mehr im Sozialismus existieren."

Das erpart das genauere Hinsehen und das der Realsozialismus wie auch die Befreiungsbewegungen vor allem Männerwelten waren, ist dabei kein Thema.

Kämpferin

"Die Betonung des Sturzes der Klassengesellschaft durch marxistisch-leninistische Aufstandsbewegungen zu Ungunsten einer ökonomischen Zusammenbruchstheorie prägt auch das Frauenbild der K-Gruppen. So wurde die bewundernde Darstellung der »Kämpferin« ein wichtiger Bestandteil vieler Berichte über die sogenannten Befreiungsbewegungen. Diese romantisierende Imago der Revolutionärin lässt sich auch in der Bebilderung vieler Artikel über Widerstandsbewegungen erkennen. Es werden bewaffnete Frauen abgebildet, auch wenn im dazugehörigen Artikel gar nicht über den Status von Frauen in der jeweiligen Bewegung berichtet wird."

Ein Thema für sich, die Frau im Kampf. Originalbilder etwa aus der Sowjetunion zeigen vielfach Frauen in Uniform, die Frau mit Gewehr als quasierotische Ikone (dafür als unbefleckte Heilige) findet man dagegen eher auf Propagandabilder oder auf Plakatgraphiken, im Briefmarkendesign etwa. Auch wenn es mit der Realität wenig zu tun hat. Frauen im Kampf sehen wenig nach Frau aus, die Uniform lässt sie eher geschlechtsneutral wirken. Daher werden entsprechende gestellte Pics benötigt.Bekannt ist die Frau im Palituch mit Gewehr, ein bekanntes Propagandafoto der PLO. Naheliegenderweise wurde sie dann auch als Covergirl der Palestinenser bezeichnet. Das war eben noch zu säkularen Zeiten, in Zuge der Islamisierung sind solche Bilder weniger erwünscht. Derartige Frauenbilder stehen bei den Fundamentalisten generell unter Unzuchtverdacht. Daher entstehen sie derzeit eher bei den Gegnern der Islamisten, etwa bei den Protesten in Kairo und in der arabischen Welt. Freilich sehen die Bilder weniger martialisch aus, díese Frauen tragen eher Fahne als Gewehr.
Die Frau (als Erotikprojekion) im Kampf mit Knarre und allem was dazugehört, findet sich weniger in der Realen Welt, eher als Projektion im Comic, im Film oder als Videogame und ist heute fester Bestandteil westlicher Popkultur.

"Kritik an der Lebensrealität von Frauen in den Befreiungsbewegungen wurde dagegen fast nie geübt. Dies wäre der antiimperialistischen Ideologie der K-Gruppen gemäß einem Verrat an diesen Bewegungen gleichgekommen. Ein besonders groteskes Beispiel dafür, wie sich die antiimperialistische Logik »Der Feind meines Feindes ist mein Freund« im Bereich der Frauenfrage bei den K-Gruppen ausdrückte, stellt die Berichterstattung über die Iranische Revolution dar. So wurde im KPD/AO-Organ Rote Fahne die islamische Revolution als »schiitischer Weg« der Frauenemanzipation gepriesen und der Schleier als »ein Symbol des Widerstandes«  bezeichnet. Auch in der zum KBW gehörenden KVZ wurde im Zusammenhang mit dem Iran über den angeblich emanzipatorischen Charakter des islamischen Rechts für Frauen berichtet. Mehreren kritischen Leserbriefen an die Rote Fahne wurde entgegengehalten, dass man nicht »einfach unsere Vorstellungen von Frauenemanzipation mechanisch auf den Iran« übertragen könne."

Bis heute.

Genau diese Illusionäre und idealisierende Sichtweise hat bis heute in der Linken allgemein überlebt. Die sind eben anders drauf, ist eben eine andere Kultur und wir dürfen nicht eurozentristisch unsere Vorstllungen den Menschen aufzwingen, für die Schleier, Scharia und Ehrenmord zum Leben und guten Ton gehören. Das wäre ja rassistisch. Diese beschämenden Storys aus der K Gruppenzeit, an denen auch undogmatische! Linke beteiligt waren, haben die ML Parteiideologie überlebt und sind heute unhinterfragter Bestandteil linker Politik und linken Beschützerinstinkt. Umso erbitterter wird dagegen jeder Fehltritt der eigenen Genossen abgestraft, die Vertreter aus anderen Kulturen sind eben noch nicht soweit und genießen Artenschutz.
Diese Ideologie läuft parallel mit dem Hass auf die USA/Isreal bei gleichzeitiger Verharmlosung islamisch faschistoider Bewegungen bzw. absoluter Ignoranz ihrer Heldentaten.

Klassenkampf

"Von Anfang an war das Verhältnis zwischen beiden Bewegungen durch Abgrenzung geprägt. Der Hauptvorwurf der K-Gruppen richtete sich gegen den angeblich bürgerlichen Charakter der Frauenbewegung, der den wirklichen Feind der Frauenemanzipation, den Kapitalismus, verkenne."
"Die Frauen sollen ihren Männern in den Rücken fallen und sie vom Kampf gegen die Kapitalisten abhalten! Das ist ein alter Trick: Teile und herrsche."

Nach kommunistischer Ideologie gibt es keine echten Widersprüche in der Gesellschaft, diese sind nur durch die Kapitalisten künstlich erzeugt um das Volk zu spalten und beherrschen zu können. Ob Rassismus, Antisemitismus, Frauendiskriminierung, ehnische Differenzen oder was auch immer in Gesellschaften zu Konflikten führt, das ist alles künstlich von den Kapitalisten  geschürt und wird im Sozialismus von selbst verschwinden. Eine alte kommunistische Verschwörungstheorie. Man macht für viele Mißstände einen einzigen Schuldigen aus und damit ist die Politik vorgegeben. Um die einzelnen Fragen muß man sich keine Gedanken machen, der Hauptfeind muß vernichtet werden, dann lösen sich auch die anderen Probleme von selbst.

Neue Frauenbewegung?

Mitte der 70ger wurde die Frauenbewegung vor allem im Bereich §218 von Bedeutung und damit zu einer interesanten Zielgruppe für die Mler. Daher begannen die ML Parteien nun verstärkt Frauenspezifische Themen aufzunehmen und besonders mit dem § 218 ließ sich bruchlos an die Politik der Weimarer KPD anknüpfen.
Letzlich war es nur die altbekannte ML Politik, festzustellen, hier passiert was, da müssen wir irgendwie nen Fuß reinkriegen und unseren Verein vergrößern.
Doch woher kam diese Frauenbewegung? Sicher nicht aus der Vergangenheit. Zur Frauenbewegung der Weimarer Republik bestand genausowenig eine Verbindung, wie für die ML Gruppen zur KPD der 20ger Jahre. Die kam genauso aus der 68er Bewegung und man bezeichnet sie eben vereinfachend als Frauenbewegung, bekanntlich umfasste sie viele Strömungen, von Feministischer Esoterik bis zum pathologischen Männerhass.
Gegenüber den Kommunisten standen sie unter Legitimationszwang und Generalverdacht.
"Die Widersprüche, die in unserer Gesellschaft zwischen Männern und Frauen bestehen, sind Widersprüche, die der Kapitalismus geschaffen hat zur Absicherung seiner eigenen Herrschaft." So etwa stand s in der Roten Fahne zu lesen.
An diesem Punkt kommt man leicht auf idealistische Vorstellungen, die sich dann doch nicht aufrechthalten lassen. Die gute autonome Frauenbewegung gegen die bösen K - Gruppen. Analog der Vorstellung von den bösen ML Parteien, gegen die guten undogmatischen Linken. Wer sich da etwas auskennt, weiß es besser. Diese autonome Frauenbewegung war eine Bewegung mit allen Macken und Widersprüchen die es eben so gibt und vor allem, sie bestand mehrheitlich aus den bessergestellten und besserausgebildeten Teil der Frauen. War in der Tat genausowenig proletarisch wie ihre Kritiker. Insoweit träfe der Vorwurf der kleinbürgerlichen Frauenbewegung wenn er nicht bemerkenswerterweise von kleinbürgerlichen Parteien ausgegangen wäre. Doch die Argumente kamen aus der Vergangenheit und die Geschichte bürgerliche Frauenbewegung gegen proletarische Frau war ein Griff in die Mottenkiste der Geschichte.
Übrigends geht es hier nicht um die Frage, welche der ML Parteien proletarischer gewesen wäre. KPD/ML etwa die etwas mehr Arbeiter in ihren Reihen gehabt haben sollen, oder die DKP, hatten ja keine andere Politik zu diesem Thema zu bieten. Nach KPD/ML Propaganda war die Frau in China/Albanien befreit, für die DKP war die Frauenemanzipation im Ostblock längst vorbildlich gelöst. Auch innerhald dieser Parteien hatten Frauen wenig zu melden.

Bourgeoisieschlampen« gegen Proletarier

"Ein Problem bereitete den K-Gruppen, dass nicht sie, die sich als Avantgarde der Massen verstanden, sondern die von ihnen als bürgerlich verachteten Feministinnen so großen Einfluss in der Frauenbewegung hatten. Darin liegt der Grund dafür, dass sie in verschwörungstheoretischer Manier die lohnabhängige Mehrzahl der Sympathisierenden der Frauenbewegung als von den »doofen Ideen einiger offensichtlicher Bourgeoisieschlampen an der Spitze« verführt darstellten. Das richtige Interesse der Arbeiterinnen an Emanzipation sei durch die Agenten des Kapitals in die Irre geleitet worden."


 So etwa äußerte sie der KBW zu dieser Frage 76. Hört sich noch erheiternd an, man stelle sich den Aufschrei vor, wenn heute jemand den Begriff Bourgeoisieschlampen auf einem linken Portal verwenden würde. So ändern sich die Zeiten. Da kam bei dem KBW Schreiber offenbar einiges an Frust und projezierten Futterneid hoch.
Die Vereinnamepolitik der K Gruppen führte dagegen zu Distanzierung von den Parteieigenen 218 Kampagnen. Es kam sogar zu Ausschlüssen von K - Gruppen Mitgliederinnen aus Frauengruppen.

Nachwirkungen

Der KB zeigte sich in dieser Frage etwas offener, konnte aber mehrheitlich nicht über seinen Schatten springen, es gab Punkte, die konnten nicht zur Debatte stehen und wurden als Verrat am Marxismus betrachtet. Doch es war ohnehin zu spät. Die Zeit der K - Gruppen war vorbei und damit verlor dieser Streit seine Basis. Doch auch die Zeit der Frauenbewegung war vorbei, auch hier fand ein Generationswechsel statt. Die Frauenbewegung wurde zum Szenefeminismus der 80iger Jahre und erreichte seltsamerweise genau in der Zeit, befreit vom Legitimationsdruck der verschwundenen ML Parteien, ihre höchste dogmatische und sektiererische Blüte. Dieser Wahn wurde in die 90er rübergerettet und ist heute unverzichtbarer Bestandteil des linken Selbstverständnis (oder linker Wahnvorstellungen) im Internet.

Fazit

"Die Befreiung der Frau stellte keinen Wert an sich dar, sondern nur ein Mittel, um die sozialistische Revolution zu erreichen denn nur mit der proletarischen Frau wird der Sozialismus siegen!"

"Die Gleichberechtigung der Frau kann somit auch innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise anvisiert werden, statt sie auf einen Zeitpunkt nach der Revolution zu vertagen. Diese simple Einsicht werden heute die allermeisten Linken, auch die der Reste der ML-Fraktion, teilen. Noch vor gut 30 Jahren war sie jedoch alles andere als ein linker Common sense."

Hat ja etwas gedauert, um darauf zu kommen. Dies war ein Teil der Auseinandersetzung innerhalb der Alternativbewegung mit den Traditionslinken. Kann man einen Teil der neuen Gesellschaft bereits im Kapitalismus vorwegnehmen oder ist das nur Reformismus und Verrat? Muß man nicht alle Kraft auf den Sturz des Kapitalismus aufwenden weil es erst dann Verbesserungen geben kann? Im Kapitalismus gibt es ohnehin keine Befreiung der Frau, folglich ist Emanzipation reaktionär weil sie sich gegen die Arbeiterklasse richtet. Eigentlich war es nur eine Neuauflage, denn dieser Streit hat seinen Anfang in der Frühzeit der Arbeiterbewegung. Soll heißen, Reformen sind konterrevolutionär, sie lenken nur vom Sturz der Bourgeoisie ab.
Erfahrungsgemäß hatte diese Auseinandersetzung nur in wenigen Ausnahmefällen eine reale Basis. Dann wenn tatsächlich die Machtübernahme auf der Tagesordnung stand und sich die Frage stellte, warum noch um Verbesserungen verhandeln , wenn wir gleich den Laden übernehmen können. Das waren Ausnahmesituationen, normalerweise bleibt eben nur die Option um Verbesserungen zu kämpfen, weil die Mehrheit eben nicht für einen Umsturz den Kopp hinhalten will.
Heute kommen jeden solche Auffassungen recht seltsam vor, das haben politisch aufgeweckte Menschen ernsthaft vertreten? Ja haben sie, denn der Kapitalismus ist böse und kann nur endgültig zerschlagen werden. Das Veränderungen auch innerhalb des Systems möglich sind, stellt für Dogmatiker freilich reformistischen Verrrat dar und da zitieren sie bereitwillig Adornos: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen."
Trotzdem mußte sich die Linke eben damit abfinden, das zwar einige Veränderungen erreicht wurden, auch wenn man nicht alles auf den Kopf stellen konnte. Das durfte auch der Feminismus zur Kenntnis nehmen, doch wie das mit menschenverachtenden Ideologien so ist, denen kann man es ohnehin nicht recht machen. Für den fanatischen Szenefeminismus sind die Veränderungen die in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben, nicht der Rede wert. Oder so, das vieles an Frauendiskriminierung heute nicht mehr so selbstverständlich wie vor 30 Jahren ist, ist für den Arsch solange es noch Männer gibt. Diese Ideologie ist gar nicht an Veränderung interessiert, ihren Vertretern geht es nur darum ihren Männerhass zu kultivieren. Eine Ideologie, die nur aus falscher Rücksichtsnahme noch nicht aus der Linken ausgeschlossen wurde.
Heute verläuft die Auseinandersetzung zwar nicht mehr nach der Frontstellung der 20ger Jahre. Auch weil die Vertreter der reinen Lehre eine Minderheit darstellen, die niemand wirklich ernst nimmt, auch wenn sie auf ihren Webseiten immer noch die alten Parolen von der Befreiung der Frau im Sozialismus verkünden bzw. die MLPD verkündet rückschauend die Befreiung der Frau im vormals sozialistischen China. Innerhalb der Linken verläuft heute die Frontstellung zwischen einer Minderheit unter den Linken, die es wagt offen die Feministendogmen zu hinterfragen und dafür den Hass der Szenefeministen auf sich zieht und dazwischen die Mehrheit der Linken, welche die laut verkündeten feministischen Minderheitentheorien zwar nicht ernst nehmen, aber aus Lagerdenken heraus den Mund halten. Die Tragik dabei ist, weil zuviele aus falscher Solidarität schweigen, überlassen sie die Argumente oft genug den Rechten.