Mittwoch, 6. Dezember 2017

DKP

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Tiefe Krise und Spaltung der DKP

Die MLPD macht sich um die Konkurrenz von der DKP Sorgen. Ja was geht denn da vor sich und was gibt s bei dem Verein noch zu spalten?

Auf diesem Hintergrund eskaliert die Krise der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Der Parteivorstand der DKP unter der Führung von Patrik Köbele stellt nach einer Parteivorstandssitzung am 25/26. November in einem öffentlichen Aufruf an seine Partei fest: „Unsere Partei ist in einer sehr komplizierten Situation. Der Kurs der Partei und ihres Vorstandes wird von 'links' und von 'rechts' kritisiert. Auf beiden Seiten verlassen Genossinnen und Genossen die Partei oder tragen sich mit dem Gedanken, die Partei zu verlassen.“
Die DKP hat nicht nur ihre früher in der Arbeiterklasse vorhandene Basis weitgehend verloren, sondern ist bundesweit auch nicht mehr in der Lage einheitlich zu handeln. An der Kampagne der DKP zu den letzten Bundestagswahlen beteiligte sich nur ein Teil der Mitglieder und Organisationseinheiten. Einige Bezirksverbände lehnten dies offen ab. Die DKP konnte nur in 9 von 16 Bundesländern die notwendigen Unterschriften für die Wahlzulassung sammeln.

So dürfen wir es auf der Webseite der MLPD lesen. Eigentlich nichts Überraschendes und neu ist das auch nicht. Aber es scheint Ärger zu geben.

Schon im August verließen einige Frankfurter Mitglieder die DKP und deren Jugendverband SDAJ, weil ihrer Meinung nach die DKP und die SDAJ keine revolutionäre Perspektive für die Organisierung der Arbeiterklasse hat. Ihrer Meinung nach hängt „die falsche Praxis und der desolate Zustand der Partei und des Jugendverbandes“ eng “mit der Strategie des demokratischen Übergangs, der `Wende zu sozialem und demokratischen Fortschritt`, der antimonopolistischen Demokratie oder Strategie“ zusammen.

Also denen ist die Partei zu reformistisch. Das alte Problem mal wieder.

Das konnte und kann auch heute jeder anhand der Klassiker der Arbeiterbewegung selbst nachprüfen: Aus dem Programm der DKP wurde die "Diktatur des Proletariats" verbannt.

Die MLPD kennt natürlich die Ursache und schon ihr Oberguru kritisierte die DKP als zu wenig revolutionär. Da war er nicht der Einzige. Die gleiche Kritik kam von den sich neugründenden ML Gruppen. Hier geht es um die heilige Kuh, die Diktatur des Proletariats. Orthodoxe Kommunisten ignorieren nach wie vor die Tatsache, daß der Name irreführend ist und es nie eine Diktatur des Proletariats gegeben hat. Eher eine Diktatur der Partei über das Proletariat.

Großzügig finanziert von der DDR, geduldet von der westdeutschen Regierung und oftmals beliebt bei reformistischen Gewerkschaftsführern, wuchs die DKP zeitweise zur stärksten linken Organisation mit mehreren Zehntausend Mitgliedern heran.

Soweit die Sichtweise der Partei für den echten Sozialismus.

Die Stärke der DKP ging mit dem Zusammenbruch des bürokratischen Kapitalismus unwiderruflich zu Ende. Nicht nur die fehlende materielle Basis: für viele Mitglieder brach auch eine Welt zusammen in ihrer Illusion über DDR und UdSSR als „real existierender Sozialismus“. Viele alte Mitglieder halten der DKP noch aus Verbundenheit zur revolutionären Tradition der deutschen Arbeiterbewegung die Treue.

Und die dürfen gerne zu uns kommen. Bei uns ist alles etwas größer, besonders die Spendenbüchse. ;-)))

Wenn jetzt scharenweise Mitglieder die DKP verlassen, geschieht dies aus unterschiedlichen Motiven. Teile der südbayerischen und Münchner DKP tun dies mit liquidatorischen Positionen, schwören offen dem Marxismus-Leninismus ab, verbreiten die antikommunistische Stalin-Hetze und schließen sich dem Reformismus der Linkspartei an. Andere haben einen revolutionären Anspruch.

Na schau an. Einige scheinen gemerkt zu haben, das Weltbild des Marxismus Leninismus eignet sich nicht um heute was zu bewegen oder die Leut zu erreichen. Wer freilich dem Marxismus Leninismus abschwört! (man beachte die theologische Wortwahl)  der verläßt das theologische Lehrgebäude und dessen Seele ist nicht mehr zu retten. Die mit dem revolutionären Anspruch dürfen gerne unsere Reihen verstärken. Und vor allem unsere Finanzen.
Viel dürfte es ja nicht mehr sein, was sich von der DKP abspalten könnte. 3500 Mitglieder soll sie noch haben (Wikipedia)
Auf der Webseite der DKP ist darüber nur ansatzweise was zu lesen. Es scheint Diskussionsbedarf zu geben.

In der Auseinandersetzung mit Linksradikalen, die sich die Frage „Wie weiter?“ nun endlich, wenn auch leider erst zu Teilen außerhalb der Partei stellen, sind die angeführten Aussagen Lenins zum Zusammenhang zwischen dem demokratischen und dem sozialistischen Kampf ungeheuer wichtig.

So stehts da u.a.

Der Hauptgrund warum sich die MLPD damit befasst dürfte die verzweifelte Hoffnung sein, da was abrippen zu können. Der Schiffsbruch des einen ist bekanntlich das Strandgut des anderen. Na da wünschen wir mal viel Glück.