Montag, 2. Juli 2012

LL - Demo 2011

LL - Demo 2011
Auch 2011 fand in Berlin wieder die LL Demo statt und neben den üblichen Teilnehmern fortgeschrittenen Alters, kommen regelmäßig die Hardcorelinken, Dogmatiker und Neustalinisten zusammen und man fragt sich stets, aus welchem Loch die hervorgekrochen sind. Zwar ist die Linke (PDS) Veranstalter, doch zieht dieser Aufmarsch stets die ganz Roten mit intaktem Weltbild an, das alle Veränderungen der letzten 25 Jahre schadlos überstanden hat. Abgesehen vom Webauftritt sieht man ja gemeinhin nichts von diesen seltsamen Vereinen die notorisch ihre Heiligenikonen durch die Straßen tragen, was manchen an seine K Gruppenzeit erinnern mag. Seit den 70gern hat man sowas nicht mehr gesehen. Ein kommunistischer Themenpark der an vergangene Zeiten erinnert und so schlägt sich diese Demo in der Presselandschaft nieder.

In der Jungen Welt
lesen wir
Zurück in die Zukunft mit Rosa und Karl
10.1.11
Der Kommunismus-Hysterie zum Trotz haben am Sonntag in Berlin Zehntausende Menschen der Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht. Nach Angaben der Linkspartei, die zur Kranzniederlegung aufgerufen hatte, zogen im Lauf des Tages rund 40000 Menschen zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof, um an die Ermordung der beiden KPD-Gründer durch Reichswehrsoldaten vor 92 Jahren zu erinnern.
Den Aufruf zur traditionellen »LL-Demo« hatten zahlreiche linke, antifaschistische und marxistische Gruppen und Parteien aus ganz Europa unterstützt. Neben der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), der Jugendorganisation SDAJ und Gliederungen der Linkspartei, des parteinahen Jugendverbands Linksjugend [’solid] und des Studierendenverbands Die Linke.SDS waren vor allem türkische und kurdische linke Gruppen gut sichtbar vertreten. Baskische und palästinensische Fahnen waren zu sehen; die griechische Kommunistische Partei KKE schlug vor »Poeples of Europe rise up«  »Völker Europas, erhebt euch«.

Im Blog der Sdaj Rostock bekommt man dies geboten.
Am Frankfurter Tor angekommen sahen wir bereits eine Menge Menschen, viele davon mit roten Fahnen. Wir begrüßten unsere Genoss_Innen aus der Deutschen Kommunistischen Partei und andern SDAJ-Gruppen, hissten unsere Fahnen, breiteten unser Transpi aus und reihten uns ein.
Viele davon mit roten Fahnen, na schau einer an.
Im SDAJ-Block wurden die Lieder die vom Lauti schalten (HipHop, Elektro, Arbeiterlieder), immer wieder durch Gesang und laute Parolen wie "Unser Gruß an die Bourgeoisie: 9mm Paff ins Knie."
Au weh, es gab Zeiten, da hätte es für solche Texte Post vom Staatsanwalt gegeben. Klingt sehr martialisch, das dürfte aber auch die militante Obermarke dieses Vereins sein.

An der Gedenkstätte der Sozialisten angekommen wurde es ruhig. Die niedergelegten Nelken stapelten sich für Rosa und Karl am Jahrestag ihrer Ermordung in die Höhe. Auch viele andere bedeutende Sozialisten wurden geehrt, wie der ebenfalls ermordete Ernst Thälmann.
Ja, der auch noch, der in seiner Stalintreue die Kommunisten den Nazis auslieferte.


Neues Deutschland stellt fest.
Friedrichsfelde ganz in Rot
10.1.11
40 000 Menschen im Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin
Am Rande des traditionelle Gedenkens der Linkspartei spielte der Medientrubel um Lötzschs Äußerungen über die »Wege zum Kommunismus« eine Rolle. Zumal die Parteivorsitzende in den vergangenen Tagen auch innerparteilich kritisiert worden war. Die LINKE stünde in der Tradition von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, betonte Lötzsch am Sonntag. Die Beurteilung ihrer Äußerungen bezeichnete sie als »Interpretationssache«. »Die LINKE steht fest auf dem Boden des Grundgesetzes«, erklärte Lötzsch gegenüber Journalisten.
Nun diesmal war es eben eine besondere Demo, die diesmal mit dem Wort Kommunismus und der Mediendebatte in Verbindung stand. Das ist eben ein Reizwort, die Frage ist nur, ob man sich auf einmal gezwungen sieht, den Begriff gegen die vorgeblichen Sieger der Geschichte und Spatzenhirne zu verteidigen, auch wenn mittlerweile bei vielen Linken die Erkenntnis angekommen ist, das dieser Begriff schon lange nicht mehr für eine freie Gesellschaft steht.

Zirka 3000 Menschen protestierten auf der alljährlich stattfindenden Luxemburg-Liebknecht-Demonstration gegen Krieg und Kapitalismus. Begleitet von Arbeiterliedern und Parolen zogen Parteien, darunter die DKP und die MLPD, sowie linke Gruppen und Jugendverbände wie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes  Bund der Antifaschisten, die Links- jugend['solid] sowie weitere Initiativen und Jugendverbände zur Gedenkstätte, um dort ebenfalls Blumen niederzulegen.
Na alles wieder an Kommis vertreten.

So stehts in der Mitteldeutschen Zeitung
Tausende Menschen gedenken Luxemburg und Liebknecht

Mehrere tausend Menschen haben in Berlin an den gewaltsamen Tod der Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 92 Jahren erinnert. Sie zogen am Sonntagvormittag traditionell an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde vorbei, um an die Ermordung der KPD- Gründer zu erinnern. Viele Menschen legten rote Nelken und Kränze nieder. Im vergangenen Jahr waren zu dem Gedenken an Luxemburg und Liebknecht insgesamt rund 40 000 Menschen gekommen. Am Frankfurter Tor trafen sich zudem Hunderte linke und linksradikale Gruppen, um ebenfalls zur Gedenkstätte zu ziehen.
Auf dem Zentralfriedhof traf am Morgen als erste der Spitzenvertreter Linke-Chefin Gesine Lötzsch ein. Auch ihr Co- Vorsitzender Klaus Ernst, Fraktionschef Gregor Gysi, Bundestags- Vizepräsidentin Petra Pau und der frühere Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine nahmen an der Gedenkveranstaltung teil.
Lötzsch hatte im Vorfeld mit Äußerungen zum Kommunismus Empörung bei den anderen Bundestagsparteien und auch Kritik in der eigenen Partei ausgelöst. Gysi nahm die Parteichefin beim gemeinsamen Gedenken am Sonntag erneut gegen die Angriffe anderer Parteien in Schutz und nannte die Welle der Kritik eine «Bösartigkeit». Zuvor hatte Gysi jedoch die Verwendung des in der Bundesrepublik negativ besetzten Begriffs Kommunismus für die Ziele der Linke kritisiert. Die Linke wolle den Kommunismus in Deutschland nicht einführen, betonte Gysi. Lötzsch selbst hatte Vorwürfe, sie sei keine Demokratin, am Samstag als «Unverschämtheit» zurückgewiesen.

Der Funke betreibt einen Blog und so stehts bei den Trotzkisten.

Zehntausende im Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Während bürgerliche Medien und PolitikerInnen über einen Text der LINKE-Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch herfallen und offenbar eine neue Rote-Socken-Kampagne organisieren, haben sich linke AktivistInnen aus allen verschiedenen Strömungen am Wochenende aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin aufgemacht, um der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 92 Jahren zu gedenken.
Der Funke war, wie schon in den Vorjahren, wieder mit einem Infostand vertreten. Die Resonanz auf unser politisches Material war sehr gut. Wir konnten rund 50 Exemplare unserer Zeitschrift sowie zahlreiche Broschüren, Bücher und Buttons verkaufen. Auch die Denkzettel wurden sehr positiv aufgenommen.
Na wieder mal erfolgreich Agitprop betrieben? Wird sicher viele neue Mitglieder bringen.

Was melden die RF News der MLPD? Natürlich einen vollen Erfolg.
Zehntausende in Berlin zur Ehrung von Lenin, Liebknecht und Luxemburg und großes Interesse an der Gründung der ICOR!
Keine Ahnung wofür ICOR steht? Keine Sorge, das geht sicher vielen so. Nun mittlerweile gibt es auch bei Wiki einen Eintrag.

09.01.11 - Die Demonstration zu Ehren der ermorderten Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und Lenins, dem Führer der russischen Oktoberrevolution, war auch dieses Jahr mit 10.000 Teilnehmern eine große, lebendige  Manifestation für den Sozialismus. Sie war entschlossen, solidarisch und durch ein sehr breites Spektrum verschiedenster Teilnehmer geprägt. Zahlreiche Busse aus dem ganzen Bundesgebiet waren angereist.
Nett zu erfahren, das die Busse angereist waren. Haben die auch mitdemonstriert? Oder eher die Businsassen? Frag ja nur.
Der Jugendverband REBELL organisierte gemeinsam mit internationalen Jugendverbänden, verschiedenen revolutionären Migrantenorganisationen und der MLPD am Lautsprecherwagen eine kämpferische Demonstrationsteilnahme, die bei vielen Passanten auf Zustimmung traf. Die Rebellen waren stolz, als Jugendverband der MLPD an diesem Tage für den echten Sozialismus / Kommunismus einzutreten.
Großkampftag für den Parteinachwuchs.
Nicht zu übersehen war der MLPD-Stand mit den Losungen auf der Stelltafel "Revolutionäre Weltorganisation gegründet - ICOR" und "Für die Befreiung der Frau - die sozialistische Alternative MLPD".
Ach so, nun erfahren wir, was es mit diesen IC auf sich hat.
Es war unübersehbar und wurde sehr begrüßt, dass MLPD und REBELL die diesjährigen LLL-Aktivitäten mit der Bekanntgabe der neuen Weltorganisation ICOR lebendig verbanden. Es gab viele interessierte Fragen, was die ICOR ist und wie diese gemeinsame Weltorganisation funktioniert. Alle  Dokumentationen der ICOR-Gründung wurden am Stand der MLPD verkauft. Zahlreiche Parteiprogramme der MLPD wechselten den Besitzer.
Na gleich ne Weltorganisation? Mit Kleinkram hält sich die MLPD nun wirklich nicht auf.

Nun darf man auch mal eine andere Meinung einholen bzw. mal lesen, was die Feindpresse vermeldet.
So stehts in der Welt.
10.1.11
Linke pilgern in die historische Vergesslichkeit

Alljährlich begeben sich linke Gruppen zur Gedenkstätte der Sozialisten. In der Demokratie scheinen sie nie angekommen zu sein.

Sage niemand, das Zeitalter der Blöcke sei vorbei. Es gibt den Fahnen-Block, den SDAJ-Block, den DKP-Block, den Migranten-Block, den Antifa-Block und einige mehr, und wer sich für keinen dieser Blöcke entscheiden kann, für den gibt es noch den offenen Block. Ein bisschen erinnert die Demonstration zu Ehren der 1919 von Freikorpssoldaten ermordeten Gründer der KPD, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die traditionell am zweiten Januarsonntag in Berlin vom Frankfurter Tor zur Gedenkstädte der Sozialisten in Friedrichsfelde führt, an einen Konvent protestantischer Freikirchen. Die Lust am Sektenwesen scheint in der radikalen Linken ungebrochen. Wer noch Erinnerungen an den westdeutschen K-Gruppen-Mummenschanz der Siebzigerjahre hat, muss sich wie mit einer Zeitmaschine um vierzig Jahre zurückversetzt fühlen.

Es führen ja so viele Wege zum Kommunismus, und für jeden gibt es eine Abkürzung: DKP, KPD/ML, KPD (B), MLPD. Irgendwie hat sich auch "Die Linke aus dem Saale-Orla-Kreis" hierher verirrt. Als neues Stilelement linker Protestkultur ist nur der Rap hinzugekommen. Ansonsten auch musikalisch vertrautes Gelände: Da tönt die metallische Stimme Ernst Buschs aus dem Lautsprecherwagen - die Trommeln werden gerührt, der rote Wedding marschiert, vorwärts und nicht vergessen, wir sind die junge Garde des Proletariats.

In der TAZ meldet sich ein Leser zu Wort. Der Commentfunktion sei s gedankt, das geht heute schneller als jeder Leserbrief.
Zu SBZ / DDR - Zeiten war es Pflicht dort zu sein,
obwohl dieser Kult schon damalig grenzwertig war!

Heute scheint es ein Event und Klamauk von Sektierern
von " K " zu sein , aber eine " Avantgarde einer
Arbeiterklasse " kann man dort nicht erkennen !

Weder hat man Rosa Luxembourg richtig verstanden,
immerhin konnte sich Thälmann freuen das inhaltliche
und personelle Konkurrenz durch einen Übereifer
aus dem Weg geräumt wurden. SED und deren Nachfolger
können ja nicht ernsthaft im Sinne dieser beiden
sein wirken !

So ist der 9. Februar eher eine Art Polit - Karneval vor dem richtigen Karneval und gehört schon längst wie DDR , Volkspolizei und Grenztruppen in eine
politische Mottenkiste !

Und die sollte dann nicht mehr geöffnet werden !

TAZ
9.1.11

Luxemburg-Gedenken

Nach Angaben der Linkspartei gedachten am Sonntag 40.000 Menschen der 1919 ermordeten KPD-Gründer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die Veranstaltung auf der "Gedenkstätte des Sozialisten" auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde besuchte auch die Linken-Führung: Klaus Ernst, Gesine Lötzsch, Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Die im Vorfeld wegen eines Kommunismus-Aufsatzes kritisierte Lötzsch wurde vielfach freundlich begrüßt. Parallel zog eine Gedenkdemo mit mehreren tausend Teilnehmern vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte. (taz)


In der Jungle World schreibt Ivo Bozic

Bei der Demonstration, die gegen Mittag an der Gedenkstätte eintrifft, dominieren selbstverständlich rote Fahnen. Doch kein Mensch, der bei Sinnen ist, kann die ganzen Parteien und Sekten auseinanderhalten, deren Kürzel neben den antiimperialistischen und antikapitalistischen Parolen und den Konterfeis von Lenin, Marx, Thälmann, Mao, Öcalan und natürlich Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf den Transparenten und Flaggen stehen. Sicher ist nur, alle sind sie da: DKP, SDAJ, MLPD, KPD, Spartakist/IKL, MLKP, MLMK, TKIP, TKD, KP-IÖ, Komak-ML, KPF, IA-RKP, RSH, RSO, RKJV, BDP, FDJ, SAV, SOL, SAS, ARAB, ALB, Linkspartei, Solid, der Deutsche Freidenkerverband, der Traditionsverband der Nationalen Volksarmee, die türkische TKP/ML mit Marx-Engels-Lenin-Stalin-Mao-Transparent, diverse skandinavische Kommunisten, rund 20 Leute von der stalinistisch-nationalistischen KKE aus Griechenland und so weiter und so fort.


Der wenige hundert Menschen umfassende »Antifa-Block« der angeblich nicht-autoritären Linken führt Dutzende Schilder mit Märtyrer-Köpfen mit: Che Guevara, Tamara Bunke, Ulrike Meinhof, Andrea Wolf, Sacco und Vanzetti. Das Motto: »Der Kampf um Befreiung hat viele Gesichter.« Die Gesichter im Antifa-Block sind allerdings ziemlich einheitlich deutsch, während für linke Verhältnisse der Rest der Demonstration relativ internati­onal ist. Dies kann man allerdings nicht an den mitgeführten Nationalfahnen ablesen. Denen zufolge gibt es offenbar genau vier »linke« Nationen: Palästina, das Baskenland, Kurdistan und die DDR. Musikalisch bietet der Antifa-Block abwechselnd Punk-Musik und Arbeiterkampflieder wie »Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre zur Hand«. An diesem Tag werden wirklich sämtliche Arbeiterkampflieder bei der Demons­tration und auf dem Vorplatz der Gedenkstätte rauf und runter gespielt. Wer ohne Ohrwurm nach Hause geht, war nicht richtig da.

Die Parole »Zusammen kämpfen!«, die eine kleine Gruppe schwarz gekleideter Jugendlicher auf ­einem Transparent mitführt, wird an diesem Tag auf repressivste und gleichzeitig lächerlichste Weise vorgeführt: Dutzende Polit-Sekten, die sich nach der Revolution mit Sicherheit sofort alle gegenseitig an die Wand stellen würden, weil sie jeden verdächtigen, das K-Wort falsch auszulegen, erfreuen sich daran, hier mit so vielen Genossen gemeinsam auf die Straße zu gehen und das K-Wort auszusprechen. Und auch der kleine Antifa-Tross verspürt weniger das Bedürfnis, sich von all den autoritären Stalinos zu distanzieren, als vielmehr sichtbar die Genugtuung, Teil eines möglichst großen Bündnisses zu sein, das ja ach so viele Gesichter hat, die alle für »Befreiung« stehen – weitgehend unabhängig davon, wovon die sich im einzelnen befreien wollten. Müsste nicht der »Kampf um Befreiung« mit einer Befreiung von all diesen anmaßenden Parteisoldaten anfangen?


Auf Indymedia geht es zur Sache. Hier ein Bericht den man so 75 im Roten Morgen lesen könnte, doch dieser Text steht in elektronischer Form auf Indymedia.

Stillen Gedenken

Zum stillen Gedenken, das von der Linkspartei als "gemäßigte" Alternative zur "Sektendominierten" Demo instrumentalisiert wird, kamen wie in den vorjahren Zehntausende und legten eine Nelke an den Gräbern der ermordeten Arbeiterführer_innen nieder. Allen voran die Spitze der Linkspartei und ein Rudel Journalisten. Am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus kam es zu einem Handgemenge als eine Gruppe Demonstranten versuchte dort von rechten und revisionistischen Gruppen abgelegte Gedenkkränze für die Opfer des Stalinismus in Deutschlandfarben zu entfernen.
Schau an, dabei wurde der Gedenkstein auf Initiative der PDS gesetzt. Für etliche Genossen echt ein Stachel im Fleisch.

Die Demo

Um 10 Uhr versammelten sich wie jedes Jahr Kommunisten, Sozialisten, Anarchisten, linke Sozialdemokraten und andere linke aller Coleur um 10 Uhr am U-BH Frankfurter Tor zu traditionellen Liebknecht-Luxemburg-Demonstration. Eine wirkliche Überraschung war es als das Demo-Bündnisses erklärte das wegen Verkehrsproblemen die Demo dieses Jahr ganze 10 Minuten später loslaufen würde. Sonst ging die LL-Demo - komme was wolle - immer pünktlich los was bei einigen der notorisch eine halbe Stunden später kommenden Genossen schon immer für Unmut sorgte. Obwohl das Wetter deutlich besser als beim Schneesturm letztes Jahr schien es am Anfang so als ob sich weniger Menschen um 10 Uhr am Frankfurter Tor eingefunden hatten als in den vergangenen Jahren. Lediglich der Antifa-Block, zu dem unter dem Motto "Gegen die Herrschaft des Kapitals" In Gedenken an die ermordeten Revolutionär_innen mobilisiert worden ist - schien dieses Jahr so gross wie seit langem nicht mehr. Neben den Anhänger_innen der ALB und der ARAB hatten sich auch Aktivist_innen des bundesweiten antifaschistischen/ antimilitaristischen Aktionsbündnis, das unlängst mit einer Interessanten Broschüre mit dem Namen "Krieg, Krise, Kapialismus" ( http://www.3a.blogsport.de) auf sich Aufmerksam gemacht hatte, im Block eingefunden. Darüber hinaus die Sympathisanten türkischer und kurdischer Gruppen wie der Marxistisch Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) oder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Aktivisten aus dem Baskenland , Vertreter palästinensischer linker Gruppen und Unterstützer von Mumia-Abu-Jamal zu dem Block eingefunden. Im vorderen Teil des Blockes wurden 38 Schilder mit dem Konterfei von verschiedenen Revolutionären getragen die sich am weltweiten Kampf um Befreiung beteiligt hatten und dabei ihr Leben verloren. Während der Demonstration wurden einzelne dieser 38 Personen und ihr Wirken vom Lautsprecherwagen vorgestellt. Schön war an dieser Initiative das die unterschiedlichen Strömungen der revolutionären Linken berücksichtigt wurden und versucht wurde einen gemeinsamen Ausdruck im Gedenken zu finden und sich so den Spaltungstendenzen innerhalb der radikalen Linken entgegenzustellen - eine Geste die grade am LL-Wochenende zu begrüssen ist. Ausserdem wurde so versucht das Gedenken an Liebknecht und Luxemburg durch ein Gedenken an alle im Kampf um Befreiung ermordeten weltweit zu erweiteren. Folgende Personen die mit unterschiedlichen politischen Hintergrund und mit unterschiedlichen Mitteln auf allen 7 Kontinenten am Befreiungskampf teilgenommen und von der Reaktion ermordet worden sind wurde mit Schildern gedacht.
Ausserdem wurde im Rahmen dieser Gedenkinitiative in den vorderen Reihen der Demo ein Stangentransparent mit der Aufschrift "Der Kampf um Befreiung hat viele Gesichter" "Gemeinsam Erinnern" "Gemeinsam Kämpfen" getragen. Allgemein schien der Antifa-Block politischer und kämpferischer gewesen zu sein als im Vorjahr. Die Nachwirkungen der Vorabendparty und all dem Alkohol war deutlich weniger spürbar als in den Vorjahren. Viele Seitentransparente, Stangentransparenten, unzählige Rote Fahnen, Fahnen der Antifaschistischen Aktion, der ARAB, der Roten Antifa, der MLKP, der ADGH, Revolution, der ERNK, der KCK, der BDP, der KGÖ, der RHI, der Roten Hilfe, schwarz/rote und vereinzelten schwarze Fahnen wurden im Block getragen. Im hinteren Teil des Blocks, hinter dem Lauti, liefen Vertreter der Palästinensischen Gemeinde mit Palästina-Fahnen und eine Delegation aus dem Baskenland mit baskischen Fahnen und Fahnen der baskischen Gefangenenorganisation.

Neben dem Antifa-Block gab es noch vorne "den offenen Fahnenblock", nach dem Antifa-Block, der deutlich der grösste der Demo war, kamen ein ebenfalls sehr grosser Block der SDAJ, gefolgt von der DKP und ihren internationalen Schwesterparteien wie die KKE, danach ein maoistischer Block mit der MLPD und ihren internationalen Schwesterparteien und dazwischen kleiner Blöcke der Falken, türkischer Gruppen oder trotzkistischer Organisationen. Danach traf sich mensch noch am Vorplatz des Friedhofes mit Genossen aus nah und fern und trank den ein oder anderen Glühwein und spazierte an den Buch- und Merchandis-Ständen vorbei.

Very PC geschrieben, Mensch traf sich also. Mit anderen Menschen? Im Roten Morgen oder in der Roten Fahne hätte das noch "Man traf sich," gelautet. Über die Sektenblätter von damals kann man sagen was man will, wenigstens die Rechtschreibung folgte der Vorgabe des Dudens.


Und noch was auf Indymedia.
Gegen die Herrschaft des Kapitals! LL(L) 2011

Zehntausende Menschen gedachten an diesem Wochenende auf unterschiedlichste Weise den 1919 von reaktionären Freikorpssoldaten mit Rückendeckung der SPD ermordeten Revolutionär_Innen und Gründer_Innen der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
Hunderte Menschen versammelten sich um 10 Uhr am U-BHF Frankfurter Tor zur traditionellen Liebknecht-Luxemburg-Demonstration, im Verlauf des Morgens schwoll der Demonstrationszug auf mehrere Tausend an. Mit einem kraftvollen und kämpferischen Block unter dem Motto "Gegen die Herrschaft des Kapitals!" gedachten die Antifaschistische Linke Berlin (ALB), die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB), das Antifaschistische/Antimilitaristische Aktionsbündnis und das Kurdistan-Solidaritätskomitee den im Kampf um Befreiung ermordeten Genoss_Innen weltweit und betonten die Notwendigkeit einer revolutionären Überwindung des Kapitalismus.

Traditionell propagandistisch geschrieben, nur das BinnenI ist ein Tribut an die Neuzeit.

Aber auf Indymedia gibt es auch noch Kommentare und auch wenn Debatten nicht gerne gesehen sind, die User lassen sich nicht den Mund verbieten.

kämpferisch
zeigten sich teile des oben bejubelten blocks vorallem als es um die verteidigung der ehre stalins ging
sehr traurig das

Ergänzer_in
''Trotz einem massiven Polizeiaufgebot ließen sich die Demonstranten in ihrem Ausdruck nicht einschränken und setzten sich gegen repressive Einschränkungen des Demonstrationsrechts'' - dass ich nicht lache! Was ist denn das für eine Selbstheroisierung? Das Polizeiaufgebot während der Demo war keinesfalls massiv (schon allein, da schon vom Großteil der vergreisten DKP-Gefolgschaft keine wirkliche Gefahr mehr ausgeht... Ein ''massives Polizeiaufgebot'' sieht defintiv anders aus...

Aber auch sonst war das ganze LL(L)-Spektakel wirklich ziemlich gruselig um nur einige Beispiele zu nennen:
palästinafahnen, palitücher, ska-p (intifada vom lauti), stalin- raf- intifada-parolen, überall rebell leute die ihren scheiss verteilen, überall wird die junge welt verteilt, stalinisten, die den gedenkstein ''den opfern des stalinismus'' kaputthauen wollten, reservistenverband der nationalen volksarmee, überall ddr fahnen...

- Palästinafahnen und Palitücher ohne Ende ( Bezug?!)
- permanente Stalin verherrlichende Rufe
- permanente RAF verherrlichende Parolen
- Parolen âla ''Intifada bis zum Sieg''
- ständig nervende ''Rebell-Propagandist_innen'', die scheinbar nicht einsehen wollten, dass es auch Menschen gibt die nicht genauso denken, wie sie ( gleiches gilt für die vielen ''Junge Welt-Propagandist_innen'', die ebenfalls nicht einsehen konnten, dass es dort tatsächlich Menschen gab die sich erdreisteten die Jungle World zu bevorzugen)
- bekloppte Stalinist_innen, die es wirklich fertigbrachten so Menschenverachtend zu sein und auf einem Friedhof (!) gewaltsam Menschen angriffen, die nicht zulassen wollten, dass sie den Gedenkstein ''Den Opfern des Stalinismus'' zerstören (Prädikat: unglaublich!)
- Traditionsverband der Nationalen Volksarmee (und das ist nur die Spitze des Eisbergs)
- DDR-Fahnen (WTF?!)
- Spartakisten, die Solidarität mit Nordkorea einforderten (wieder mal so eine Spitze des Eisbergs)
- scheinbar Konzert des aus Funk und Fernsehen bekannten Spaßrappers Money Boy, der vielleicht ganz lustig ist aber mit seinen Inhalten doch alles andere als auf eine Veranstaltung gehört, die sich ''vielleicht'' noch emanzipatorische Inhalte auf die Fahnen geschrieben hat

Fazit: Eine gruselige Linke-Spuk-Karnevals-Veranstaltung, die scheinbar nichts, aber auch garnichts aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und meiner Meinung einfach nur abstoßend ist...
Schade - denn der Grund auf die Straße zu gehen war richtig und wichtig - nur wer den Menschen solche Inhalte als alternative zum Bestehenden anbietet sollte sich nicht wundern, wenn sich die Menschen dann doch für das kleinere Übel entscheiden...

Kritik formulieren

Ganz einfach:

dieser Aufzug war mehrheitlich von Dogmatikern getragen und organisiert.
Gesetzt dem Fall morgen wäre Revolution, dann wären es genau diese Leute, die als erstes ein eigene Geheimpolizei errichten würden : Stasi KGB etc.
alle politischen Gegner, vor allem aus der undogmatischen Linken, würden im Gulag oder an der Wand vor einem Erschiessungskommando enden.
Wie diese Leute mit anderen Linken umgehen, hat sich in dne leztzten Jahren immer wieder gezeigt.
Wie soll man bei Stalin Mao und positivem Bezug auf die DDR noch eine Kritik äußern?
Mit sowas will doch keiner ernsthaft zusammen arbeiten.

Doch damit sind nicht alle einverstanden, eine Berliner autonome Gruppe, sieht sich gezwungen, den Standpunkt der DDR und der Ostlinken zu vertreten. Für einige ist die Geschichte der DDR wohl noch nicht vorbei und da hat sich einiges an Ärger angesammelt. Da prallen zwei Welten aufeinander.

wortmeldung einer berliner autonomen gruppe
gegen die lügen, gegen die hetze! 10.01.2011
an alle die hier hetzen!

das geschrei welches ihr anstimmt, eure einheitsfront mit der herrschenden klasse, alles reiht sich ein in die antikommunistische hysterie der vergangenen tage.

ihr kommt nach ostberlin, zu einer demonstration die maßgeblich durch die ddr und ihre bewaffneten organe mit ihren immerhin ca 3 millionen angehörigen geprägt wurde, die zu einer gedenstätte führt welche durch ddr kommunisten erst überhaupt wieder aus dem boden gestampft wurde nachdem sie die nazis zerstört hatten und pikiert euch an ddr fahnen und dem traditionsverband der nva, über kommunistische gruppen und darüber, dass sich menschen gegen die geschichtsverfälschung durch die brd ministerien in form eines verlogenen kranzes wehren? es geht hier ausdrücklich nicht um die auseinandersetzung zwischen stalinisten und dem faschistischen "opferverband". es geht hier darum, dass hier eine verfälschung der geschichte stattfindet die mit allen mitteln durch die herrschende klasse geführt wird und bietet dieser rückendeckung und stellt somit das einfallstor ihrer ideologie in "unsere reihen" dar. ihr habt weder geschichtlich noch politisch was begriffen und scheint das auch nicht zu wollen.
gestern saß generalmajor a.d. heinz keßler mit 92 jahren an einem buchstand und signierte grußkarten und bücher für interessierte getreu seinem motto: die sache aufgeben heißt sich selbst aufgeben. wer von euch hetzern wird mit 50 noch auf dieser veranstaltung anzutreffen sein? ihr urteilt mit dem gezeter über die ddr fahnen über eine zeit die ihr weder miterlebt noch beurteilen könnt. wieviele von euch schreihälsen sind älter als 30? wieviele überhaupt aus der ehemaligen ddr? euer geschrei ist das geschrei der westlichen, antikommunistischen, bürgerlichen demokratie die ihr schon so verinnerlicht habt, dass von euch schon gar nichts anderes mehr kommen kann.
wir hier in den "neuen bundesländern" und vor allem in ostberlin werden uns diese art der geschichtlichen diktatur der bundesbehörden nicht mehr länger bieten lassen.
wir werden uns, unsere familien und angehörigen und auch unsere geschichte nicht mehr länger mit füßen treten lassen und die alleinige deutung der vergangenheit denen überlassen, die versuchen uns seit 20 jahren mit lügen und hetze in die denfensive zu drängen! wir werden wieder mit erhobenem haupt zu unserer geschichte stehen und diese so darstellen wie sie tatsächlich stattgefunden hat und wie wir sie erlebten. wir werden nicht mehr tatenlos zusehen wie unsere eventuellen kinder und kindeskinder durch auferlegte antikommunistische denkverbote und geschichtsverfälschungen für die stärkung der bestehenden gesellschaftsordnung zur bundesdeutschen antikommunistischem marionette im
demokratenkostüm verzogen werden. wir werden uns positionieren und unsere standpunkte vertreten, egal wie laut ihr im einheitschor mit der bourgeoisie schreit. 20 jahre stillstand und schweigen waren schon zu viel und damit ist jetzt schluß! voran zu einer besseren welt ohne die alte zu vergessen und im stich zu lassen, ohne das andenken an die gefallen zu verraten und in ihrem geiste zu kämpfen, das ist unsere devise.

bei deratigem getöse selbst aus dem linken lager, der 20 jahre andauernden hetze und verleumdung, der kriminalisierung und repression gegen alle die sich nicht haben durch die siegerjustiz brechen lassen und sich nicht brechen lassen werden ist das hissen von ddr fahnen, das sich dazu öffentlich positionieren und für das zu kämpfen was man erlebt und nicht missen möchte mit all seinen dagewesenen mißständen und problemen, kämpferischer und radikaler als alles was im moment aus der radikalen deutschen linken kommt und ihr seid der beste beweis dafür!

eine welt frei von rassismus, faschismus, kapitalistischer ausbeutung und krieg und einem leben welches für alle sich zu leben lohnt dafür kämpfen wir mit oder ohne euch!

wir sind noch da und ihr werdet uns nicht los!
dank und gruß an alle die gestern da waren um für ihre ideale einzustehen, wir sehen uns im nächsten jahr!