Mittwoch, 30. Mai 2018

MLPD sorgt sich um die Autonomen.

Die  Göttinger „Antifaschistische Linke International“ wertete anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens im Jahr 2014 aus: „Die vielen Auflösungen von Antifagruppen in diesem Jahr sehen wir nicht als einen zufälligen Prozess an, sondern haben den Eindruck, dass er unter anderem für eine verbreitete Ratlosigkeit über den Antifa-Ansatz steht.“

So beginnt die Rote Fahne (10/18) ihre fürsorgliche Pflicht für die Kinderkrankheit des Kommunismus, als die Lenin die Autonomen fraglos beschrieben hätte. Doch warum sorgt sich die Partei um Autonome und Antifa? Wer so fragt, kennt bereits die Antwort.

Notwendiger Bestandteil einer solchen radikalen Transformation ist der revolutionäre Bruch, dem wiederum viele kleine Brüche, die entlang von Kämpfen stattfinden, vorausgehen und folgen.

So wird aus einen Papier der Interventionistischen Linken zitiert und gleich die revolutionäre Frage gestellt.

Ohne Beseitigung des bürgerlichen Staats und Errichtung der Diktatur des Proletariats im Sozialismus? Die ökonomische und politische Macht der internationalen Monopole lässt sich nicht schrittweise zerbrechen.

Das ist mal wieder die altbekannte Kritikform. Werden die richtigen Forderungen gestellt? Das müssen Linke aber tun, selbst wenn sie aktuell gesehen noch so unrealistisch sind. Und um solche Fragen können sich Kommiparteien streiten das die Fetzen fliegen. Alles schon gehabt.

Die Schädlichkeit dieser Position zeigte sich zuletzt bei den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg………
Außerdem dient ihre sektiererische Taktik hervorragend als Vorwand, um den bürgerlichen Staatsapparat in einer gigantischen Bürgerkriegsübung aufzufahren. Das anarchistische „Hier und Jetzt“ richtet sich in Theorie und Praxis gegen den Aufbau der revolutionären Kampfpartei zur Vorbereitung der sozialistischen Revolution.

Ja wie das bei G 20 lief, dahat man von der MLPD ja eher wenig gehört. Futterneidisch weil eben die Autonomen das Medienbild bestimmten? Ist ihre gesellschaftlich anerkannte Aufgabe. Wissen wir. Natürlich hätte die Partei lieber ihre Fahnen in den Medienfotos gesehen. Und der hervorragende Vorwand? Dieser Vorwurf ist mittlerweile fünfzig Jahre alt. Den bekam schon die APO zu hören, auch von Linken und Kommunisten. Und immer wieder wenn es mal auf der Straße oder vor dem AKW auf der Wiese etwas aktionistisch zuging, hieß es hinterher, damit liefert ihr nur den Vorwand für die Polizeiaufrüstung und noch mehr Unterdrückung. Da ist die MLPD nicht sehr originell. Doch es gibt noch mehr Vorwürfe.

So betreibt ein Teil der IL auch eine aggressive Ausgrenzungspolitik und Hetze gegenüber der MLPD.

Na sowas auch. Die mögen euch nicht? Beruht sicher auf Gegenseitigkeit.

Während sich die IL also von der revolutionären Arbeiterpartei MLPD zum Teil aggressiv abgrenzt, hat sie keine Berührungsängste gegenüber systemkonformen Kräften wie attac, Linkspartei und anderen.

Na da hörts aber auf. Wie können sie es wagen die revolutionäre Arbeiterpartei nur so zu behandeln. Na warte, nach der Revolution werden wir mit diesen …… sorry, war nur ein kleiner stalinistischer Anfall. Ja klar arbeitet man mit diversen linken Gruppen zusammen und sogar mit der Linkspartei. Ach ja, alles systemkonformes Pack. Revisionisten, Reformisten und sonstige die über den bürgerlichen Staat Illusionen verbreiten. Gestandene Linke müssen bei solchen Vorwürfen mit einem Anflug von Müdigkeit kämpfen. Alles schon bis zum Überdruss gehört. Der Unterschied besteht darin, es gibt Linke, mit denen kann man zusammenarbeiten und es gibt Linke, mit denen ist das nur schwer möglich. Denn die Sache um die es meist geht ist für sie allenfalls ein Nebenwiderspruch und nicht so entscheidend. Ihnen geht es in erster Linie um Werbung für den eigenen Verein und das kann schon nervig werden.

In der Interventionistischen Linken ist zur Strategie der Überwindung des bürgerlichen Staates fast alles möglich. So gab es auf ihrer Strategiekonferenz im April 2016 die These von einer Gesellschaftstransformation durch „wahre Demokratie aller“. Eine uralte kleinbürgerliche Illusion ……

Man lässt halt mal die Gedanken schweifen und überlegt was es an Möglichkeiten und Wegen  in einer Gesellschaft gibt, in der linke Politik nach wie vor eine Randexistenz führt und eben nur auf lokalen Gebiet was zu machen ist. Darüber sollte man sich nicht durch die Randalebilder täuschen lassen. Doch das ist verwerflicher Reformismus und verboten. Denn diese Fragen sind längst von unseren Heiligen beantwortet und in Stein gemeißelt. Und hier dürfen wir es lesen.

Die Arbeiterklasse kann sich im Bündnis mit der großen Masse der Unterdrückten nur dann befreien, wenn sie die politische Macht erobert – nichts anderes ist die Errichtung der Diktatur des Proletariats.

Das schreibt jetzt jeder von euch dreihundert Mal bis es in den Fingern sitzt und ihr es noch im Halbschlaf rezitieren könnt. Genau so ist es. Punkt. Aus. Keine Debatte. Das sind die heiligen Worte unserer Vordenker. Und da stellt niemand freche Fragen. Etwa wer denn diese Arbeiterklasse ist und warum man sie so selten auf unseren Demos sieht. Warum sie einfach nicht von linker Politik zu begeistern ist und was es mit der Diktatur des Proletariats auf sich hat. Hat es das jemals gegeben oder war das nur eine nette Umschreibung für die Parteidiktatur? Aber noch ist nicht alles verloren.

Natürlich gibt es auch Anknüpfungspunkte der Zusammenarbeit mit der IL …….. Wobei dafür allerdings der zum Teil aggressiv vorgetragene Antikommunismus einiger ihrer Führer erst einmal überwunden werden muss.

Ah ja genau. Antikommunismus. Für die MLPD ist Antikommunismus, jede Kritik am dogmatischen Kommunismus und seinen Erscheinungsformen. Und natürlich ist es Antikommunismus, sich über die Grundlagen Gedanken zu machen und diese zu hinterfragen. Das ist auch nicht besonders geistreich, man hat es zu oft gehört. Schon in der SU zur Zeit Stalins wurde jede Opposition als trotzkistisch diffamiert und damit zum Abschuß freigegeben. Also wieder mal nichts Neues unter der Sonne. Bleibt nur noch die Frage, warum sorgt sich die MLPD um die Autonomen? Dahinter steckt allenfalls die Hoffnung, sollten sie den Bach runtergehen, könnte für uns ja was an Idioten abzurippen sein. Und möglicherweise erbt der eine oder andere sogar was für die Partei.
Ne Freunde, ihr seid einfach zu durchsichtig.

Siehe: Krise der Autonomen