Mittwoch, 25. April 2018

Unsere Zeit

Ein Faltblatt von 2014 wirbt für die UZ. Nun das wäre keine Zeile wert. was gäbe es darüber auch zu schreiben? Nun ist in dem Blatt auch eine UZ vom Februar 2014 in Auszügen nachgedruckt. Wäre auch kein Thema. Was schreiben sie? Na was meist so drinsteht. Doch ein Text ist diesmal bemerkenswert. 

Ukraine heute. Faschisten auf dem Maidan.
Hier sind Sätze zu lesen wie dieser. ….die ukrainische Legion spielte bei der Bekämpfung der sowjetischen Partisanen und der Judenvernichtung eine bedeutende Rolle. …..nach Kriegsende setzten die Banden der UPA in den Wäldern ihren Kampf gegen die Sowjetmacht fort. Sie konnten endgültig erst in den 50er Jahren zerschlagen werden. 

Was ist daran so bemerkenswert? Um neue historische Erkenntnisse handelt es sich ja nicht. Sog. Hilfswillige, Verräter und Antisemiten aus denen die Wehrmacht ihre Hilfstruppen rekrutierte, gab es im gesamten Gebiet.  Eigentlich lange bekannt. Wenn sowas in der UZ steht, dann weil die DKP sich im Ukrainekonflikt positioniert hat und weil die Mainstreammedien zumeist pro Ukraine schreiben. Somit stellt sich die DKP auf der Seite Moskaus, als wenn es da noch den Sozialismus zu verteidigen gäbe. Was aber den historischen Verweis so bedeutend macht, das hat es früher in der UZ nicht gegeben. Denn diesen Aspekt der Geschichte sollte es besser nie gegeben haben. Im großen Gemälde des Großen Vaterländischen Krieges war kein Platz für Verräter, Deserteure, Faschisten, Nationalisten und Rassisten. Die gab es nur bei den Nazis. Und so waren derartige Geschichten über freiwillige Helfer bis hin zu Hilfstruppen bestehend aus diversen Sowjetvölker nur ein Thema, über das im Westen geschrieben wurde. Balten als SS Einheiten waren unerwünscht, ebenso die Kaukasusvölker, die sich von der Wehrmacht die Unabhängigkeit erhofften. Ohne all diese Helfer hätte die Wehrmacht dieses Riesengebiet nur schwer kontrollieren können und auch die Vernichtungsaktionen der Einsatztruppen konnten auf einheimische Hilfe zurückgreifen. Alles bekannt, doch das passte weniger ins Selbstbild das sich die UDSSR vom Krieg machte. Daher kam es auch im Geschichtsbild der DDR nicht vor und demzufolge hatte auch die UZ nie Platz für sowas. Nun solange die Welt übersichtlich war und die DKP wußte, woher ihr Geld kam.

Nach dem Ende der DDR hätten die Überreste der DKP ….. ja, sie waren ja die Überreste, weil die moderaten Mitglieder mittlerweile ausgetreten waren, als sie feststellen mußten, dieser Verein ist nicht zu reformieren und igelt sich nach dem Motto, jetzt erst recht, in seinen dogmatischen Panzer ein.
Da war keine Lernbereitschaft zu erwarten. Doch seit dem Ukrainekonflikt erinnert sich auch die UZ auf einmal. Es gab ja Faschisten in der Ukraine. Es gab nicht nur Helden, Patrioten und selbstlose Kämpfer für den Sozialismus, es gab auch ausgesprochene Arschlöcher.  Jetzt auf einmal. Lange hat s gedauert, bis auch die UZ ihr Bild vom Großen Vaterländischen Krieg etwas der Realität anpasst. Wenn  sie so weitermachen, dann schaffen sie noch den Anschluß an den Eurokommunismus. Nur ist der bedauerlicherweise längst von der Zeit überholt.
Doch wie das im Sozialismus so ist, sicher ist nur die Zukunft. Die Vergangenheit ist im steten Wandel.