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Freitag, 7. September 2012

Wir waren wie Maschinen

Gibt es noch K-Gruppen? Hier 
die MLPD aktuell in Ffm.
Es gibt ein neues Buch über das rote Jahrzehnt. Titel - Wir waren wie Maschinen. Rotbuch
Dazu liegen einige Kritiken vor, aus denen sich sicher noch kein abschließendes Urteil ergibt, dafür einige Ansatzpunkte. Der Originaltext steht mir hier noch nicht zur Verfügung.
Die Kritik die Markus Mohr in der Junge Welt veröffentlicht, fällt schon mal vernichtend aus. Muß noch nicht das endgültige Urteil sein, dafür werden doch einige Punkte angesprochen, da könnte man schon zustimmen.
"Seine Beschreibung des früheren KPD/AO-Chefs und späteren taz-Redakteuers Christian Semler als einen »zeitlebens in Großstädten« wohnenden »dicke Brillengläser« tragenden Menschen ist sehr unangenehm geraten; sein Vorwurf an Anneliese Baader, daß sie als »alleinerziehende Mutter« ihren Sohn Andreas liebte und »schranken- und bedingungslos« habe aufwachsen lassen, ist nur noch schäbig."
Ja genau, hätte der Semler etwas naturverbundener gelebt, dann wäre aus ihm eher ein grüner Wurzelsepp als ein Maoist geworden und Brillenträgern kann man eh nicht trauen.
Ach so, Baader konnte schrankenlos aufwachsen? Na klar, die antiautoritäre Erziehung macht aus Kindern Monster und Terroristen, das wußten die anständigen Bürger schon 1970, kommst also etwas spät mit.
Wenn so die Auseinandersetzung mit den K-Gruppen aussieht, dann fragt man sich schon, ob das Leben nicht zu kurz ist, um schlechte Bücher zu lesen.
Da fühlt sich der Rezensent verpflichtet, doch noch eine Lanze für die K-Gruppen zu brechen.

"Deren Hauptvergehen bestand in der massenhaft unternommenen Anstrengung, in der Bundesrepublik das Herr-Knecht-Verhältnis auf die Füße zu stellen."
Eben, das wird ihnen noch heute angekreidet. So falsch und daneben die Ausführung und Ideologie gewesen sein mag, die Absicht war immer noch die Verhältnisse der Gesellschaft zu ändern, in der es nach wie vor bereits ein Verbrechen zu sein scheint, es überhaupt anzusprechen, das Macht und Eigentumsverteilung weder die beste aller möglichen Welten darstellen, noch ewig fortbestehen müssen, nur weil die Alternative gescheitert ist.
Der Autor selbst hat dazu eigentlich keinen Grund, aber K Gruppenbashing ist heute eine eher leichte Übung weil die härteste Kritik an den MLern seit Jahren von den ehemals Beteiligten selbst kommt. Unter anderem vom Brillenträger Semler. ;-))
Übrigends, der Autor Jahrgang 73 hat keine persönlichen Erfahrungen mit den ML Sekten. Damit also keine persönlichen Motive für eine Abrechnung. Das ist ja fein, trotzdem, so viel negatives Material über die K-Gruppen auch vorliegt, es gibt Kritikformen die nur noch denunziatorisch sind und übertreiben muß man es nicht.
Was aus den 68ern geworden ist. Na was denn? Dazu lesen wir im Vorwärts, den es sogar heute noch gibt. Freilich nur noch als Blog. Was n Jammer, nicht mal für ne Webseit reichts noch? Na gut, ist hier nicht Thema.

"Aus den Gesprächen kristallisiert sich das Schicksal einer Generation, deren Väter ihre Niederlage im Zweiten Weltkrieg nicht verkraftet haben oder gar nicht zurück nach Hause kamen. Viele sehnten sich nach Vätern, die ihnen den Weg zeigen. Folgt man Hincks These ist das der Grund, warum sie sich an die Alphapersonen der eigenen Generation lehnten und ihnen als Leitfiguren erhebliche Macht gaben."
Marx, Lenin, Stalin bis Mao als Vaterersatz? Im KBW selig hätte es seinerzeit geheißen, lass das Psychologisieren, das ist bürgerlich und reaktionär.  Das waren aber auch die Leitbilder bei den Linken in Belgien, Holland, oder Skandinavien und die hatten zumeist keine Probleme mit Naziväter, kamen viele doch aus Familien, die im Widerstand waren. Irgendwie überzeugt diese Erklärung nicht restlos. Ok, man könnte anfügen viele Väter kamen auch aus den Reihen der Kollaboration, doch in diesen Ländern war das nie Thema. In Holland etwa mußten Linke keinen Widerstand nachholen, den es nicht gegeben hatte, soweit die Theorie zum Terror in der BRD und Italien.
"Hinck beschreibt in seinem Buch die Geschichte derer, die nach der Auflösung des SDS Mitglied in einer maoistischen Partei wurden, sich ihren ZK Sekretären Christian Semler (KPD-AO) oder Joscha Schmierer (KBW) oder Jürgen Trittin (KB) unterordneten und miterlebten, wie die eigenen Genossen in stalinistischer Manier gemaßregelt wurden. Einige der ehemaligen Maoisten schämen sich noch heute dafür, damals einfach zugesehen haben, wie ihre einstigen Freunde ausgeschlossen wurden."
Tia, die ML Sekten waren eben ein stalinistischer Themenpark und mit bitterem Ernst wurde hier Geschichte nachgespielt. Heute kann man sagen, sie wurde nur nachgespielt, den Beteiligten war es seinerzeit bierernst. Ja sicher, dafür kann man sich schämen, man kann es aber auch anders sehen. Für viele war der Ausschluß doch das Beste was ihnen passieren konnte. So kamen sie aus dieser Sekte raus, sonst hätten sie noch Jahre gebraucht um den Ausstieg zu finden.
"Zu den Pilgern, die sich jubelnd in die Abgründe sozialistischen Terrors aufmachten, gehörten ZK-Mitglieder der KPD (AO) Christian Semler und Jürgen Horlemann genauso wie Joscha Schmierer, so Hinck. Sie tafelten nicht nur mit den Diktatoren, sondern trugen auch das Geld ihrer Mitglieder dorthin. 200 000 DM an Spenden waren keine Seltenheit."
Die Reisen in ferne Länder, darauf waren die Parteiführer besonders stolz. Endlich eine Anerkennung, die der Sekte in der trüben BRD selbst unter den Linken versagt war. Ja, es ging auch um s Geld. 200 000 DM Spendengelder. Hier haben wir eine Zahl vorliegen und die muß man mal ins richtige Verhältnis rücken. Gelder, die mit viel guten Willen und Idealismus zusammenkamen. Wenn es freilich um Waffenhandel und den Geldfluß zu den Befreiungsbewegungen ging, dann sind 200 000 DM eher Peanuts. Bekommst heut keinen Leo für. Es waren eher Aktionen guten Willens und symbolische Aktionen der Sorte, Kleinvieh macht auch Mist. Nicht der Rede wert, verglichen, mit dem was allein die BRD an Beträgen für diverse reaktionäre Diktatoren rausrückte, Hauptsache sie standen auf der richtigen Seite und kauften damit zweckmäßigerweise noch Waffen deutscher Firmen und sicherten Arbeitsplätze.
"Manchmal hat man beim Lesen das Gefühl, dass Hinck sich zu stark von seiner These der Vaterlosen auf der Suche nach Leitfiguren leiten lässt. Es wäre schön, wenn er auch von seiner These abweichende Biografien geprüft hätte. Es fehlen diejenigen, deren Eltern während des Nationalsozialismus als Juden verfolgt wurden, ebenso jene die im Widerstand aktiv waren. Es wäre doch wichtig gewesen zu wissen, ob sie die Fackel des politischen Anstands und der Moral weiter getragen haben."
Genau, das wäre vermutlich zuviel verlangt. Zumal es ein heikles Thema ist, oder Ironie der Geschichte? Da demonstrieren Hand in Hand Linke, der Vater des einen war Nazi, der Vater des anderen war in der illegalen KPD? So etwa könnte es ausgesehen haben. Es waren auch Juden dabei, die hier ihre politische Heimat sahen, dafür irgendwie mit dem Widerspruch umgehen mußten, das die Politik dieser Gruppen Israelfeindlich war und in Israel eine Imperialistischen Aggressor sahen. Gerade Juden brachte dieser Widerspruch irgendwann dazu, zwar nach wie vor auf linker Seite zu stehen, dafür aber vor diversen Gruppen Sicherheitsabstand zu halten. Das war ein schwieriges Thema, es dauerte noch einige Zeit, bis linker Antisemitismus überhaupt thematisiert werden konnte. dazu mußten Linke erst ihre blinden Illusionen gegenüber den Befreiungsbewegungen aufgeben.
Im Deutslandradio Kultur ist ebenfalls zu lesen:
"Gunnar Hinck geht von über 200.000 Menschen aus, die in den 70er-Jahren in den Sog marxistisch-leninistischer, stalinistischer, trotzkistischer, spontaneistischer oder maoistischer Gruppierungen gerieten. Für die Verheißung einer großen Revolution waren sie bereit, ihr Leben zu opfern - dem KBW, dem KB, der KPD, KPD/AO, und wie sie alle hießen. Wenn man bedenkt, dass dies das Resultat der linken, aber auch freiheitlich-emanzipatorischen APO-Bewegung der 60er-Jahre war, drängt sich die Frage auf: Wie war das möglich?"
Diese Zahl spukt durch die Medien. Könnt ja stimmen, doch dem Beteiligten kommt sie  doch etwas hoch vor. 77 demonstrierten 20 000 in Bonn gegen das Verbot der K Gruppen und das war die größte Demo die alle drei ML Sekten jemals zusammenbrachten. In den Städten waren es zumeist nur einige Hundert. Man hatte nicht den Eindruck, man hätte die großen Massen zusammen. Von den vielzitierten 200 000 hab ich selbst nie was gesehen.
Und ihr Leben opfern? Man sollt es meinen, doch die MLer waren eben nicht die RAF. Keiner opferte sein Leben, im Gegensatz zur RAF, das ist eine Tatsache, die in diesem Zusammenhang gesagt werden sollte. Sie waren sicher bereit, ihr Leben für die Revolution zu opfern, die aber noch auf sich warten ließ und zuerst müssen noch die Arbeiter dazu bereit sein. Soll heißen, das ist so eine Verheißung, die auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben ist, wie das jüngste Gericht. Im Moment muß sich niemand für die Revo umbringen und es tat auch niemand, schließlich wurdest ja noch zum Plakatekleben gebraucht. *sfg*

"Es ist allerdings befremdlich, wie sehr er sich als Nachgeborener, der angeblich keine Rechnung mit den Linken offen hat, immer wieder zu persönlichen Abrechnungen hinreißen lässt. Seine Lieblingsfeinde sind Christian Semler und Joscha Schmierer - als ob die beiden eine Alleinschuld am "roten Jahrzehnt" trügen."
Futterneid, nicht weiter ernst nehmen. Und die Karrieren der ehemaligen Mitglieder kann man sich auf Wiki anschauen. Was ne Frechheit, die schaffen es mit dieser Vergangenheit zu so einer Karriere? Fischer wird sogar Außenminister trotz Steinewerfen? Ungerechte Welt. Hätt ich mir nicht leisten können, ich habs nur zum Buchautor geschafft, weil ich erfolgreich verschweigen konnte, das ich nach einer halben Flasche von der Putzfrau aufgelesen und ins Zimmer geschafft wurde. Das war das Härteste in meiner Biographie, was ich an Widerstand gegen die Ordnung gebracht habe. Hätte auch gerne so abenteuerliches Zeug erlebt, aber dann wär ja meine Zukunft am Arsch gewesen. Deswegen schreibe ich eben ein Buch und halte den 68er Pack ihre Dummheiten vor. Ok, war das jetzt gemein? Möglicherweise ja, zumal mir das Originalbuch gar nicht vorliegt.
Im Tagesspiegel lesen wir:
Aus den Gesprächen kristallisiert sich das Schicksal einer Generation, deren Väter ihre Niederlage im Zweiten Weltkrieg nicht verkraftet haben oder gar nicht zurück nach Hause kamen. Viele sehnten sich nach Vätern, die ihnen den Weg zeigen. Folgt man Hincks These ist das der Grund, warum sie sich an die Alphapersonen der eigenen Generation lehnten und ihnen als Leitfiguren erhebliche Macht gaben."
Die These von der vaterlosen Generation wieder.  Das erinnert nicht zufällig an die "Vaterlandslosen Gesellen" als die seinerzeit Sozialdemokraten bezeichnet wurden. Na ob das nur Zufall ist?
"So fundamental brutal war ihr Kampf, dass die RAF, obwohl nur eine Kleinstgruppe im linken Spektrum, mit Morden, Entführungen und Banküberfällen einem ganzen Jahrzehnt ihren Stempel aufdrückte. Roter Stern und Maschinenpistole – sie haben als Zeichen der Zeit Einzug ins kollektive Gedächtnis gehalten. Zu Recht, möchte man sagen."
Da irrt der Schreiber, nicht diese Kleinstgruppe drückte dem Jahrzehnt den Stempel auf, es war die mediale Vervielfachung, die fetten Schlagzeilen und ein Presseecho, das den Rest der Linken zumeist ignorierte. Die K-Gruppen erfreuten sich keineswegs einer solchen Medienpräsenz wie die RAF von der jeder Pforz in Headlinegröße gedruckt wurde. Sollte mal gesagt werden, schon um die Verhältnisse zurecht zu rücken.
"Warum bekämpften Hunderttausende junger Menschen das in ihren Augen autoritäre Regime der Bundesrepublik? Wer waren die Aktivisten? Woher kamen sie, was trieb sie an? Warum übte der Sozialismus eine derartige Faszination aus? Und: Wie konnte es dazu kommen, dass Teile einer Generation zu blinden Sektierern wurden..."
Die Frage darf gestellt werden und warum der Sozialismus derart faszinierend war? Weil er wie ein fernes Leuchtfeuer war, das umso erstrebenswerter war, je weniger man darüber wußte. Soll heißen, kaum einer der Beteiligten kannte den Sozialismus aus eigener Anschauung. Es waren nur Vorstellungen auf Papier.
Finden wir in diesem Buch Antworten? 
"Doch der Politikwissenschaftler macht auf einen interessanten Umstand aufmerksam, der die linke Militanz zu einem Anachronismus macht: Die Radikalität hat vor allem zu Beginn der 70er Jahre zugenommen – als das Land sich zu wandeln begann."
Wenn die Militanz einer Minderheit damit gemeint sein sollte, die Massenmilitanz der APO war in den 70ern bereits Geschichte und nun bestimmten Agitation und Dogma das Feld.
"Dennoch hielten Marxisten, Trotzkisten und Maoisten ihrer jeweiligen Ideologie die Treue. Und das, obwohl diese Welterklärungshilfen kaum in der Lage waren, die Vorzüge und Missstände einer westeuropäischen Wirtschaftsnation zu erfassen. Mehr noch: Man huldigte mörderischen Figuren wie Stalin, Mao Tse-tung oder Pol Pot, erklärte und verklärte sie als Überväter. Warum? Das bleibt rätselhaft. „Ausgerechnet diejenigen, die als Antiautoritäre die Gesellschaft verändern wollten, suchten sich kommunistische Führer als Vorbilder, für die das Attribut autoritär eine höfliche Untertreibung wäre“
Das ist zwar richtig und bis heute beschämend. Erklärungen gibt es, doch die finden sich nicht in den gewandelten Land aus dem SPD/FDP den Christdemokratischen Mief vertrieben hätten, sicher, es hat sich einiges zum Besseren geändert, sollte man nicht verschweigen. Die erstarrten Machtverhältnisse und der fehlende Wille der Mehrheit daran was zu ändern, konnten manche in Verzweiflung treiben und da suchte man eben nach realer Gegenmacht, selbst wenn es die Gegenmacht des zu Parteiterror erstarrten Dogmas war. Das ging, weil man es nicht wirklich kannte und nicht selbst unter diesen Bedingungen leben mußte. Man glaubte eben, ohne die Staaten des Realsozialismus hat man keine Basis um hier was zu bewirken. Bis viele begriffen, das sie hier keine Basis sondern eher eine Fußfessel am Bein hatten.
"Anderes mutet ebenfalls befremdlich an, auch wenn es zum Repertoire gängiger Erklärungsversuche gehört. So fehlt in den Biografien vieler linker Anführer dieser Zeit der obligatorische „Nazivater“. Die unmittelbare moralische Empörung, begründet durch familiäre Verstrickungen, ist nur selten auszumachen."
Offenbar kommt der Autor hier in Erklärungsnot wenn einige Vorurteile sich nicht so bestätigen. Nicht alle kamen aus Nazifamilien, viele konnten in ihrer linken Karriere sogar die Fortsetzung einer Familientradition sehen. Das sie dabei in einen Dogmatikerverein gerieten (ok, das war mehr als bescheuert, aber was willst machen, das Leben ist voller Widersprüche)? Als ob deren Vergangenheit seinerzeit frei von Brüchen und Irrtümern gewesen wäre, doch es gab etwas Verbindendes, das war der Kampf gegen die Kontinuität reaktionärer Herrschaftssicherung. So konnte man es in den 70ern durchaus sehen, denn das alte Pack war ja noch munter im Amt, wenn auch mit demokratisch eingeschränkter Handlungsfreiheit.
".....dass der Marsch ins oftmals gefährlich Irreale weniger konkrete, rational nachvollziehbare politische Gründe hatte, sondern vielmehr persönlich-biografische Erfahrungen den Ausschlag gaben........ Man sei auf der Suche nach Anleitung, nach Orientierung gewesen – und habe sie in den Schein-Gewissheiten radikal linker Ideologien schließlich gefunden."
Na wenn das alles ist was dem guten Mensch einfällt. Man hatte es also mit einen Haufen Gestörter zu tun, man muß sie nicht ernstnehmen. Dies ignoriert, das der 68er Aufbruch europaweit und darüber hinaus (USA) war und die dogmatische Strömung keineswegs auf die BRD beschränkt war. Aus den Zerfall bildeten sich in Frankreich, England oder Italien, ebenfalls dogmatische Kleingruppen, die Nazizeit oder die fehlenden Bindungen treffen hier sicher nicht zu. Hier geht es um billiges Abwatschen. Es geht nicht darum , die Beteiligten zu Spinnern zu erklären (ok, selbst wenn sie es  vielfach sogar waren und es heute ja selbst zugeben), es geht darum, die Ideen für die sie einstanden, zu Spinnereien zu erklären. Keineswegs nur die Idee, aus deren Umsetzung mörderische Systeme folgten, sondern bereits die Absicht das herrschende Gesellschaftssystem zu hinterfragen. Na da ist der Autor echt auf der Höhe der Zeit. ;-))) Damit hätte er vor zehn Jahren kommen können, aber kaum in einer Zeit in der das kapitalistische Wahnsystem von sehr vielen Menschen angezweifelt wird, die mit kommunistischen Ideologien nie was zu tun hatten. Weil der Irrsinn heute immer offensichtlicher wird und Abhilfe nötig wäre. Die muß freilich nicht so aussehen, das man gleich die Mauer wieder aufbaut.
"Die Linken von damals sind häufig die Bürgerlichen von heute, haben gute Jobs und eine schöne Wohnung in Berlin-Grunewald oder Pankow. Wer wollte es ihnen zum Vorwurf machen? Hinck tut das, macht sich ein wenig über die Fischers und Trittins lustig."
Es soll auch Linke geben, die es nicht zur bürgerlichen Karriere geschafft haben, doch von denen sieht man nichts und denen scheint Hinck nicht begegnet zu sein. Doch das nur nebenher, es geht nicht darum. Linken hats gefälligst dreckig zu gehen, nur dann sind sie glaubwürdig. Ja, einige haben erstaunliche Karrieren gemacht und einige übriggebliebene Dogmatiker sehen in diesen den Nachweis ihrer Theorien vom Kleinbürger der zum Verrat der proletarischen Revolution neigt, dem man nicht trauen kann und das die mörderischen Exzesse doch ihre Rechtfertigung hatten. Doch keine Sorge, es sind wirklich nur eine handvoll Spinner die solchen Unfug vertreten und ohne Internet wüßte niemand, das es sie überhaupt gibt.
Beim zuspätgekommenen Zeitgenossen wie der Autor vermute ich eine andere Motivation. Schlicht und ergreifend Neid. Neid auf Leute, die als Parteiführer, Rote- Fahne Autoren usw. ihrer bürgerlichen Herkunft die Gefolgschaft aufkündigten und dann doch Chefredakteur einer bürgerlichen Zeitung oder sogar Ministerpräsident wurden. Mit so einer Vergangenheit??? Das ist nicht gerecht!!! Heute muß man ja schon um seine Karriere oder sogar Einstellung fürchten, wenn man auf Facebook mit einen Joint auf der Party zwischen zwei leichtbekleideten Mädels erwischt wird. Stimmt, das ist nicht gerecht, aber hat jemand behauptet, das es in unserer demokratischen gewandelten BRD gerecht zugehen würde? Ich nicht. *sfg*