Freitag, 5. Juli 2013

KPM fiktional?

Gäbe es die KPM nicht, man müßte sie umgehend erfinden. Soviel zu den von verantwortungslosen Elementen in Umlauf gesetzen Verdächtigungen, die KPM sei nur fiktional. Es ist ja bekannt, das Fiktionen real werden können, wenn sich nur genug Menschen finden, die an die Fiktion glauben. Dies ist schließlich die Basis jeder Religion. Und dies gilt für die Politik nicht weniger. Die kommunistische Utopie begann als Fikion und nachdem sich genug zusammenfanden, wurde die Fiktion organisiert. Oder anders ausgedrückt, die Fiktion bekam ihren organisatorischen Rahmen. Zunächst einmal eher einen reformistischen Rahmen oder Überbau. Auch Utopien müssen schließlich und irgendwie der Realität angepasst werden. Natürlich kann man auch erstmal die Realität der Utopie anpassen, erfahrungsgemäß benötigt dieses Verfahren aber etliche Abrollmeter an Stacheldraht und es kommt zu Szenen, die man hinterher nur ungern weitererzählt.
Doch erst noch alle vereint, spaltete die Revolution von 1918/19 die Partei und seither haben wir viele diverse kommunistische Parteien, teils noch existent, teils umbenannt oder großteils nicht mehr existent.
Der deutschsprachigen Raum schien nach dem Ende der 68er besonders geeignet für die Gründung einer Unzahl von Parteien, von denen sich die Mehrheit mittlerweile in Wohlgefallen aufgelöst hat, aber dank Wikipedia vor dem Dunkel des Vergessens gerettet wurde. Doch selbst heute existieren noch etliche Parteien, alle links und kommunistisch, wenigstens irgendwie. Oder trotzkistisch, mit den ewigen Wahrheiten ausgestattet und einer Webseite für die Neuzeit gerüstet. Na in diese chaotische Ansammlung wird doch noch für eine weitere Partei ein passender Platz finden. Was spricht also gegen die KPM?
Wenn bereits eine handvoll Halbalphabeten mit Nachweis proletarischer Herkunft eine ML Partei gründen können und dies im Webauftritt stolz verkünden, dann fragt man sich, wie fikiv ist das denn? Die KPD/ML gibt es nach wie vor in mehrfacher Ausführung und die sind sicher nicht allzuweit von der vorgeblich fiktiven KPM entfernt.
Und überhaupt, Propaganda ist ein unverzichtbares Element kommunistischer Politik und wie man weiß, Propaganda basiert auf nichts anderem als auf Fiktion. Nicht das sein Gegenstück, der Kapitalismus weniger fiktional wäre, doch das ist eben menschlich. Mit Fiktionen lassen sich Kirchen und Tempel bauen, oder Banktürme und Immobilienblasen.
Und was sagt unsere erste Vorsitzende zu solchen abstrusen Vorwürfen? Wenn es im Umkreis von Middleton irgendwen gibt, der die KPM für fiktiv hält, dann verlange ich, das dieses destruktive Element sofort verhaftet und erschossen wird. Das gilt genauso, wenn es hier etwas Wichtigeres als mein Ego geben sollte.
Hat hier jemand zuviel Anhalter gelesen?


Siehe auch: Wie real ist die KPM?